Daniel Barenboim erhielt den Menschenrechtspreis der Uni Graz
Graz (universität) - Daniel Barenboim, weltberühmter Dirigent und Pianist, wurde am 21. 10.
der Menschenrechtspreis der Karl-Franzens-Universität Graz verliehen. Rektorin Univ.-Prof. Dr. Christa
Neuper, ihr Amtsvorgänger Univ.-Prof. Dr. Alfred Gutschelhofer und Altbürgermeister Alfred Stingl überreichten
die Urkunde im Anschluss an Barenboims Klavierabend in der Grazer Oper.
„Maestro Daniel Barenboim ist Vorbild und Wegweiser in den Bemühungen, Gräben zwischen Völkern zu
überwinden, und leistet mit seiner künstlerischen und politischen Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur
Aussöhnung im Nahen Osten“, begründete Rektorin Christa Neuper die Auszeichnung des herausragenden Musikers
mit dem Menschenrechtspreis der Karl-Franzens-Universität. In dem von Barenboim gemeinsam mit dem palästinensischen
Literaturwissenschafter Edward Said gegründeten West-Eastern Divan Orchestra, bringt der Künstler seit
1999 junge MusikerInnen aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten, Ägypten, dem Libanon und
anderen arabischen Ländern zusammen.
Die Auszeichnung Barenboims erfolgte auf Vorschlag von Altbürgermeister Alfred Stingl, Ehrensenator der Karl-Franzens-Universität,
sowie des Europäischen Trainings- und Forschungszentrums für Menschenrechte und Demokratie unter der
Leitung von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Benedek und wurde durch den Senat der Uni Graz beschlossen.
Der 1992 ins Leben gerufene Menschenrechtspreis der Karl-Franzens-Universität wird in unregelmäßigen
Abständen vergeben. Der Preis zeichnet Menschen aus, die hervorragende Leistungen für Freiheit, Gerechtigkeit
und Frieden im Sinne der Menschenrechte erbracht haben und damit der Universität als Vorbilder dienen.
Die bisherigen PreisträgerInnen:
- Jon Sobrino, lateinamerikanischer Befreiungstheologe aus El Salvador (1992)
- Simon Wiesenthal, Gründer des Jüdischen Dokumentationszentrums (1994)
- Vera Jovanovic, Branka Raguz und Esad Muhibic, Ombudsleute der Föderation Bosnien-Herzegowina (1997)
- Dalai Lama, Friedensnobelpreisträger (2002)
- Council for the Assistance to Refugee Academics (CARA); die Organisation mit Sitz in London setzt sich seit
den 1930er-Jahren für akademische Flüchtlinge ein (2007)
Zur Person Daniel Barenboim
Der Pianist, Dirigent und musikalische Völkerverständiger von Weltrang feierte mit seinem bis auf den
letzten Platz ausverkauften Klavierabend am 21. Oktober 2011 in der Oper Graz seine Steiermark-Premiere. Von Beginn
an ein Ausnahmetalent, gab der 1942 in Buenos Aires geborene Künstler bereits im Alter von zehn Jahren sein
internationales Solistendebut als Pianist in Wien und Rom, Paris, London und New York. Seitdem unternimmt er regelmäßig
Tourneen durch Europa, die USA, Südamerika, Australien und Fernost.
Barenboim war Chefdirigent des Orchestre de Paris und des Chicago Symphony Orchestra und ist seit 1992 Generalmusikdirektor
der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Im Herbst 2000 wählte ihn die Staatskapelle Berlin zum Chefdirigenten
auf Lebenszeit und ab Dezember 2011 ist er fünf Jahre Musikdirektor der Mailänder Scala. Für seine
Verdienste um die israelisch-palästinensische Aussöhnung erhielt Daniel Barenboim bereits viele Auszeichnungen.
2011 wurde er auch für den Friedensnobelpreis nominiert. Es gibt auch Bestrebungen, das West-Eastern Divan
Orchestra nach Graz zu bringen.
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