Innsbruck (rms) - Was tun, wenn der Teddybär oder die Lieblingspuppe unter Halsweh, Bauchschmerzen
oder gar einer offenen Wunde leidet? Man lässt das geliebte Stofftier von den „TeddyärztInnen“ behandeln,
die in Innsbruck seit mittlerweile zehn Jahren alljährlich an zwei Tagen im Oktober ordinieren.
Ernstgemeinter Hintergrund des „Innsbrucker Teddybärenkrankenhauses“ ist, kleinen Kindern zwischen drei und
sieben Jahren auf spielerische Art die Angst vor Krankenhäusern und ÄrztInnen zu nehmen.
Kinder- und Jugendreferent Vizebürgermeister Christoph Kaufmann besuchte am 13.10. die Teddybärklinik,
die heuer an der Innsbrucker Kinderklinik ihre Zelte aufgeschlagen hat, und überzeugte sich vom großen
Engagement der studentischen TeddyärztInnen.
„Ich bin froh, dass diese Initiative gerade den Kleinsten die Angst vor dem Krankenhausbesuch nimmt“, betonte Vizebürgermeister
Kaufmann. „Gemeinsam mit den Kindergärten und den Volksschulen wird so auf das Thema Krankheiten und deren
Behandlung früh genug aufmerksam gemacht. Dadurch, dass hier in der Teddybärklinik die Stofftiere als
Patienten herangezogen werden, können die Kinder aus neutraler, beobachtender Position die Abläufe kennenlernen
und erkennen, dass sie vor dem ‚Onkel Doktor‘ keine Angst haben müssen.“
Realitätsnahe Abläufe
Im Vorfeld des Besuches der Teddybärklinik setzen sich die beteiligten Kindergärten und Volksschulen
gemeinsam mit den Kindern mit den Themen Krankheit und Arztbesuch auseinander. Dem jeweiligen Lieblingsstofftier
wird dabei eine Krankheit zugewiesen, die dann von den TeddyärztInnen so realitätsnah wie möglich
behandelt wird: Zu Beginn müssen die Kinder als „Eltern“ ihre Lieblinge anmelden und im Wartezimmer Platz
nehmen, bis die eigentliche Behandlung unter Begleitung eines eigenen Teddyarztes bzw. -Ärztin beginnt.
Die Behandlung umfasst Abhören, Abtasten, Röntgen, Verbände anlegen und Blutdruck messen bis hin
zu Operationen durch ein ChirurgInnenteam. Abschließend geht es je nach „Krankheit“ in die Apotheke, wo gegen
Rezept sogenannte „Gesundmacher“ geholt werden können. Die Besichtigung eines echten Krankenwagens sowie eine
gesunde Jause runden den für die Kinder aufregenden Besuch ab.
Ehrenamtliches Projekt
Das Teddybärenkrankenhaus ist ein Projekt, das von ehrenamtlichen OrganisatorInnen (MedizinstudentInnen) unter
Schirmherrschaft der Austrian Medical Students‘ Association (AMSA) veranstaltet wird. Dabei handelt es sich um
einen Verein von und für MedizinstudentInnen an den Universitäten Wien, Graz und Innsbruck.
Insgesamt 95 StudentInnen nehmen in Innsbruck ehrenamtlich teil und spielen nach einer pädagogischen Einschulung
die TeddyärztInnen, die an den beiden Tagen bis zu 700 Kinder betreuen. Neben den vielen städtischen
Volksschulen und Kindergärten steht einer der beiden Tage auch für Einzelbesuche von Kindern mit ihren
Eltern zur Verfügung. |