Wissenschaftsminister Töchterle und ÖAW-Präsident Denk betonen mehrjährige
Finanzierungs- und Planungssicherheit
Wien (bmwf) - Nach intensiven Verhandlungen in den vergangenen sechs Monaten ist es gelungen, eine
Leistungs- und Rahmenvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) und
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zu erarbeiten. Erstmals in ihrer Geschichte legt
die Akademie damit ihre 2012-2014 geplanten Leistungen explizit gegenüber dem Bund dar und erhält im
Gegenzug dreijährige finanzielle Planungssicherheit.
"Mit der Leistungs- und Rahmenvereinbarung erhält die ÖAW eine mehrjährige Finanzierungs- und
Planungssicherheit", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle. ÖAW-Präsident
Dr. Helmut Denk betont: "Spitzenforschung braucht nicht nur wissenschaftliche Freiheit, sondern auch längerfristige
Finanzierungssicherheit. Hier sind wir mit der Leistungsvereinbarung einen großen Schritt vorangekommen."
Am 04.11. wurden die Rahmenvereinbarung, die für alle künftigen Leistungsvereinbarungen zwischen BMWF
und ÖAW den rechtlichen Rahmen bietet, sowie die Leistungsvereinbarung 2012-2014 unter Anwesenheit der Verhandlungsteams
unterzeichnet.
Präsident Denk erklärt: "Die Leistungsvereinbarung 2012-2014 beruht auf dem im April 2011 beschlossenen
ÖAW-Entwicklungsplan, dem intensive Diskussionen innerhalb der ÖAW vorangingen. Die Leistungsvereinbarung
ermöglicht es, wichtige Teile des Entwicklungsplans umzusetzen. Zwar sind Einschnitte in manchen Leistungsbereichen
der ÖAW nicht zu vermeiden, die viel-versprechendsten Forschungsschwerpunkte sowie die Identität der
ÖAW als außeruniversitäre Forschungsträgereinrichtung mit ihrer einzigartigen Schnittstelle
zur Gelehrtengesellschaft bleiben aber gewahrt und können weiter gefördert werden."
Die erstmals zwischen dem Ministerium und der Akademie abgeschlossenen Vereinbarungen bedeuten aus Sicht des Wissenschafts-und
Forschungsministers auch "gelebten Hochschulplan" und "gelebte FTI-Strategie". Der Minister
dankte allen Beteiligten für deren großes Engagement: "'Viribus unitis' - getreu meinem Motto ist
es gemeinsam gelungen, nach rund einem halben Jahr intensiver Arbeiten und Verhandlungen einen positiven Abschluss
zu erreichen."
Die Schwerpunkte der Leistungsvereinbarung im Überblick:
- Festlegung auf sechs schwerpunktmäßig von der ÖAW zu bearbeitende Forschungsgebiete:
- Europäische Identitäten sowie Wahrung und Interpretation des kulturellen Erbes
- Demographischer Wandel, Migration und Integration von Menschen in heterogenen innovativen Gesellschaften
- Biomedizinische Grundlagenforschung
- Molekulare Pflanzenbiologie
- Angewandte Mathematik inklusive Modellierung und Bioinformatik
- Quantenoptik und Quanteninformation
- Fokussierung und Redimensionierung von ÖAW-Forschungseinheiten mit dem Ziel der Weiterführung ausschließlich
international konkurrenzfähiger Einheiten in kritischer Größe
- Etablierung eines international konkurrenzfähigen Karrierepfads für Wissenschaftler(innen) an der
ÖAW
- Steigerung der Drittmitteleinwerbung der ÖAW-Forschungseinrichtungen
- Optimierung der Governance-Strukturen und weitere Professionalisierung des ÖAW-Managements, insbes. auch
des Beteiligungsmanagements
- Stärkung der Koordination und Kooperation zwischen ÖAW und Universitäten in der Forschung, bis
hin zur Übertragung von ÖAW-Forschungseinheiten an Universitäten
- Stärkung des Dialogs zwischen ÖAW und interessierter Öffentlichkeit
Im Vordergrund der künftigen Entwicklung steht die Sicherung von Spitzenforschung auf international wettbewerbsfähigem
Niveau. Die auf dem geltenden Finanzrahmengesetz basierende Budgetsituation macht es aber auch notwendig, dass
die ÖAW als größte außeruniversitäre Forschungsträgerorganisation Fokussierungen
und Redimensionierungen vornimmt. Das bedeutet für ihre Forscherinnen und Forscher eine große Herausforderung.
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