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Stimmen zu Griechenland |
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erstellt am
03. 11. 11
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Strache:
Griechen geben EU Demokratie-Nachhilfe
Das Recht geht vom Volk aus und nicht von Zockerbanken
Wien (fpd) - "Mit der Entscheidung der Griechen, eine Volksabstimmung über den Rettungsschirm
abzuhalten, erteilen sie den abgehobenen Eurokraten eine Nachhilfestunde in Sachen Demokratie", sagte der
freiheitliche Bundesparteiobmann HC Strache. Im Zuge diese Volksabstimmung sollten die Griechen auch gleich über
den Verbleib im Euro und den Verbleib in der EU abstimmen, so Strache.
Dieser Schritt Griechenlands sei im Interesse des eigenen Volkes und letztendlich auch im Interesse der EU, betonte
Strache, der mit einem klaren "Nein" der Griechen rechnet. Statt maroden Zockerbanken und nervösen
Börsenspekulanten Milliarden an ehrlich verdientem Steuergeld in den unersättlichen Rachen zu werfen,
müsse hier die Notbremse im Form eines Austrittes Griechenland aus dem Euro gezogen werden, forderte Strache.
Hier beweise das griechische Volk mehr Wirtschaftsverständnis als die von Bankenlobbyisten eingelullten Staatschefs
Merkel und Sarkozy.
"Das Recht geht immer noch vom Volk aus und nicht von profitgierigen Zockerbanken", betonte Strache,
der diesen Schritt Griechenlands als ersten Befreiungsschlag gegen den Demokratieabbau durch die EU sieht. "Bei
allen Regeln und Notwendigkeiten der internationalen Marktwirtschaft dürfen weder Demokratie noch Volk übergangen
werden", betonte Strache.
Selbst wenn einige Banken pleitegehen sollten, sei dies noch immer besser als ganze Länder auf Generationen
hinaus in die Schuldenfalle zu treiben, wie dies derzeit geschehe, betonte Strache, der einmal mehr forderte, rasch
eine Bankenkonkursordnung zu beschließen, die in diesem Fall die Folgen für die Bevölkerung minimieren
könne. "Die Politiker sind vom Volk gewählt und nicht von den Bankmanagern. Es ist daher die Pflicht
der Politiker die Interessen des Volkes gegen die Interessen der Abzocker zu verteidigen", betonte Strache.
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Bucher: Auch in Österreich Abstimmung zu Rettungsschirm notwendig
November-Tranche an Griechenland stoppen, Griechenland muss zurück
zur Drachme
Wien (bzö) - BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher präsentierte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz
anlässlich der eintägigen Budgetklausur des BZÖ-Parlamentsklubs in Wien die drei zentralen Forderungen
des BZÖ angesichts des kommenden griechischen Volksentscheids zum Euro-Rettungsschirm: "Punkt Eins: Auch
in Österreich muss das Volk abstimmen. Es kann nicht sein, dass die Nehmer entscheiden sollen, ob sie unser
Geld wollen und nicht die Geber, ob ihr Steuergeld eingesetzt werden soll". Der BZÖ-Chef forderte zweitens
einen "Zahlungsstopp Jetzt", also den Stopp der geplanten Novembertranche von acht Milliarden an Griechenland
und drittens, dass die Griechen freiwillig zu einer eigenen Währung zurückkehren sollen.
Bucher begrüßte den Schritt des griechischen Ministerpräsidenten Papandreou, eine Volksabstimmung
abzuhalten. Das BZÖ fordere auch in Österreich das Volk abstimmen zu lassen. Man sei kein Gegner der
Griechen, sondern sehe sich als Partner und habe deshalb von Anfang an im Interesse Griechenlands gefordert, den
Griechen mittels Schuldenschnitt und Austritt aus dem Euro die Chance zur wirtschaftlichen Gesundung wieder zu
geben. "Auch die Griechen sind mittlerweile sehr skeptisch gegenüber dem Rettungsschirm und EU-Diktat.
Lohnkürzungen von 50 Prozent sind in einer Demokratie nicht umsetzbar und sind tödlich für jede
Volkswirtschaft".
Bucher forderte anlässlich des "x-ten Krisengipfels, dass endlich ein europäischer Plan-B entwickelt
wird, weil Griechenland mit hoher Wahrscheinlichkeit Nein zum Euro-Rettungsschirm sagen wird". Bucher sieht
die Volksabstimmung als "griechische Schuldenlist", um sich vor Einführung einer eigenen Währung
einen Schuldenschnitt von mindestens 70-80 Prozent zu sichern. "Österreich muss im Interesse der Steuerzahler
sofort handeln; deshalb: Abstimmung in Österreich jetzt, Zahlungsstopp jetzt und zurück zur Drachme für
die Griechen", so Bucher. |
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Lunacek: Papandreous Referendum rückt gravierendes Demokratiedefizit in der EU ins Rampenlicht
Grüne: Sozial wie ökologisch ausgewogenes Investitionsprogramm und Maßnahmen gegen
Steuerflucht auf den Weg bringen
Wien (grüne) - "Das mit den Euro-Rettungsschirmen einhergehende Demokratiedefizit auf gesamteuropäischer
Ebene wird von uns Grünen schon lange kritisiert. Deshalb ist es einerseits verständlich, wenn die griechische
Regierung nun das Votum des Volks sucht, um Unterstützung und neue Legitimation für die mit dem EU-Rettungsspaket
einhergehenden Sparmaßnahmen in Griechenland zu gewinnen. Andererseits, sollte das Referendum scheitern,
wäre ein griechischer Staatsbankrott die Folge. Dafür gibt es aber bisher immer noch kein geordnetes
Verfahren - auch eine Forderung, die wir Grüne schon seit Jahren stellen. Eine Staatspleite hätte zudem
unvorhersehbare Konsequenzen für den Euro und die Europäische Union als Ganzes. Dass der griechische
Premier Papandreou die Referendums-Ankündigung ohne Absprache mit den anderen EU-Mitgliedsstaaten gesetzt
hat, ist als riskante "Flucht nach vorne" zu deuten, widerspricht aber dem Partnerschaftsgedanken, auf
dem schließlich das Hilfspaket aufbaut", erklärt Ulrike Lunacek, Europasprecherin der Grünen,
zum Vorhaben der griechischen Regierung, ein Referendum über das zweite Rettungspaket und einen Schuldenschnitt
durchzuführen.
Lunacek: "Die griechische Regierung, der IWF und die europäischen Partner haben bei der griechischen
Bevölkerung mit ihren sozial und ökologisch unausgewogenen und insgesamt unwirksamen Programmen viel
Vertrauen verspielt. Während Einsparungen, Maßnahmen zur Steigerung der Steuereinnahmen und mehr Steuergerechtigkeit
sowie mehr Effizienz im Staatsapparat dringend nötig sind, wurde darauf verzichtet, die Sparmaßnahmen
mit einem sozialen wie ökologischen Investitionsprogramm zu verbinden. Die Sparprogramme belasten einseitig
die sozial Benachteiligten und den Mittelstand. Einsparungen im Bereich der unverantwortlich hohen Militärausgaben
gibt es immer noch nicht, genausowenig angemessene Vermögenssteuern. Gleichzeitig liegen 150-200 Milliarden
Euro unversteuertes Kapital griechischer Vermögen in Steueroasen. Maßnahmen zur Bekämpfung der
internationalen Steuerflucht wurden weder von IWF noch EU vorangetrieben. Deshalb ist nun die griechische Regierung
mit dem IWF und den Euro-Partnern gefordert, sowohl Investitionen als auch Maßnahmen gegen Steuerflucht auf
den Weg zu bringen." |
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