Wildwasser mitten in Wien für Spitzen- und HobbysportlerInnen
Wien (rk) - In den kommenden drei Jahren entsteht am Standort des derzeitigen Ruderzentrums bei der
Steinspornbrücke im 22. Bezirk ein neues, topmodernes Wassersportzentrum, das die Sportarten Rudern, Flach-
und Wildwasserkanufahren verbindet. Sportminister Mag. Norbert Darabos, Kajak-Weltmeisterin Corinna Kuhnle und
Walter Aumayr, Präsident des Österreichischen Kanuverbandes, setzten am 17.10. den ersten Spatenstich.
Die Gesamtkosten dieses Projektes belaufen sich auf insgesamt 3,9 Millionen Euro und werden je zur Hälfte
vom Sportministerium und der Stadt Wien getragen.
Sportminister Norbert Darabos: "Der Kanuverband ist mit zwei WM-Goldmedaillen 2011 einer der erfolgreichsten
Sportverbände in Österreich. Wenn wir in einer olympischen Sportart so große Erfolge haben, müssen
wir auch eine optimale Infrastruktur für unsere Athletinnen und Athleten schaffen. Deshalb bin ich sehr stolz
auf dieses einzigartige Projekt."
"Dieses Wassersportzentrum wird auch allen sportbegeisterten Wienerinnen und Wienern zur Verfügung stehen.
Sie werden genauso wie die professionellen SportlerInnen die Möglichkeit haben, ihr Training in der Großstadt
in bewegtem Wasser durchzuführen. Wien ist damit wieder um ein interessantes sportliches Angebot reicher.
Ich hoffe, dass wir damit viele Menschen, vor allem auch Kinder und Jugendliche, erreichen und für den Sport
gewinnen können", so der Wiener Sportstadtrat Christian Oxonitsch
Synergien der Sportarten
Die Olympischen Sportarten Rudern und Kanu - Wildwasser und Flachwasser - sollen im neuen Wassersportzentrum
in einer noch nie da gewesenen Weise, die infrastrukturelle Synergien bestmöglichst zu nutzen vermag, verbunden
werden. Durch die Flexibilität, die eine künstliche Strecke mit einem variablen Streckendesign aufweist,
besteht die Möglichkeit, eine Vielzahl an Wassersportarten auszuüben. Neben den Kanu Spezialdisziplinen
Slalom, Rodeo, Rafting und Wildwasserschwimmen können auch die Lehrwarteausbildung, Wasserrettungsausbildung
usw. inkl. Einer Kanuschule betrieben werden.
Wildwasser in der Großstadt
Hauptteil des Projektes ist der Bau einer Wildwasserstrecke. Sie wird stromauf von der Steinspornstrecke
gebaut. Bei der Wahl der Lage der Wildwasserstrecke wurde Rücksicht auf bestehende Anlagen und auf Waldflächen
genommen.
Die Wildwasserbedingungen werden neben den Pumpen durch sogenannte Kanaleinbauten erreicht. Diese erzeugen Strudel
und Walzen an Querschnittsveränderungen und Sohlabbrüchen sowie Kehrwasserbereiche. Durch die veränderbaren
Einbauten können verschiedenste Schwierigkeitsgrade sowie unbegrenzte Kombinationen von Wasserströmungen
und Hindernissen erzielt werden. Die Wettkampfstrecke wird eine Länge von rund 250 Meter, einen Querschnitt
von 8 bis 12,5 Meter haben. Der Höhenunterschied zwischen Start- und Zielbecken beträgt minus 4,7 Meter.
Das Wasser wird mit einer Pumpe aus der Neuen Donau in ein Wasserreservoir, das mit dem Startbecken durch zwei
Rohrdurchlässe verbunden ist, gepumpt. Nach dem Auffüllen der beiden Becken wird die Wasserzufuhr abgesperrt.
Mit vier Pumpen wird die erforderliche Wassermenge vom Zielbecken in das Startbecken gepumpt. Nach Bedarf erfolgt
ein Wasseraustausch durch ein Entleerungssystem.
Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass es keinerlei Einschränkungen für die Nutzer der Donauinsel
gibt. Die Radstrecke (Cyclodrom) kann ebenso weiter wie auch bisher genützt werden, wie der Treppelweg und
die Hauptwege, die uneingeschränkt erhalten bleiben. Das Gesamtprojekt beinhaltet neben einer Wildwasserstrecke
auch eine Generalsanierung und den Ausbau des Ruderzentrums. |