Leichter Anstieg der Inflation im September auf 3,6%   

erstellt am
14. 10. 11

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für September 2011 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 3,6% (August 3,5% revidiert, Juli 3,5%). Das war der höchste Wert seit September 2008 (3,8%). Mineralölprodukte (+18%) erwiesen sich weiterhin als Hauptpreistreiber; ohne sie hätte die Inflation 2,8% betragen. Weitere bedeutende Preistreiber waren Ausgaben für Wohnen, Nahrungsmittel sowie Restaurants und Hotels.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat September 2011 betrug 103,9 (August 103,5 revidiert). Gegenüber dem Vormonat (August 2011) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,4%.

Ausgaben für Tanken, Energie und Nahrungsmittel für zwei Fünftel der Inflation verantwortlich
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +6,0%; Einfluss: +0,82 Prozentpunkte) erwies sich im Jahresabstand erneut als Hauptpreistreiber. Ausschlaggebend dafür waren fast ausschließlich die Treibstoffpreise, die sich gegenüber dem Vorjahr um 18% erhöhten. Die Kosten für Wartung und Reparaturen von Pkw stiegen insgesamt um 4%.

Für die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,4%; Einfluss +0,66 Prozentpunkte) waren hauptsächlich Teuerungen für Haushaltsenergie (insgesamt +5,8%, Heizöl +20%, Gas +11%, jedoch Strom 0%) verantwortlich. Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen erhöhten sich durchschnittlich um 3,3%, Wohnungsmieten um 3,8%.

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +4,5%; Einfluss: +0,54 Prozentpunkte) lagen die Nahrungsmittelpreise (durchschnittlich +3,7%) leicht über der allgemeinen Inflationsrate. Molkereiprodukte und Eier wurden um 6%, Brot und Getreideerzeugnisse sowie Fleisch und Fleischwaren jeweils um 4% teurer. Die Obstpreise stiegen um 5%, die Gemüsepreise sanken jedoch um 6%. Starke Teuerungen gab es bei alkoholfreien Getränken (durchschnittlich +11,3%). Dazu trugen überwiegend die deutlich gestiegenen Kaffeepreise (+27%) bei.

Die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" wies durchschnittliche Preisanstiege von 4,5% auf. (Einfluss: +0,37 Prozentpunkte). Bewirtungsdienstleistungen kosteten durchschnittlich um 3,7%, Beherbergungsdienstleistungen um 8,3% mehr.

Deutlicher Anstieg gegenüber August 2011: +0,4%
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +13,1%; Einfluss: +0,71 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war der mittlerweile nahezu vollständige Wechsel auf die Herbst/Winterkollektion. Außerdem war im Unterschied zu August fast keine Schlussverkaufsware mehr im Angebot. Insgesamt wurden Bekleidungsartikel durch diese Effekte gegenüber August 2011 um 15% und Schuhe um 12% teurer.

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -2,2%; Einfluss: -0,27 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem billigere Pauschalreisen (insgesamt-8,3%) bei, die das Ende der Urlaubssaison widerspiegelten.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im September 2011: +4,0%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im September 2011 bei 114,12 (August revidiert 113,42). Die harmonisierte Inflationsrate wies im Jahresabstand mit 4,0% (August 3,7%, Juli 3,8%) den höchsten Wert seit Juni 2008 (4,0%) auf und war wieder deutlich höher als jene des nationalen VPI. Der Unterschied zum VPI von 0,4 Prozentpunkten war überwiegend auf die deutlichen Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" sowie bei Treibstoffen und Flugtickets zurückzuführen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI). Versicherungsdienstleistungen und die Instandhaltung von Wohnungen (jeweils geringere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) wirkten hingegen insgesamt dämpfend auf den HVPI (siehe methodische Informationen)

Teuerung für Pensionistenhaushalte im September 2011 bei +3,8%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im September 2011 3,8% (August 3,6% revidiert, Juli 3,6%). Das war der höchste Wert seit September 2008 (3,9%). Der Indexstand lag im September 2011 bei 104,1 (August revidiert 103,6). Die Differenz zum VPI von 0,2 Prozentpunkten war vor allem auf Teuerungen bei Krankenhaus- und Sozialschutzdienstleistungen, bei Heizöl und Nahrungsmitteln sowie bei der Instandhaltung von Wohnungen zurückzuführen (jeweils höherer Gewichtsanteil im PIPH). Preisanstiege bei Treibstoffen, in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" und "Erziehung und Unterricht" (jeweils geringerer Gewichtsanteil im PIPH) schlugen im PIPH weniger durch als im VPI.

Inflation beim täglichen Einkauf über durchschnittlichem Preisanstieg, beim wöchentlichen Einkauf deutlich darüber
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, lag im September um 4,2% über dem Septemberwert 2010 (August 3,3%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf widerspiegelt und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, erhöhte sich im 12-Monatsvergleich um 7,1% (August 6,8%).
     
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