Ausbildungsverpflichtung bis zum 18. Lebensjahr - "Jeder Jugendliche, der in Österreich
ist, soll eine Ausbildung machen."
Wien (bmask) - Österreich braucht Migration. Das betonte Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 24.10.
in seinen Eröffnungsworten bei der Veranstaltung "DiverCity Vienna. Innovative Arbeitsmarktpolitik und
neue Ansätze der Beratung für Migrantinnen und Migranten". "Wir haben in Österreich einen
hohen Wohlstandsfaktor, gute Wirtschaftsdaten und eine der geringsten Arbeitslosen- und Jugendarbeitslosenquoten
in Europa. Aber bei all diesen positiven Zahlen haben wir auch ein Thema: Wir haben in Österreich viele ältere
und wenig junge Menschen. Daher brauchen wir Zuwanderung", so der Minister.
Unser Land brauche aber nicht nur Zuwanderung, man müsse auch spezielle Maßnahmen für jene Migrantinnen
und Migranten, unabhängig davon ob in der ersten, der zweiten oder dritten Generation, setzen, die bereits
in Österreich sind, so Hundstorfer. Denn diese verfügen häufig über einen niedrigen oder gar
keinen Bildungsabschluss und seien oft in Bereichen beschäftigt, die besonders stark von Arbeitslosigkeit
betroffen seien. "Und hier ist Handlungsbedarf gegeben", betonte Hundstorfer.
Man müsse hier besonders bei den Jugendlichen ansetzen, so der Minister. "Wir sind gefordert bei den
Jugendlichen noch mehr hinzuschauen und wir werden hier weitere Schritte setzen, weil es mir wichtig ist, dass
alle Jugendlichen, die in Österreich sind, auch eine Ausbildung machen", sagte der Minister. Darum sei
man auch gerade dabei eine Ausbildungsverpflichtung bis zum 18. Lebensjahr - nach dem Vorbild Hollands - umzusetzen.
Dies braucht klarerweise aber eine gewisse Vorlaufzeit, da damit auch ein Recht auf Ausbildung einhergeht und man
dieses aktuell noch nicht in allen Teilen Österreichs garantieren könne.
Hundstorfer betonte, dass man die Öffnung des Arbeitsmarkts für Arbeitskräfte aus den östlichen
Nachbarländern "gut hinbekommen hätte" und auch mit der Rot-Weiß-Rot-Card ein gutes Instrumentarium
geschaffen habe, um die Zuwanderung nach Österreich zu regeln. Der Minister unterstrich, dass man beim Thema
Migration aber nie vergessen dürfe, dass man hier immer von Menschen spricht. "Und diese Menschen, die
zu uns kommen, bedürfen eines menschlichen Blickwinkels, unserer Unterstützung und der Chance sich in
unserem Land zu integrieren", sagte Hundstorfer. |