EU-Kommission sieht Baltisch-Adriatische Achse als "prioritäres
Projekt"
Graz/Brüssel (lk) - Die „Neue Südbahn" mit dem Semmering- und Koralmtunnel ist am
19.10. einer Ko-Finanzierung durch die Europäische Union einen bedeutenden Schritt nähergekommen: die
Europäische Kommission präsentierte in Brüssel ihren Vorschlag über die transeuropäischen
Netze, die im Zeitraum 2014 bis 2020 unterstützt werden sollen. Dort ist die Baltisch-Adriatische Achse, die
von der Ostsee bis zur Adria reicht, als prioritäres transeuropäisches Verkehrsprojekt eingestuft. Im
nächsten Jahr soll die neue Prioritätenliste im EU-Parlament behandelt werden.
„Die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Steiermark wird durch den Anschluss an das Transeuropäische
Eisenbahnnetz, die Baltic-Adriatic-Route, enorm aufgewertet", freut sich der steirische Landeshauptmann Franz
Voves. „Durch die Fertigstellung der Koralmbahn plus Tunnel sowie des Semmering-Basistunnels wird unser Bundesland
über eine wesentlich bessere Erreichbarkeit verfügen und somit dem Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort
sowie dem Tourismusstandort Steiermark in den nächsten Jahrzehnten eine hohe zusätzliche Wertschöpfung
bringen. Dazu kommt, dass die dafür notwendigen Baumaßnahmen arbeitsmarktpolitisch beachtliche Impulse
für unsere Region bedeuten. Es handelt sich hierbei um ein historisches Projekt, von dem nächste Generationen
in der Steiermark noch stark profitieren könnten", so der Landeshauptmann.
Landesrat Christian Buchmann, der für Wirtschaft, Europa und Kultur verantwortlich ist, unterstrich die enorme
Bedeutung dieser Verkehrsachse: "Diese Nord-Süd-Achse verbindet fast 50 Millionen Menschen in zehn EU-Mitgliedsstaaten,
sie verläuft entlang des früheren ,Eisernen Vorhangs' und zählt mit rund 24 Millionen Tonnen Güteraufkommen
pro Jahr zu den wichtigsten Alpenquerungen." Dies zeigt auch das EU-Projekt "BATCo" (Baltic-Adriatic-Corridor),
an dem seitens des Landes Steiermark die Verkehrs-Fachabteilung und das Internationalisierungs-Center Steiermark
beteiligt sind. Gemessen an der Einwohnerzahl und an der Wirtschaftsleistung erschließt diese Verbindung
in Südösterreich (Niederösterreich, Obersteiermark, Graz, Klagenfurt, Villach) einen ähnlich
großen Raum wie die Westbahn.
Der Vorschlag der EU-Kommission sieht zusätzlich zur Verbindung zwischen Danzig und Bologna, für die
sich vor allem auch Partnerregionen des Landes Steiermark einsetzen, auch einen Ast durch die Staaten Litauen (Kaunas),
Lettland (Riga) und Estland (Tallinn) vor, der so - via Fährverbindung - auch die finnische Hauptstadt Helsinki
erreicht. |