Großer Festakt in der Alten Universität mit unseren Nachbarn
Graz (lk).- In der Aula der Alten Universität in Graz wurde am Abend des 20.10. mit einem Festakt
das 20-Jahr-Jubiläum der Unabhängigkeit Sloweniens gefeiert. Zu dieser Veranstaltung kamen eine Vielzahl
an hochrangigen Persönlichkeiten: der ehemlige slowenische Ministerpräsident Lojze Peterle, Landeshauptmann
Franz Voves, Landeshauptmann außer Dienst Josef Krainer und Bischof Egon Kapellari. Mit dabei weiters Landesrat
Christian Buchmann, der slowenische Botschafter Aleksander Geržina, der österreichische Botschafter in Slowenien
Erwin Kubesch und der Honorarkonsul der Republik Slowenien Kurt Oktabetz. Durch den Abend führte als Moderator
der Verleger Lojze Wieser. LH Voves bei seinen Grußworten: „Slowenien ist als unser südlicher Nachbar
einer unser wichtigsten Partner in vielen Bereichen." Diese würden von gemeinsamen grenzüberschreitenden
EU-Projekten bis hin zu unzähligen Wirtschaftsbeziehungen reichen. „Die Steirerinnen und Steirer hier haben
als erste und am tiefsten die slowenischen Bestrebungen nach Unabhängigkeit verstanden und sofort mit allem
was sie zu Verfügung hatten unterstützt", so der slowenische Botschafter Aleksander Geržina in Richtung
der steirischen Gastgeber.
Am 15. Jänner 1992 haben 30 Staaten, darunter die gesamte Europäische Gemeinschaft und Österreich,
Slowenien diplomatisch anerkannt. Davor durchlebten unsere südlichen Nachbarn turbulente und dramatische Zeiten
im Zuge des Zerfalls des ehemaligen Jugoslawiens. Diese erlebten ihren negativen Höhepunkt im „Zehn-Tage-Krieg"
im Juni und Juli 1991. Dabei starben 67 Menschen. Eine besondere Rolle in dieser Slowenienkrise nahm der damalige
steirische Landeshauptmann Josef Krainer ein, denn schließlich wurde die steirische Grenze durch Luftraumverletzungen
eines jugoslawischen Kampfflugzeuges vom Typ MiG („Mikojan-Gurewitsch") bedroht. Krainer reagierte damals
schnell und setzte im Sinn einer friedlichen Lösung rasch erste Schritte: Einen Tag nach den gewaltsamen Übergriffen
der Volksarmee forderte er das sofortige Eingreifen der UNO („United Nations Organization"). Er kritisierte
nicht nur „den serbischen Panzerkommunismus, der mit aller Brutalität Slowenien okkupieren will", sondern
auch die Vereinigten Staaten, die lange weitere Kleinstaaten in Europa ablehnten. |