Lehrerdienstrecht: Kärnten will Flexibilisierung und Anwesenheitspflicht   

erstellt am
19. 10. 11

Bildungsreferent LHStv. Scheuch: Ausbildungsstätte Schule zukunftsreif machen
Klagenfurt (lpd) - Immer mehr Bewegung kommt nun in Kärnten in die Diskussion rund um das Dienstrecht für Lehrer. Bildungsreferent LHStv. Uwe Scheuch fordert ja seit längerem eine Ausweitung der Anwesenheitspflicht für Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen, um die Nachmittagsbetreuung ausbauen und während der Sommerferien eine lernunterstützende Betreuung gewährleisten zu können. "Wenn man die Anwesenheitspflicht für Lehrer an der Schule auf 30 Stunden ausweiten würde, könnten wir eine flächendeckende Nachmittagsbetreuung bieten. Für jeden Arbeiter, für jeden Angestellten, für jeden arbeitenden Österreicher, der 40 Stunden in der Woche am Arbeitsplatz ist, wird diese Forderung nachvollziehbar sein. Ich glaube daher, dass 30 Schulstunden auch Lehrern zumutbar sind", erklärte Scheuch am 19.10. Schließlich würden die Kärntner Sommerakademien, bei denen Lehrerinnen und Lehrer freiwillig teilnehmen, beweisen, dass auch diese Berufsgruppe absolut flexibel und arbeitswillig sei, wenn die entsprechenden rechtlichen und operativen Arbeitsbedingungen gegeben seien.

Zustimmung kommt auch aus dem Landesschulrat, so sagte Landesschulratspräsident Walter Ebner: "Das aktuelle Lehrerdienstrecht verhindert geradezu einen flexibleren Einsatz von engagierten Lehrern. Es wäre wirklich an der Zeit für eine Modernisierung, um die Ausbildungsstätte Schule zukunftstauglich zu machen." Landesschulinspektorin Renate Kanovsky-Wintermann stellte fest: "Darüber hinaus sind auch adäquate Arbeitsplätze und ein leistungsgerechtes Besoldungssystem für eine zukunftsorientierte Ausbildung notwendig."

Scheuch verweist in diesem Zusammenhang auf Pläne von Unterrichtsministerin Claudia Schmied, wonach Vortragende an den Pädagogischen Hochschulen künftig auch nur mehr maximal sechs Wochen Urlaubsanspruch hätten. "Niemand versteht, wieso Lehrerinnen und Lehrer neun Wochen Sommerferien haben sollen. Ich bin mir sicher, dass spätestens nach der nächsten Nationalratswahl die Mehrheitsverhältnisse so sind, dass endlich Bewegung in diese antiquierte Gesetzeslage kommt. Die Zeit der Blockade muss endlich vorbei sein. Wir brauchen ein moderneres Lehrerdienstrecht, im Sinne der Eltern und der Schüler", meinte Scheuch in Richtung Bundesregierung.
     
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