LR Prettner: Land Kärnten sichert mit EU Projekt SILMAS hohe Qualität der Alpenseen
Kärntner Alpenseen
Klagenfurt (lpd) - Während der Eiszeit wurden zahlreiche Seen in den Alpen geformt, die sich
zu Lebens- und Erholungsräumen für Mensch und Tier entwickelt haben und mit außergewöhnlicher
Flora zum Staunen einladen. Aus eben diesen Gründen ist es Wasserwirtschafts- und Umweltreferentin LR Beate
Prettner ein besonderes Anliegen, diese Naturphänomene zu schützen, um sie für die Nachwelt intakt
und in gewohnt hoher Qualität zu erhalten. "Einen wichtigen Beitrag stellen dabei die unterschiedlichsten
Projekte des Landes zur Sicherung unserer Umwelt dar. So auch das EU Projekt SILMAS, das einen besonderen Schwerpunkt
bei der Erhaltung unserer Alpenseen setzt", gab Prettner am 14.10. bekannt.
SILMAS (Sustainable Instruments for Lakes Management in the Alpine Space) vereint Wissenschaftler aus unterschiedlichsten
Disziplinen und Vertreter von Behörden aus Italien, Slowenien, Deutschland, Frankreich und Österreich,
um gemeinsam an einem nachhaltigen Management der Alpenseen zu arbeiten. Konkret werden dabei durch das Kärntner
Institut für Seenforschung gemeinsam mit dem Joanneum Research und der Abt. 8 die Auswirkungen des Klimawandels
auf den Wasserhaushalt und die Wasserqualität von drei Kärntner Seen (Wörthersee, Ossiacher See,
Klopeiner See) untersucht. Dabei werden umfangreiche chemisch-physikalische und biologische Parameter analysiert.
Der Wärmehaushalt wird durch Temperaturschreiber dokumentiert, die in kurzen Intervallen Daten aus unterschiedlichen
Tiefen liefern. Ergänzend fließen Wasserführungsdaten der Zu- und Abflüsse ebenso wie die
Altersbestimmung des Wassers in die Erstellung von Wasserbilanzen der Seen ein. "Die so gewonnenen Ergebnisse
können als Grundlagen für die Erstellung von Bewirtschaftungsplänen herangezogen werden", erklärte
Prettner.
Weiteres Ziel ist der Schutz der hohen Artenvielfalt in und rund um die Naturjuwele Alpenseen. "Diese Lebensräume
müssen mit den unterschiedlichen Freizeitaktivitäten wie der Fischerei und der Schifffahrt in Einklang
gebracht werden", so Prettner. Gemeinsam mit Mitarbeitern der Wissenschafts-Agentur der Universität Salzburg
und der "Syneris - the Knowledge Company" wird eine virtuelle Wissenslandkarte erarbeitet. Diese ermöglicht
in mehreren Sprachen die ökologischen Zusammenhänge eines Sees mit seinem Umland und die Aspekte der
Nutzung und des Schutzes darzustellen. "Durch die mehrsprachige Aufbereitung dieser Themen liefert sie darüber
hinaus einen wichtigen Beitrag für Experten im Erfahrungs- und Wissensaustausch auf internationaler Ebene
und unterstützt dadurch das Management von Nutzungskonflikten an alpinen Seen", betont die Umweltreferentin.
Ergänzend wird am Millstätter See und am Wörthersee im Rahmen von SILMAS ein Instrument zur Bewertung
der Funktionsfähigkeit der Seeufer getestet. "Ähnlich einem Ampelsystem werden Uferabschnitte von
natürlich bis stark verändert bewertet. Die daraus resultierenden Informationen liefern wichtige Hinweise
und dienen als Entscheidungshilfe für naturschutz- und wasserrechtliche Genehmigung von geplanten Eingriffen",
sagte Prettner.
Zudem entwickelt das Kärntner Institut für Seenforschung ein Schulprojekt zum Thema "Alpensee",
das das Thema Gewässerschutz bereits Volksschülern näher bringen soll. "Willi Wasserfrosch"
zeigt die Artenvielfalt der Seen und motiviert so die Kinder zu umweltbewusstem Handeln. "Zur Förderung
der Bewusstseinsbildung wird auch ein Onlinespiel entwickelt, bei dem sich Kinder und Jugendliche als Beschützer
der Seen beweisen können. Außerdem wird ein Aktionstag für die Bevölkerung zum Thema "Seen
im Alpenraum" veranstaltet", machte Prettner aufmerksam.
Das EU-Projekt SILMAS wird mit Fördermitteln im Rahmen des Strukturprogramms "Europäische Territoriale
Zusammenarbeit (2007 bis 2013)" von 2009 bis 2012, unter der Leitung der Region Rhône-Alpes, Frankreich,
durchgeführt. Kärnten, wird durch die Abteilung 8 (Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz) des
Amts der Kärntner Landesregierung und durch das Kärntner Institut für Seenforschung vertreten. Zum
Abschluss des dreijährigen Projektes findet im Juni 2012 eine Konferenz in Pörtschach am Wörthersee
statt. Diese Tagung erfolgt gemeinsam mit dem zweijährlich stattfindenden Treffen der österreichischen
Gewässerexperten, der International Society of Limnology - Societas Internationalis Limnologiae (SIL) - Austria. |