10 Jahre CTBTO-Überwachungslabor in Seibersdorf stellt Österreichs Wissenschaft in den
Dienst der Abrüstung und Nichtverbreitung
Wien (bmeia) - „Das Radionuklidlabor in Seibersdorf stellt einen Meilenstein in der Überwachung
zur Einhaltung des Umfassenden Atomteststopp-Abkommens dar. Wir haben Wissenschaftler der Weltklasse, die mit Hochtechnologie
einen Beitrag für nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung leisten“, lobt Vizekanzler und Außenminister
Michael Spindelegger die Leistungen des CTBTO-Überwachungslabors Seibersdorf im Anschluss an einen Festakt
zur Feier des 10-jährigen Jubiläums unter dem Motto „Science for Disarmament“.
Österreich spielt bei der Umsetzung des umfassenden Atomteststopp-Abkommens (Comprehensive Nuclear-Test-Ban
Treaty, CTBT) von 1996 eine wichtige Vorreiterrolle. Die Einhaltung des Atomteststopp-Abkommens wird von der eigens
dafür geschaffenen Organisation, der CTBTO, in Wien überwacht. Das dafür erforderliche Netz von
über 300 Einrichtungen weltweit ist bereits zu 85 Prozent aufgebaut.
Das Radionuklidlabor, heute betrieben vom Unternehmen Seibersdorf Labor GmbH, wurde als erster Baustein eines mittlerweile
dichten, globalen Netzes an Radionuklid-Messstationen und Labors der CTBTO am 31. Oktober 2001 in Betrieb genommen.
Am Standort Seibersdorf arbeiten seit Jahrzehnten Österreichs Spitzenphysikerinnen und -physiker im Bereich
des Strahlenschutzes, die mit Ihrer Forschung und Messtechnik Teil eines internationalen, umwelt- und friedensichernden
Systems sind. Das niederösterreichische Labor war als weltweit erstes in der Lage auch minimalste Aktivitäten
in der Luftprobe nachweisen zu können. Das internationale Radionuklidnetz hat bereits beim nordkoreanischen
Atomtest 2006 seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Im zivilen Bereich konnte nach dem Atomunfall
von Fukushima im März 2011 die Ausbreitung von Radioaktivität genau nachverfolgt werden. Das Seibersdorfer
Labor war jeweils an der Auswertung der Proben beteiligt.
„Zuverlässige Überwachung des nuklearen Teststopps ist Grundvoraussetzung für die globale Abrüstung.
Ich bin stolz, dass Österreich nicht nur mit Diplomatie, sondern auch mit seiner Wissenschaft an der Spitze
der internationalen Abrüstungs- und Nonproliferationsbemühungen steht“, betont Spindelegger. |