Spindelegger: Labor in Seibersdorf leistet Beitrag für nukleare Abrüstung   

erstellt am
25. 10. 11

10 Jahre CTBTO-Überwachungslabor in Seibersdorf stellt Österreichs Wissenschaft in den Dienst der Abrüstung und Nichtverbreitung
Wien (bmeia) - „Das Radionuklidlabor in Seibersdorf stellt einen Meilenstein in der Überwachung zur Einhaltung des Umfassenden Atomteststopp-Abkommens dar. Wir haben Wissenschaftler der Weltklasse, die mit Hochtechnologie einen Beitrag für nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung leisten“, lobt Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger die Leistungen des CTBTO-Überwachungslabors Seibersdorf im Anschluss an einen Festakt zur Feier des 10-jährigen Jubiläums unter dem Motto „Science for Disarmament“.

Österreich spielt bei der Umsetzung des umfassenden Atomteststopp-Abkommens (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty, CTBT) von 1996 eine wichtige Vorreiterrolle. Die Einhaltung des Atomteststopp-Abkommens wird von der eigens dafür geschaffenen Organisation, der CTBTO, in Wien überwacht. Das dafür erforderliche Netz von über 300 Einrichtungen weltweit ist bereits zu 85 Prozent aufgebaut.

Das Radionuklidlabor, heute betrieben vom Unternehmen Seibersdorf Labor GmbH, wurde als erster Baustein eines mittlerweile dichten, globalen Netzes an Radionuklid-Messstationen und Labors der CTBTO am 31. Oktober 2001 in Betrieb genommen. Am Standort Seibersdorf arbeiten seit Jahrzehnten Österreichs Spitzenphysikerinnen und -physiker im Bereich des Strahlenschutzes, die mit Ihrer Forschung und Messtechnik Teil eines internationalen, umwelt- und friedensichernden Systems sind. Das niederösterreichische Labor war als weltweit erstes in der Lage auch minimalste Aktivitäten in der Luftprobe nachweisen zu können. Das internationale Radionuklidnetz hat bereits beim nordkoreanischen Atomtest 2006 seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Im zivilen Bereich konnte nach dem Atomunfall von Fukushima im März 2011 die Ausbreitung von Radioaktivität genau nachverfolgt werden. Das Seibersdorfer Labor war jeweils an der Auswertung der Proben beteiligt.

„Zuverlässige Überwachung des nuklearen Teststopps ist Grundvoraussetzung für die globale Abrüstung. Ich bin stolz, dass Österreich nicht nur mit Diplomatie, sondern auch mit seiner Wissenschaft an der Spitze der internationalen Abrüstungs- und Nonproliferationsbemühungen steht“, betont Spindelegger.
     
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