Zukunftsweisende Innovationen aus Kärnten   

erstellt am
04. 11. 11

LR Dobernig: Basisfinanzierung der Carinthian Tech Research AG wird in der kommenden Regierungssitzung beschlossen
Klagenfurt (lpd) - Zukunftsweisende Innovationen aus Kärnten wurden am 03.11. im Rahmen eines Pressegespräches in den Räumlichkeiten der Carinthian Tech Research AG (CTR) in Villach von Technologiereferent LR Harald Dobernig, Bürgermeister Helmut Manzenreiter sowie den CTR-Vorständen Werner Scherf und Simon Grasser vorgestellt. Das Land Kärnten und die Stadt Villach unterstützen das weitere Wachstum der CTR AG als größtes Forschungszentrum Kärntens durch eine Basisfinanzierung.

75 Prozent der Basisfinanzierung werden vom Land Kärnten zur Verfügung gestellt. Von 2012 bis 2015 beträgt diese Unterstützung 697.600 Euro im Jahr, seitens der Stadt kommen weitere 232.554 Euro oder 25 Prozent. Der Unterstützungsbeitrag des Landes kann sich flexibel auf bis zu 872.000 Euro im Jahr erhöhen, wenn ein Bedarf an einer weiteren Kofinanzierung von EU-Projekten besteht, wie Dobernig erläuterte. Die Basisfinanzierung des Landes wird in der Regierungssitzung am kommenden Dienstag beschlossen.

"Die CTR ist ein wichtiger Bestandteil des Kärntner Innovationssystems und bietet industrieorientierte F&E für Kärntner Unternehmen jeder Größe - von ersten Machbarkeitsstudien über Simulationen bis zu Produkt- oder Systemlösungen. Das CTR ist aber nicht nur regional, sondern auch international ein kompetenter Partner. Die positive Evaluierung im Rahmen des COMET-Programms und die damit verbundene Steigerung des Forschungsvolumens bestätigt die hervorragende Kärntner Forschungskompetenz", betonte Dobernig. Der Landesrat wies auch darauf hin, dass Kärnten durch die CTR weit höhere Fördermittel seitens der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) lukrieren könne.

Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter erklärte: "Die Leistungen der CTR sind insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, die sich keine eigene Forschungsabteilung leisten können, unverzichtbar. Besonders freut es mich, wenn der Wirtschaftsstandort Villach als ,Wissenswerkstatt' für innovative Technologien bekannt wird."

Die CTR Carinthian Tech Research AG ist das größte anwendungsorientierte Forschungszentrum in Kärnten und gehört als einziges Kärntner COMET K1-Kompetenzzentrum zu den führenden Forschungsinstituten Österreichs. Derzeit sind 50 Mitarbeiter am CTR tätig, dazu kommen noch Diplomanden und Praktikanten. Ziel ist es, intelligente Sensor-Technologien (Optik, Sensorik, Mikrosystemtechnik) für die Industrie zur Automation, Prozess- und Qualitätskontrolle zu entwickeln. Damit macht die CTR aus wissenschaftlichen Entdeckungen konkrete Anwendungen für die Industrie.

Alleine im Vorjahr wurden gemeinsam mit der Wirtschaft 60 Projekte umgesetzt, rund 40 Prozent davon mit Klein- und Mittelbetrieben. In strategisch angelegten Projekten forschen 27 Partner aus Wissenschaft und Industrie im Rahmen des COMET-Programms (Competence Center for Excellent Technologies) gemeinsam mit der CTR. 2011 konnte durch eine Evaluierung einer internationalen Expertenkommission das Projektvolumen dieses Programms um 30 Prozent auf 13,8 Mio. Euro bis 2014 gesteigert werden. Aus diesen Projekten gehen zahlreiche Patente und Publikationen hervor.

War zu Beginn noch die Halbleiterindustrie ein wichtiger Schwerpunkt der CTR, so ist man heute mit der Querschnitttechnologie Sensorik in fast allen Branchen aktiv. Zudem werden Themen aufgegriffen, die für den Wirtschaftsstandort Kärnten wichtige Zukunftsfelder darstellen. "Die Photovoltaik ist für Kärnten ein Forschungsfeld mit großem Potenzial. In einem strategisch angelegten Projekt arbeiten wir mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft daran, Photovoltaikmodule mit mehr Intelligenz und mit höherer Energieausbeute auszustatten", erklärte Scherf.

Die guten Kooperationen mit Industriepartnern im Bereich der erneuerbaren Energien sollen weiter ausgebaut werden. Die CTR ist aber auch bei anderen Technologien fixer Bestandteil der österreichischen Forschungslandschaft sowie des internationalen Forschungsmarktes. So etwa bei Funk-Sensoren, die selbst bei extremsten Temperaturen wichtige Informationen übermitteln. Oder bei optischen Systemen, die Substanzen durch die Verpackungen hindurch entlarven oder von der Luft aus erkennen, ob Pflanzen von Schädlingen befallen sind.

"Für uns ist die Unterstützung unserer Eigentümer - des Landes Kärnten und der Stadt Villach - ein langfristiges Fundament, um unsere Forschungsleistungen an die Industrie umzusetzen und einen nachhaltigen Kompetenzaufbau zu betreiben. Wir können dadurch zukunftsweisende Investitionen in die High-Tech Infrastruktur von Laboren, Anlagen und Software durchführen, unseren hochqualifizierten Mitarbeitern fundierte Aus- und Weiterbildungen ermöglichen sowie den essenziellen wissenschaftlichen Nachwuchs heranführen", betonte Grasser.
     
zurück