Prammer im Gespräch mit Staats- und Parlamentspräsident Marian Lupu
Wien (pk) - Der Parlamentspräsident und interimistische Staatspräsident der Republik Moldau,
Marian Lupu, besuchte am 21.10. das Parlament und wurde von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer herzlich
willkommen geheißen.
Präsident Lupu berichtete über die schwierige politische und wirtschaftliche Situation seines Landes
und teilte seiner Gastgeberin mit, dass das moldauische Parlament am 18. November dieses Jahres darangehen werde,
einen neuen Staatspräsidenten zu wählen. Sein Land brauche politische Stabilität, um seine Reformpolitik
vorantreiben zu können, berichtete Lupu und unterstrich das Interesse Moldaus an einer weiteren Intensivierung
des Dialogs mit Österreich, das ein sehr wichtiger Partner bei der Entwicklung des Landes ist. Präsident
Lupu dankte für die Unterstützung Österreichs im Rahmen der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit
und berichtete von erfolgreichen gemeinsamen Projekten zur Wasserversorgung im ländlichen Raum sowie bei der
Betreuung von Kindern und betagter Menschen.
"Wir treiben die Reformagenda voran, haben aber noch viel zu tun", sagte Marian Lupu, der in diesem Zusammenhang
auch auf die Bedeutung der "Östlichen Partnerschaft" für sein Land hinwies und auf die aktuellen
Verhandlungen mit der EU über eine neues Assoziierungsabkommen aufmerksam machte, wobei er anmerkte, dass
der Freihandel für das kleine und exportabhängige Moldau ebenso wichtig wäre wie eine Liberalisierung
der Visabestimmungen von Seiten der EU. Von zentraler Bedeutung für die ökonomische Entwicklung Moldaus
seien auch Auslandsinvestitionen, um die Lupu auch mit dem Argument der speziellen ökonomischen Brückenfunktion
Moldaus zwischen seinen großen Nachbarländern warb.
Nationalratspräsidentin Prammer erfuhr von ihren Gast, dass die Menschen in Moldau eine Politik der Annäherung
an die Europäische Union zu 60 % bis 70 % unterstützen, wobei Lupus Hoffnungen, wie er sagte, bei der
jungen Generation liegen. Auf den Vorschlag seiner österreichischen Amtskollegin, die parlamentarischen Beziehungen
zwischen den beiden Ländern durch ein spezielles Kooperationsprojekt weiter zu vertiefen, reagierte Präsident
Marian Lupu sehr erfreut, zumal das Parlament Moldaus mit der bilateralen parlamentarischen Zusammenarbeit sehr
gute Erfahrungen gemacht habe. Eine Einladung Marian Lupus, Moldau zu besuchen, nahm die Nationalratspräsidentin
gerne an. |