Gesundheit und Prävention am Arbeitsplatz stärken   

erstellt am
04. 11. 11

Stöger: Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz, Gesundheit als Managementelement - Hundstorfer: Invaliditätspensionsantritte senken
Wien (sk) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Gesundheitsminister Alois Stöger betonten am 04.11. bei der Jahreskonferenz der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin im Wiener Museumsquartier den Stellenwert von Gesundheits- und Präventionsmaßnahmen am Arbeitsplatz. "Wir müssen uns die Frage stellen: Wie können wir länger gesünder im Erwerbsleben bleiben", sagte Hundstorfer. Auch Stöger bekräftigte: "Wir brauchen mehr Prävention, damit wir besser leben können." Diese Fragen seien besonders wichtig, um eine geringere Rate an Invaliditätspensionen zu erreichen und die Arbeitswelt an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen.

Österreich ist Europameister im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und steht auch im Pflegebereich - 5,2 Prozent der Bevölkerung erhalten Pflegegeld - im Spitzenfeld. "Aber bei der wöchentlichen Arbeitszeit liegen wir über dem EU-Schnitt", so Hundstorfer. Dies sei besonders ein Problem für ältere Arbeitnehmer. "Betriebe müssen sich stärker darum kümmern, ältere Menschen länger und gesund im Arbeitsprozess zu halten", sagte Hundstorfer. Alternative Arbeitszeitmodelle sollen hier stärker angedacht und umgesetzt werden.

Bei den Invaliditätspensionen ist Österreich bei der Altersgruppe über 50 Jahren an der Spitze. 70.000 Anträge werden pro Jahr gestellt. "Hier müssen wir bei der Wurzel ansetzen, hier müssen wir hinschauen", betonte Hundstorfer. Mit dem Arbeits- und Gesundheitsgesetz und dem "fit2work"-Programm wurden hier bereits Maßnahmen getroffen. "Wir nehmen viel Geld in die Hand für dieses Thema und es ist gut investiertes Geld", unterstrich Hundstorfer. Schließlich bringe die Erhöhung des faktischen Pensionsantrittsalters um ein Jahr eine Milliarde Euro Minderausgaben für das ASVG.

Um hier Präventionsmaßnahmen zu setzen, sind Arbeitsmediziner besonders wichtig. "Prävention muss dort ansetzen, wo Menschen ein Drittel ihres Lebens verbringen, in der Arbeitswelt", sagte Stöger. In die Unternehmenskultur müsse der Gesundheitsgedanke immer stärker Einzug halten. "Gesundheit muss als wichtiges Managementelement in den Vordergrund gestellt werden", so Stöger. Einem guten Unternehmer sei eine gesunde Arbeitsumgebung ein wesentliches Anliegen. Daher werden auch nationale Aktionspläne umgesetzt, um Gesundheit zu stärken. Hier werde etwa bei gesunder Ernährung angesetzt. "Wir müssen uns die Frage stellen: Wie können wir richtige Ernährung im Betrieb realisieren", sagte Stöger. Das Gesundheitsministerium unterstütze Betriebe gern bei ihren Bemühungen, "damit die Bevölkerung, damit die Arbeitsplätze gesünder werden", so Stöger.
     
zurück