Privatversicherungswirtschaft entwickelt sich trotz turbulenter Rahmenbedingungen stetig   

erstellt am
31. 10. 11

Wien (wifo) - Die Prämieneinnahmen der Versicherungswirtschaft in Österreich machen die heftigen Konjunkturbewegungen der letzten Jahre nur abgeschwächt mit. Nach einer Stagnation im Krisenjahr 2009 folgte 2010 eine Ausweitung der Prämien, die hinter dem Wachstum des nominellen BIP zurückblieb. Dementsprechend verringerte sich die Versicherungsdurchdringung gegenüber 2009. Die Branche erwartet für 2011 eine leichte Abschwächung der Prämiendynamik. Jüngste Umfragen des WIFO zeichnen jedoch ein noch pessimistischeres Bild. Verbunden mit dem Anstieg der Erträge aus der Kapitalveranlagung erhöhten die Versicherer 2010 sowohl das versicherungstechnische Ergebnis als auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

Die Entwicklung der Versicherungswirtschaft wich 2010 in Österreich merklich von jener in Westeuropa ab. Während in Österreich die Schaden-Unfallversicherung einen Aufschwung verzeichnet, litt sie in Westeuropa unter der Nachfrageschwäche und dem heftigen Preiswettbewerb. Andererseits expandierte die Lebensversicherung in Westeuropa sehr dynamisch, in Österreich hingegen kaum.

Die Internationalisierung der österreichischen Versicherungswirtschaft verstärkt sich weiter: 2009 (aktuellste Daten) stammten bereits 36% der Prämieneinnahmen österreichischer Versicherungsunternehmen aus dem Ausland. Auf den jeweiligen Auslandsmärkten erreichten österreichische Versicherer Marktanteile zwischen 4% (Slowenien) und 57% (Albanien).

Der Inlandsmarkt ist ebenfalls durch intensiven internationalen Wettbewerb gekennzeichnet. Etwa die Hälfte der Prämien entfallen in Österreich auf Versicherungsunternehmen in Auslandsbesitz. Darüber hinaus erreichten Versicherer aus dem EWR im Weg der Dienstleistungs- bzw. Niederlassungsfreiheit in Österreich einen Marktanteil von 5%.
     
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