Parkraummanagement in Wien  

erstellt am
04. 11. 11

Vassilakou/Hora: Grundlagen für mögliche Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung liegen vor
Studie beleuchtet Parksituation in Wien und wurde der Kommission für Parkraummanagement vorgelegt
Wien (pid) - Im Rahmen der Sitzung der Kommission für Parkraummanagement vom 03.11. wurde die Studie "Verkehrliche und städtebauliche Grundlagen für die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung" den BezirksvertreterInnen, den VertreterInnen der Wirtschafts- und Arbeiterkammer und den anderen Parteien vorgelegt. Die Studie dient als Daten-Basis für die Diskussion für eine mögliche Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung.

Die Studie umfasst stichprobenartige Untersuchungen über die Parksituation in den Bezirken 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 21, 22, und 23. Insgesamt sind im Untersuchungsgebiet rund 200.000 Stellplätze vorhanden. Ausgehend von statistisch ausgewählten Zählbereichen wurde die Parksituation für das gesamte Untersuchungsgebiet hochgerechnet.

Die Untersuchung zeigt, dass es im Untersuchungsgebiet in vielen Bereichen teilweise massive Überparkung gibt. Die Vollauslastung von 85 Prozent wird in sechs Bezirken im Untersuchungsgebiet erreicht beziehungsweise überschritten. Weitere Bezirke sind nur knapp unter der Vollauslastungsgrenze. Damit ist Handlungsbedarf gegeben. Rund 25 Prozent der PKW, die im Untersuchungsgebiet parken, haben Nicht-Wiener-Kennzeichen.

Die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung würde die Stellplatznachfrage in den dicht bebauten Gebieten um 35 Prozent und im Umfeld der U- und S-Bahnstationen sogar um 41 Prozent verringern. Der Auslastungsgrad innerhalb der Bewirtschaftungszone würde dadurch auf rund 60 bis 70 Prozent sinken.

Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou: "Die Studie zeigt: Das Wiener Parksystem stößt an seine Grenzen. In vielen Bereichen im Untersuchungsgebiet sind keine Stellplätze mehr vorhanden, die Straßen sind voll ausgelastet. Die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung würde Entlastung bringen und dazu führen, dass die Stellplatznachfrage um mehr als ein Drittel zurück geht, in manchen Bereichen sogar um über 40 Prozent. Diese verkehrslenkenden Effekte bringen der Stadt mehr Lebensqualität, weniger Lärm, weniger Abgase. Jetzt haben die Bezirke die Möglichkeit, auf Basis dieser Erhebungen sinnvolle Grenzen für die Parkraumbewirtschaftung festzulegen."

Der Verkehrssprecher der Wiener SPÖ, LAbg. Karlheinz Hora ergänzt: "Wir haben im rot-grünen Koalitionsabkommen die Evaluierung der Parkraumbewirtschaftung und die Prüfung einer möglichen Ausweitung des Parkpickerls vereinbart. Die nun vorliegende Studie liefert dazu wichtiges Datenmaterial. Die letztgültige Entscheidung liegt muss aber bei den Bezirksvorsteherinnen und -Vorstehern liegen, die die Situation in ihren jeweiligen Bezirken am genauesten kennen. Eine Entscheidung gegen deren Meinung wird es nicht geben. Wichtig wird auch ein konzertiertes Vorgehen sein, um mögliche Verdrängungseffekte auf andere Bezirke zu vermeiden."

 

Mahdalik: Rotgrüne Parkpickerlstudie zum Krenreiben
Abkassieren muss ein Ende haben
Wien (fpd) - Die von der Stadt in Auftrag gegebene Studie zur Ausweitung des Parkpickerls kann sich die Stadt irgendwo hinpicken, meint FPÖ-Verkehrssprecher LAbg. Toni Mahdalik. SPÖ und Grüne haben die Studie bezahlt und - oh Wunder - das gewünschte Ergebnis auch geliefert bekommen. Für das Ziel, die Wiener Autofahrer in allen Bezirken Länge mal Breite auszusackeln, ist Verkehrsstadträtin Vassilakou und Finanzstadträtin Brauner offenbar nichts zu blöd.

Die Erfahrungen aus den Parkpickerlbezirken zeigen nämlich, dass die Situation durch gezielte Parkplatzvernichtung sogar noch schlechter ist als vor der Einführung des sündteuren Parkpickerls. Mit dem Geld, das den Autofahrern aus der Tasche gezogen wird, stopfen SPÖ und Grüne klaffende Budgetlöcher oder schaffen Versorgungspöstchen wie in der jährlich 900.000 Euro teuren Radagentur.

Bei dieser Belastungspolitik ist es kein Wunder, dass es aktuell fast 130.000 Sozialhilfebezieher in Wien gibt und über 300.000 Menschen an oder unter der Armutsgrenze leben müssen. Die FPÖ fordert daher einmal mehr ein kostenloses Parkpickerl, mit dem alle in Wien hauptwohnsitzgemeldeten Autobesitzer in allen Bezirken parken dürfen.

Die Pendler sollen durch den Ausbau von Bus, Bim und U-Bahn über den Stadtrand hinaus sowie attraktive Kombitarife zum Umsteigen auf die Öffis schon vor der Stadtgrenze animiert werden. Bis die verbesserten Verkehrsangebote zur Verfügung stehen, sollen die Park & Ride-Anlagen für Netzkartenbesitzer um 0 Euro und für alle übrigen Autofahrer um 1 Euro am Tag benutzbar sein, so Mahdalik.

 

Stiftner: Parkraumbewirtschaftung in Wien wird immer mehr zum Chaos
Die angekündigte Vorgangsweise werde zu einer Ungleichzeitigkeit bei der Einführung des Parkpickerls führen
Wien (övp-wien) - "Das Chaos rund um die Parkraumbewirtschaftung in Wien nimmt immer stärkere Ausmaße an", kritisiert der Infrastruktursprecher der ÖVP Wien, LAbg. Roman Stiftner. Die in der zuständigen Kommission vorgestellte Erweiterung der Parkpickerlgebiete bringe wiederum keine Entlastung für Autofahrer und Bezirksbewohner, sondern führe lediglich zu einer Verlagerung der Parkplatzproblematik in andere Bezirke. "Mit den nun präsentierten Plänen werden die Irrtümer der Vergangenheit von der grünen Verkehrsstadträtin fortgesetzt. Übrig bleibt die reine Abzocke durch noch mehr Parkpickerleinnahmen sowie verärgerte Autofahrer, die trotzdem keinen Parkplatz finden", so Stiftner. Die angekündigte Vorgangsweise bei der Einführung der neuen Zonen seitens der zuständigen Stadträtin werde zu einer Ungleichzeitigkeit bei der Einführung des Parkpickerls führen und damit für ein weiteres Chaos in der Parkraumbewirtschaftung sorgen.

Einfach den Fleckerlteppich bei der Parkraumbewirtschaftung zu vergrößern und keine Begleitmaßnahmen, wie etwa die Schaffung einer ausreichenden Anzahl von Parkgaragen, zu garantieren, führe sicherlich nicht zum Ziel. Bevor man noch weitere Pickerlgebiete festlege, sollte man zuerst in ganz Wien für eine ausreichende Anzahl von leistbaren Parkgaragen sorgen. Stiftner fordert die Stadtregierung in diesem Zusammenhang auf, die 130 Millionen Euro, die durch das Parkpickerl zweckgebunden eingenommen wurden, auch tatsächlich in die Errichtung von Wohnsammelgaragen zu investieren.

Stiftner forderte die im Raum stehende zonenmäßige Differenzierung der Parkometerabgabe ad acta zu legen, weil sie keine positiven Lenkungseffekte biete. Sehr wohl ein sinnvolles Preissignal wäre es, die Besitzer von Hybrid- und E-Autos durch von der Parkometerabgabe zu befreien. Diese Fördermaßnahme, die die VP schon lange gefordert hat, soll die Bereitsschaft der Autofahrer, auf diese Fahrzeugtechnologie umzusteigen, heben. "Aber nicht einmal in ihrem angeblich ureigendsten ökologischen Bereich ist es den Grünen gelungen, bei der Parkraumbewirtschaftung neue Akzente zu setzen. Daher sei es höchst an der Zeit, dass diese Stadtregierung endlich ein Parkraumbewirtschaftungskonzept vorlegt, das eine wirkliche Lösung für die Parkplatzmisere in Wien mit sich bringen würde", so Stiftner abschließend.

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