Oberösterreich-Bayrischer Erfahrungsaustausch ist Zugewinn für beide Seiten   

erstellt am
27. 10. 11

Bayrische Staatsministerin Christine Haderthauer in Oberösterreich
Linz (lk) - Die bayrische Staatsministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Frauen, Christine Haderthauer, befindet sich auf einem mehrtägigen Arbeitsbesuch in Oberösterreich. "Oberösterreich ist mit Bayern tradionell sehr eng verbunden. Wir tauschen unser Know-how und unsere Erfahrungen regelmässig aus – und arbeiten auch auf europäischem und internationalem Level eng miteinander zusammen. So etwa, wenn es um wichtige Anliegen in Brüsel geht oder momentan bei der Ausarbeitung der gemeinsamen Zukunftsfelder der Europaregion Donau-Moldau oder als gemeinsame Mitglieder der Powerregionen. Dieser Erfahrungsaustausch ist ein Zugewinn für beide Seiten", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.

"Bayern ist für Oberösterreich das Exportland Nummer Eins. Mehr als 40 Prozent aller heimischen Exporte im Jahr 2010 - in Zahlen rund 11 Milliarden Euro - gingen nach Deutschland, davon rund die Hälfte wiederum nach Bayern. Der Löwenanteil der österreichischen Exporte in Richtung Bayern ist mit fast 50 Prozent dem KfZ-Sektor zuzurechnen, viele heimische Betriebe sind hier Zulieferer", so Pühringer weiter.

Seit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union stehen dem Land Oberösterreich für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. In der aktuellen Strukturfondsperiode 2007–2013 kann das Land Oberösterreich im INTERREG-Programm Bayern-Österreich auf zehn Millionen Euro an EFRE-Mitteln zugreifen. Bisher wurden insgesamt bereits 23 Projekte mit oberösterreichisch-bayrischer Beteiligung genehmigt, das ist eine EU-Mittelbindung in Höhe von 7,134 Millionen Euro.

Weitere gemeinsame Projekte: Im April 2011 wurde zwischen Bayern und Oberösterreich ein Projekt zum Thema "Grenzüberschreitendes eGovernment" beschlossen, um die Beantragung und die Genehmigung von grenzüberschreitenden Schwerlasttransporten für die Speditionen effizienter zu gestalten.

Am 18. Oktober 2011 haben in Oberösterreich Expertengespräche zu Krisenmanagement und Katastrophenschutz stattgefunden. In diesem Bereich besteht schon seit langer Zeit ein reger Austausch und eine gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarregionen.

Vom 28. November bis 2. Dezember 2011 wird ein Führungskräftelehrgang der Bayerischen Staatskanzlei und der bayerischen Ministerien in Oberösterreich stattfinden. Hauptthema des Lehrgangs ist die Wirkungsorientierte Verwaltung, auch in Verbindung mit dem Oö. Reformprojekt.

Bei der gemeinsamen bayrisch-oberösterreichischen Landesausstellung 2012 "verbündet – verfeindet – verschwägert" laufen die Arbeiten bereits auf Hochtouren.

Aktive Frauenpolitik in OÖ und in Bayern
"Wir leben in der Generation der aufgeschobenen Kinderwünsche. Viele Frauen stellen heute ihren Kinderwunsch zurück weil sie Angst haben, aus der Karrierelaufbahn zu fallen. Tatsache ist, dass die Geburt von Kindern sowie die Karenzzeit derzeit einen Karriereknick für karenzierte Mütter und Väter bedeutet, der sich in weiterer Folge auch auf die Gehälter auswirkt. Aufgabe der Politik ist, Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die "Entweder-oder-Entscheidung" in Bezug auf Kinder zu einer "Sowohl-als-auch-Entscheidung" macht", erklärt Frauen-Landesrätin Mag.ª Doris Hummer.

Die bayerische und oberösterreichische Frauenpolitik konzentriert sich auf die noch immer nicht vorhandene reale Gleichstellung von Frauen und Männern vor allem im Erwerbsleben und hat das Ziel, bestehende Benachteiligungen von Frauen durch Sensibilisierung, Bewusstseinswandel und spezifische Maßnahmen zu beseitigen. Dazu hat das bayrische Ministerium und das Frauenreferat des Landes OÖ Internetportale, Mentoringprogramme, Karenz- und Karriereberatungsstellen für Frauen, Veranstaltungen und Wettbewerbe eingerichtet.

Auch in Bayern gibt es beispielsweise einen "Girls Day", der bei Mädchen das Interesse an technischen Berufe wecken soll. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Integration von Migrantinnen durch Netzwerke, Projekte, Sprach- und Qualifizierungsprogramme.
     
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