"Grenzgeschichte - Zeugnis - Spuren"   

erstellt am
24. 10. 11

Burgenländisch-ungarischer Tourismusworkshop
Sopron/Eisenstadt (burgenland.info) - Zu einem gemeinsamen Ideenworkshop an die Universität Sopron luden vor kurzem Burgenland Tourismus und die Stadt Sopron. Mehr als 30 Touristiker, Tourismuspartner und offizielle Vertreter der Stadt Sopron kamen, um Best-practice-Beispiele zu studieren und Ideen für künftige Zusammenarbeit zu finden. Ziel: innovative, touristische Produktentwicklung und Vermarktung der Grenzgeschichte.

Hunnen, Awaren, die ungarischen Adelsdynastien ebenso wie die Habsburger haben im gemeinsamen Grenzraum zahlreiche Spuren hinterlassen; aber auch die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit - vor allem jene von 1956 und 1989 - sind von historischer Relevanz für Europa und darüber hinaus. Die reiche gemeinsame Geschichte von Burgenland und Ungarn birgt hohes touristisches Potential und wird zunehmend ein Thema für die Reisebranche. Burgenland Tourismus und die Stadt Sopron luden deshalb am 11. Oktober an die Westungarische Universität Sopron zu einem Ideenworkshop, der als Basis für die touristische Nutzung der Gegenwartsgeschichte, die Entwicklung innovativer Produkte daraus und deren Vermarktung fungieren soll. Mag. Ulrike Tschach-Sauerzopf, Burgenland Tourismus-Strategin und "Urheberin" des Projekts, sowie András Vissi von Scardobona Consulting seitens Ungarns führten ins Thema ein bzw. durch den Workshop.

Beispielhafte Grenzerfahrung
Als burgenländisches Best-practice-Beispiel stellten Bürgermeister Walter Temmel und Initiator und Gestalter Andreas Lehner den Grenzerfahrungsweg Bildein vor. An erlebnisorientiert gestalteten Stationen werden historische, kulturelle und landschaftliche Gegebenheiten aufgezeigt: Ein Labyrinth, ein Bunker aus dem 2. Weltkrieg, ein Schützengraben, Grenzwachturm, Spiel ohne Grenzen, eine Grenzbrücke und eine schwimmende Brücke sind in die abwechslungsreiche Landschaft eingebettet und machen die Geschichte lebendig.
http://www.bildein.at/grenzerfahrungsweg

Das Museum zum Eisernen Vorhang
Eine Erfahrung der besonderen Art erwartet die Besucher beim Museum des Eisernen Vorhangs in Felso"csatár. Dessen Besitzer, Sándor Goják, hatte einst selbst viele Jahre lang als Polizist am Eisernen Vorhang gedient. Seine Erlebnisse und Geschichten gibt er nun in gern besuchten Führungen in seinem kleinen Museum nahe der burgenländischen Grenze beim Eisenberg Besuchern preis.
http://www.vasfuggonymuzeum.hu/vashu.html

Ein grünes Band als Verbindung
Wie anhand des "grünen Bandes", das schützenswerte Landschaften und Naturräume entlang des einstigen Eisernen Vorhangs Linie verbindet, die naturtouristische Nutzung der lange unüberwindlichen politischen Grenze zwischen dem Osten und dem Westen beispielhaft vonstatten gehen kann, erläuterte Alois Lang vom Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel. Der "European Green Belt" verläuft über 12.500 km durch 23 Anrainerländer. Lang war selbst einige Jahre für den "European Green Belt" als Koordinator tätig.
http://www.europeangreenbelt.org

Vernetzung der Grenz-Attraktionen
Die Weiterentwicklung des geschichtsträchtigen Platzes der Freiheit, einst Schauplatz des Paneuropäischen Picknicks und Ausgangspunkt für den Fall des Eisernen Vorhangs, heute ein Gedenkpark, und seine touristische Nutzung standen nach den Impulsvorträgen im Mittelpunkt des Workshops. Demnach sollen in einem ersten Schritt alle Grenz-Attraktionen in der Region Burgenland-Westungarn erhoben und in weiterer Folge deren Vernetzung herbeigeführt werden. Exkursionen zu und Führungen bei den einzelnen Attraktionen dies- und jenseits der Grenze werden in weiterer Folge angestrebt.

Weitere Treffen und Workshops sollen in unregelmäßigen Abständen stattfinden.
     
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