Wien (rk) - Die Dritte Präsidentin des Wiener Landtags Marianne Klicka
empfing am 18.10. im Rathaus eine Gruppe ranghoher HandelsgewerkschaftsfunktionärInnen aus Osteuropa. Im Rahmen
des vor neun Jahren gegründeten "Wiener Dialogs" diskutieren Vorsitzende und GeneralsekretärInnen
der Handelsgewerkschaften aus Mittel- und Osteuropa drei Tage lang in Wien hauptsächlich über die Sonntagsöffnung
und konzernweite Rahmenverträge in multinationalen Handelsunternehmen.
Klicka bedankte sich bei den VertreterInnen für die rege Teilnahme am "Wiener Dialog". An den Beispielen
Sonntagsöffnung und Rahmenverträge in multinationalen Unternehmen werden die VertreterInnen der Handelsgewerkschaften
gemeinsame Strategien entwickeln. Nur durch einen engen Austausch zwischen österreichischen und osteuropäischen
Gewerkschaftsbewegungen könne man den sozialen Standard halten und dadurch Arbeitsplätze sichern sowie
die Kaufkraft erhalten. Die Finanz- und Wirtschaftskrise habe in ganz Mittel- und Osteuropa starke Spuren hinterlassen.
Trotzdem dürfe es nicht durch "Maßnahmen" der Arbeitgeber zu Schlechterstellung der MitarbeiterInnen
bis zu Kündigungen kommen. Klicka betonte: "Über weltweite Konzerne entwickelt sich der Sektor Handel
in einem immer rascheren Tempo und stellt dadurch wachsende Anforderungen an alle Akteure. Dabei dürfen die
ArbeitnehmerInnenrechte nicht auf der Strecke bleiben."
Seit nunmehr neun Jahren treffen sich die VertreterInnen der Handelsgewerkschaften im Rahmen des "Wiener Dialogs"
aus der Slowakei, Tschechien, Rumänien, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Polen, Mazedonien, Schweiz, Deutschland
und Österreich zumindest einmal jährlich zu einem intensiven Meinungsaustausch. Dieser Dialog hat sich
mittlerweile zu einer richtigen Arbeitsplattform und einem Kooperationsnetzwerk entwickelt. Jede Zusammenkunft
hat ein bestimmtes Thema und alle TeilnehmerInnen bearbeiten dieses auf nationaler Ebene weiter. Während des
zumeist drei Tage dauernden Treffens steht der Austausch aber auch die Ausarbeitung gemeinsamer Strategien im Mittelpunkt.
Einige in den letzten Jahren diskutierten Themen waren: Sozialer Dialog, Gleichstellung von Frauen im Arbeitsprozess,
Ältere und Jugend im Handel oder europäische Betriebsräte. |