Außenminister Spindelegger und saudischer Außenminister unterzeichnen Memorandum of
Understanding in Wien.
Wien (bmeia) - Im Vorfeld der Unterzeichnung des Gründungsabkommens für das Internationale König
Abdullah Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog am 13.10., an der auch Spaniens Außenministerin
Trinidad Jiménez teilnehmen wird, traf Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger am 12.10.
mit dem saudischen Außenminister Prinz Saud Al Faisal zu Gesprächen in Wien zusammen.
Im Mittelpunkt des heutigen Treffens stand die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding über die Aufnahme
politischer Konsultationen zwischen den Außenministerien beider Staaten: „Im politischen, kulturellen und
wirtschaftlichen Bereich verfügen unsere beiden Länder bereits über gute und belastbare bilaterale
Beziehungen. Mit der heutigen Unterzeichnung des Memorandum of Understanding wollen wir sie für die Zukunft
weiter stärken“, verwies Spindelegger unter anderem auf die gemeinsame Initiative Saudi-Arabiens, Spaniens
und Österreich zur Gründung des Internationalen König Abdullah Zentrums mit Sitz in Wien, welches
dem Dialog der Kulturen und Religionen eine permanente Plattform bieten wird.
Gegenstand des Gesprächs war auch der Iran. „Mit seinem Nuklearprogramm stellt der Iran eine Gefahr für
die Stabilität in der gesamten Region dar. Die Medienberichte über ein angeblich geplantes Attentat in
Washington zeigen erneut, welch enorme Spannungen bestehen. Eine nachhaltige Entspannung wird nur über den
Verhandlungsweg gelingen, wenn der Iran endlich der Forderung der internationalen Gemeinschaft zur Wiederherstellung
des Vertrauens in sein Nuklearprogramm nachkommt", so Spindelegger.
Auch die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder waren Thema der Unterredung: „Saudi-Arabien hat die weltweite
Wirtschafts- und Finanzkrise bisher gut gemeistert und ist der wichtigste Handelspartner Österreichs im Nahen
Osten. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres übersteigt der bilaterale Handelsaustausch mit 489 Millionen
Euro bereits jenen des gesamten Vorjahres“, bilanzierte der Außenminister.
Anlässlich des Treffens verwies der Minister darauf, dass Österreich und Saudi-Arabien im Menschenrechtsbereich
zum Teil grundsätzlich unterschiedliche Ansätze vertreten. „Es ist aber Zeichen der Qualität einer
Zusammenarbeit, dass man solche Themen auch bilateral offen ansprechen kann. Das betrifft etwa die Todesstrafe
und die Rechte der Frauen“, so Spindelegger. |