Zweite Tiroler Erwachsenenbildungsenquete im Landhaus   

erstellt am
07. 11. 11

Erwachsenenbildung im Spannungsfeld – öffentliche Aufgabe oder privates Engagement?
Innsbruck (lk) - Wie kann es gelingen, noch mehr Menschen zur Weiterbildung im Erwachsenenalter zu motivieren? Wie viel öffentliches und wie viel privates Engagement ist dafür nötig? Um diese Kernfragen drehte sich die zweite Tiroler Erwachsenenbildungsenquete am Freitagnachmittag im Innsbrucker Landhaus. Hochrangige ExpertInnen, ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen in der Erwachsenenbildung und im öffentlichen Bibliothekswesen sowie LehrerInnen und andere Interessierte diskutierten Strategien zur Weiterentwicklung des lebensbegleitenden Lernens.

„Noch nie wusste die Menschheit so viel wie heute, und noch nie fand der Zuwachs an Wissen in einer derartigen Geschwindigkeit statt“, stellte Bildungslandesrätin Beate Palfrader bei der Eröffnung fest. „Die alleinige Bildung im Regelschulwesen und in einem nachfolgenden Studium oder einer Berufsausbildung reicht heutzutage nicht mehr aus, um die Herausforderungen und Veränderungen der modernen Lebens- und Arbeitswelt zu bewältigen. Das ständige Vertiefen, Erweitern und Aneignen von neuem Wissen ist notwendig.“ „Deswegen hat lebensbegleitendes Lernen eine immer größere Bedeutung – sowohl für Beruf und Wirtschaft als auch für die persönliche Lebensqualität, die politische Mündigkeit und ganz einfach dafür, dass man die modernen Errungenschaften nützen kann“, betonte Ronald Zecha, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Tiroler Erwachsenenbildungseinrichtungen.

12.000 Bildungsangebote gibt es laut einer Erhebung der Arbeitsgemeinschaft der allgemeinen Erwachsenenbildungsinstitutionen in Tirol landesweit. Circa 230.000 erwachsene TirolerInnen nutzen diese im Laufe eines Jahres. Rund 800.000 BesucherInnen zählen die öffentlichen Bibliotheken jährlich. Die Weiterbildungslandschaft verzeichnet in Tirol immer noch höhere Teilnahmezahlen und auch die Qualität der Lehrveranstaltungen nimmt kontinuierlich zu. „Initiativen wie die Berufsreifeprüfung oder die Grundbildung, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren, sind heute etabliert“, weiß LRin Palfrader.

Das Land Tirol fördert durch die finanzielle Unterstützung von Bildungseinrichtungen Weiterbildungsangebote für Erwachsene. Seit dem Jahr 2010 würdigt das Land besondere Projekte und Konzepte für innovatives Lehren und Lernen in der Erwachsenenbildung und dem öffentlichen Bibliothekswesen mit dem Innovationspreis. Der Würdigungspreis für Erwachsenenbildung des Landes Tirol zeichnet Persönlichkeiten aus, die sich auf diesem Gebiet außerordentlich verdient gemacht haben.
     
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