Innsbruck (rms) - Das bekannte und beliebte Festival des freien Theaters
„Theater trifft“ wird nach dem Rücktritt des ehemaligen Leiters Robert Renk ein neues Konzept erhalten. Kulturlandesrätin
Dr. Beate Palfrader und Kulturstadträtin Univ.-Prof. Dr. Patrizia Moser gaben am 3. November gemeinsam mit
den für die Konzeption und Organisation des Festivals beauftragten Mag. Thomas Gassner und Katrin Jud die
Neuerungen bekannt. Das 3. Freie Theaterfestival wird unter dem Titel „Endlich Weltuntergang“ stehen.
Neue Plattform für die freie Theaterszene
Das Festival „Theater trifft“ wurde im Jahr 2008 erstmals organisiert und findet seitdem alle zwei Jahre
statt. 2012 ist es wieder soweit, allerdings wird das Festival da mit einem neuen Namen und neuem Konzept aufwarten.
„Ich freue mich sehr, dass dieses erfolgreiche Theaterprojekt fortgeführt wird. Ich bin stolz, dass es in
Tirol ein so reiches Angebot an freien Theatern und gut ausgebildeten Schauspielerinnen und Schauspielern gibt“,
so Kulturlandesrätin Palfrader.
Stadträtin Moser betonte hingegen die engagierte Arbeit von Thomas Gassner und Katrin Jud: „Die beiden haben
sich gleich in die Arbeit gestürzt und mit viel Leidenschaft in kurzer Zeit ein tolles neues Konzept erarbeitet.“
Beide Politikerinnen lobten die fruchtbringende Zusammenarbeit von Stadt Innsbruck und Land Tirol und dankten dem
ehemaligen Festivalleiter Robert Renk für seine jahrelange Arbeit.
Festivalcharakter stärken
Das neue Konzept des 3. Freien Theaterfestivals wird im Großen und Ganzen auf die bestehenden Strukturen
aufbauen und nur einige Neuerungen einführen. „Ziel unserer Arbeit ist es, dem ganzen mehr Festivalcharakter
zu geben“, erklärten die OrganisatorInnen Gassner und Jud. Diesen wollen sie durch die Bindung an einen zentralen
Ort erreichen. Der Start zum Festival wird nämlich mit der Eröffnung des neuen „Freien Theaters Innsbruck“
einhergehen. Landesrätin und Stadträtin zeigten sich sehr erfreut darüber, dass damit ein Zuhause
für die freie Theaterszene geschaffen wird und so weitere Vernetzung gefördert wird. „Im Freien Theater
Innsbruck wird zum einen eine eigene Produktion aufgeführt werden, zum anderen werden eine Bar, eine Opening-
und eine Closing-Night für die festliche Stimmung sorgen“, plant Gassner.
Der Festivalcharakter soll weiter durch eine Verknappung der Spielzeit auf zwei Wochen und durch eine einheitliche
inhaltliche Ausrichtung erreicht werden. Das Thema „Endlich Weltuntergang“ schien den OrganisatorInnen einerseits
deshalb passend, weil der Maya-Kalender für das Jahr 2012 eine grundlegende Welterneuerung prognostiziert,
andererseits weil es einen spannungsgeladenen Gegensatz zum eigentlichen Neubeginn des Festivals darstellt. „Auch
in der medialen Kommunikation soll ein einheitliches Auftreten durch eine abgestimmte Plakatgestaltung erreicht
werden“, fügte Jud noch hinzu.
Einreichfrist für Theaterprojekte bis 31. Dezember
Insgesamt werden zehn Produktionen im Rahmen des 3. Freien Theaterfestivals aufgeführt: Jeweils eine
Produktion der sechs freien Bühnen Theater praesent, Westbahntheater, Theater Melone, Staatstheater, Kellertheater
und die monopol, eine Produktion im neuen Theaterhaus sowie drei freie Projekte. Land Tirol und Stadt Innsbruck
stellen für das 3. Freie Theaterfestival je 60.000 Euro zur Verfügung, die auf die verschiedenen Produktionen
verteilt werden. Außerdem können die einzelnen Bühnen um einen zusätzlichen Beitrag vom Bund
ansuchen.
Für die drei freien Projekte kann sich jede freie Bühne in Tirol bewerben. Eine unabhängige Jury
wird alle Einsendungen bewerten und drei Projekte auswählen. Die Einreichfrist läuft noch bis 31. Dezember,
Projekte können an die Mail-Adresse katrin_jud@yahoo.de geschickt werden. Auswahlkriterien sind der inhaltliche
Bezug zum Thema „Endlich Weltuntergang“, der konzeptionelle Bedarf bezüglich Verortung, Interdisziplinarität
und Nachwuchsförderung sowie die textliche und formale Originalität.
Ausblick für 2014
Die OrganisatorInnen haben auch schon erste Pläne für das Jahr 2014 geschmiedet. Bis dahin soll die interdisziplinäre
Vernetzung zwischen Theater und anderen Medien sowie der Zusammenschluss mit anderen Kulturprojekten und Bildungseinrichtungen
forciert werden. Eine Zusammenarbeit mit den bildenden Künsten ist geplant und das aktuell noch zurückhaltende
Rahmenprogramm soll ausgebaut werden. Aus diesen ambitionierten Plänen schlossen Landesrätin Palfrader
und Stadträtin Moser, dass das 3. Freie Theaterfestival 2012 wohl sicher kein wirklicher Weltuntergang werden
wird. |