LR Dunst: „Sprachdefizite überwinden bedeutet
Chancengleichheit ermöglichen!“
Eisenstadt (blms) - Familienlandesrätin Verena Dunst informiert im Rahmen einer Pressekonferenz
mit Landesschulratspräsident Dr. Gerhard Resch und der Buchklubvorsitzenden Christa Prets, dass der vom Österreichischen
Buchklub der Jugend gemeinsam mit dem Familienreferat des Landes Burgenland entwickelte „mini-PHILIPP“ wieder allen
Kindern bei der Schuleinschreibung überreicht wird. „Das Vorlese- und Spielebuch ‚mini-PHILIPP‘ stellt für
die elementare Bildung einen immens wichtigen Beitrag dar. Denn Kinder mit Sprachdefiziten haben es schwerer,
den steigenden Anforderungen der Schule gerecht zu werden. Versäumtes kann oft nicht mehr - oder nur mit sehr
viel Aufwand für das Kind nachgeholt werden“, so Familienlandesrätin Verena Dunst.
2.400 Kinder bekommen bei der Schuleinschreibung den „mini-PHILIPP“
„Sprachliche Förderung ist bereits im Kindergarten äußerst sinnvoll. Der ‚mini-PHILIPP‘
ist eine absolut positive Hilfsform der Lernunterstützung, wobei eine nachhaltige Wirkung erzielt wird“, erklärt
Dunst. Der „mini-PHILIPP“ ist ein gemeinsames Projekt vom Land Burgenland und dem Österreichischen Buchklub.
Landeshauptmann Hans Niessl und Landesrätin Verena Dunst investieren im Schuljahr 2011/2012, zum fünften
Mal in Folge, wieder 12.000€ in die Lese- und Lernzukunft von rund 2.400 Vorschulkindern. „Das Burgenland übernimmt
hier eine Vorreiterrolle in Österreich und ist eines der wenigen Bundesländer, die den ‚mini-PHILIPP‘
auf Landesbasis finanzieren und somit einen wichtigen Beitrag für die Zukunft der Kinder leisten. In den weiterführenden
Schulklassen in Österreich steigen ebenfalls die Abonnements für ‚Lernzeitschriften‘, das Burgenland
liegt auch hier im Spitzenfeld“, erklärt Christa Prets, Buchklubvorsitzende des Österreichischen Buchklubs.
Vorschulische Lese- und Sprachförderung mit „mini-PHILIPP“
Das Jahr vor dem Schuleintritt ist für die Behebung von Lernschwächen von besonderer Bedeutung.
Alle grundsätzlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten eignen sich Kinder, dank ihrer Neugier, in den ersten
Lebensjahren vor der Schule an. Diese Zeit der Bildung ist elementar für die weitere Bildungslaufbahn. Der
„mini-PHILIPP“ kann dabei sehr hilfreich sein, um festgestellte Schwächen in kurzer Zeit auszugleichen. „Daher
verteilen wir gemeinsam mit dem Buchklub in Absprache mit dem Landesschulrat gratis dieses Vorlese- und Spielebuch,
das ein ausgezeichnetes Instrument der Leseförderung ist“, sagt Dunst. „Lesen bildet, Lesen schärft die
Sinne, das ist, so denke ich, allen bekannt. Diese Initiative ist eine wichtige und richtige Aktion – ein essentieller
Beitrag für das spätere Leben – sowohl didaktisch, als auch pädagogisch sehr wertvoll“, betont Landesschulratspräsident
Dr. Gerhard Resch.
Anzahl an AnalphabetInnen
Weltweit gibt es laut UNESCO etwa 796 Millionen AnalphabetInnen. „In der EU hat jeder Vierte eine Leseschwäche
und somit Schwierigkeiten den Sinn eines Textes zu erfassen“, so Prets. In Österreich sind es offiziell über
300.000 Menschen, die weder schreiben noch lesen können. ExpertInnen schätzen die tatsächliche Zahl
der AnalphabetInnen aber höher ein. Im Burgenland liegt die Zahl bei ca. 30.000 Menschen.
Sprachliche Frühförderung
Im Rahmen der 15a-Vereinbarung wurden zum institutionellen Ausbau der Kinderbetreuung vom Bund bis zum
Jahr 2010 finanzielle Mittel zur sprachlichen Frühförderung zur Verfügung gestellt. „Im Abkommen
von 2011-2014 wurde trotz des enormen Drucks der Bundesländer leider kein Geld für die sprachliche Frühförderung
fixiert. Aber wenigstens haben wir erreicht, dass noch im Oktober eine diesbezügliche Verhandlungsrunde stattfindet.
Unser aller Ziel kann es nur sein, dass die sprachliche Frühförderung weitergeht“, so Dunst. |