Für LR Bizzo Schlüssel zur Eingliederung
Bozen (lpa) - Ausgeglichen und gemäßigt: Das ist laut Landesrat Roberto Bizzo das Integrations-Gesetz,
das der Landtag am 22.10. verabschiedet hat. Für Bizzo, der in der Landesregierung für den Bereich Integration
verantwortlich ist, stellt das Gesetz die neue Grundlage für die Eingliederung der Einwanderer dar.
Das Gesetz, das der Landtag gutgeheißen habe, sei ein "ausgeglichenes und gemäßigtes"
Gesetz, das die Eingliederung der Einwanderer in die Südtiroler Gesellschaft möglich mache, so Landesrat
Bizzo. "Die Einwanderung", schickt Bizzo voraus, "ist ein Phänomen, dem wir uns nicht entziehen
können. Deshalb muss es unsere Aufgabe sein, die Einwanderung zu steuern. Dafür haben wir dieses Gesetz
geschaffen."
Grundsätzlich, so Bizzo, seien in diesem Gesetz zum ersten Mal alle Bereiche, die in Zusammenhang mit der
Einwanderung stehen, einbezogen worden. Dabei habe man sich vom Grundsatz "Fördern und Fordern"
leiten lassen, erklärt der Landesrat: „Einwanderer müssen begleitet und betreut werden, damit sie möglichst
schnell Teil der Gemeinschaft werden. Sie müssen die Landessprachen sprechen, aber auch die Kultur, die Geschichte,
die gesetzlichen Bestimmungen und die Besonderheiten Südtirols kennen und respektieren lernen.“
Die ausländischen Mitbürger stellen in der Arbeitswelt bereits eine wichtige Säule dar, schließlich
sind 25.000 Beschäftigte Ausländer. „Die Einwanderer nehmen den Einheimischen keine Arbeitsplätze,
sondern sind in bestimmten Bereichen unverzichtbar. Sie tragen auch deutlich mehr zum Bruttoinlandsprodukt und
Steueraufkommen bei, als sie Leistungen der öffentlichen Hand in Anspruch nehmen. Außerdem sind Einwanderer
immer häufiger in der Seniorenpflege aber auch in der Kinderbetreuung tätig. Eines ist deshalb sicher:
Einwanderer bringen Südtirol deutlich mehr als sie kosten“, stellt Landesrat Bizzo klar.
Der Landesrat will die Einwanderer aber nicht nur auf den ökonomischen Aspekt reduzieren, sondern sieht in
ihrer Anwesenheit eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. „Die Einwanderer sind Bürger, die
unseren Respekt verdienen, deshalb dürfen wir uns von ihnen auch Respekt gegenüber unseren Traditionen,
unserer Kultur und unserer Religion erwarten“, so Bizzo. Das neue Gesetz sei, führt der Landesrat aus, deshalb
ein Instrument, das gegen die Ghettoisierung wirke und die Eingliederung der Einwanderer in die Arbeitswelt sowie
das soziale Umfeld befördere. Außerdem werde im Gesetz Rücksicht auf die Fähigkeiten der ausländischen
Mitbürger genommen, so Landesrat Bizzo: "Das Gesetz gibt den Rahmen für verschiedenste Bereiche
vom Sozialen über den Wohnbau, die Schule und den Arbeitsmarkt bis hin zu gezielten Integrationsmaßnahmen
vor. Alle Regelungen dienen dabei dem Ziel, keine Ghettos zu schaffen; weder im Wohnbau noch in der Arbeits- oder
der Schulwelt."
Mit dem Gesetz eingeführt wird auch eine Antidiskriminierungsstelle sowie ein Landeseinwanderungsbeirat.
„Der Beirat ist als institutionelle Anlaufstelle gedacht, während mit der Antidiskriminierungsstelle dem Rassismus
vorgebeugt und entgegengetreten werden soll“, erklärt Bizzo. Geregelt wird im Gesetz auch der Zugang von Einwanderern
zu Leistungen des Landes, die über den vom Staat vorgeschriebenen Standard hinausgehen. "Die essentiellen
Leistungen bekommen alle Menschen, die in Südtirol leben. Die darüber hinaus reichenden Leistungen, vor
allem jene finanzieller Natur, knüpfen wir jedoch an eine Ansässigkeitsklausel", führt Bizzo
aus. „Mit dem Integrations-Gesetz haben wir die Grundlage dafür geschaffen, dass die Einwanderung in Südtirol
als Bereicherung und Chance für die gesamte Gesellschaft und nicht als Problem wahrgenommen werden kann“,
schließt Bizzo. |