Chancen nutzen durch kleines Europa an oberer Adria   

erstellt am
28. 10. 11

LH Dörfler empfing kroatischen Botschafter und hochrangige Delegation aus Istrien
Klagenfurt (lpd) - Eine kroatische Delegation mit Botschafter Gordan Bakota und dem Präsidenten von Istrien, Ivan Jakovcic, an der Spitze besuchte am 27.10. Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Themen waren die Euregio "Senza Confini" sowie eine mögliche Zusammenarbeit und ein Know-how-Transfer in Tourismus und bei alternativen Energieformen. Der Landeshauptmann ersuchte Kroatien außerdem, Lobbying für eine zweite, voll ausgebaute Karawankentunnelröhre zu machen.

Dörfler sagte, dass man an der oberen Adria ein kleines Europa schaffen könne: "Es gibt hier viele Talente und Möglichkeiten." Nachbarn würden sich gegenseitig gut kennen und könnten daher Projekte und Prioritäten besser entwickeln. Mit Kroatien könne man in Tourismus, Sport und Kultur vieles machen. Der Landeshauptmann lud die Delegation auch dazu ein, sich die "Sonnenstadt St. Veit" und Kärntens Elektromobilitätsinitiativen anzusehen. Er berichtete von den gemeinsamen Bemühungen mit Slowenien um die zweite Karawankentunnelröhre. Diese wäre auch für die Erreichbarkeit Kroatiens ungemein wichtig.

Präsident Jakovcic sagte, dass Istrien unbedingt bei der Euregio dabei sein möchte. Es brauche eine neue, moderne europäische Architektur, bei der auch die Regionen ein Wort haben. "Die Leute erwarten das von uns allen", so der Präsident. Er will vor allem mit Kärnten und der Steiermark verstärkt zusammenarbeiten: "Kroatien ist so nahe."

Jakovcic schlug dem Landeshauptmann einen "Istrien-Abend" mit kroatischer Kulinarik und Kultur in Kärnten vor. Dörfler meinte, dass man dann auch eine Veranstaltung in Istrien machen könnte, ähnlich wie bei "Ciao Venezia" und dem "Kärntenfest in Jesolo". Man sprach darüber, dass bereits jetzt viele Kroaten in Kärnten urlauben würden - besonders im Winter - und viele Kärntner in Kroatien. "Diese Tourismuszahlen sind auch positive Beziehungszahlen", meinte Dörfler.

Botschafter Bakota verwies ebenfalls auf die guten Beziehungen zwischen Kroatien und Österreich. Istrien und Präsident Jakovcic seien eine gute Adresse für regionale Zusammenarbeit, versicherte er.

Dörfler betonte nach dem Gespräch die gute Chemie zur kroatischen Delegation. Die Partnerschaft mit den Menschen und auf politischer Ebene sei das beste Fundament für Kooperationen. Präsident Jakovcic stellte noch Istrien näher vor, das mit rund zehn Prozent Italienern zweisprachig sei. Auch seine Vizepräsidentin sei Italienerin. Gesprochen wurde zudem über den angestrebten EU-Beitritt Kroatiens 2013.

Der Delegation aus Istrien gehörten weiters Vizepräsidentin Viviana Benussi, Wirtschaftslandesrat Alen Damijanic, Tourismuslandesrat Branko Curic und der Direktor der Entwicklungsagentur, Darko Lorencin, an. Von Kärntner Seite nahm noch Bernard Sadovnik vom Alpe-Adria Zentrum für grenzüberschreitende Zusammenarbeit (AACC) teil.
     
zurück