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Budget |
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erstellt am
14. 11. 11
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Fekter:
Wiir müssen viel ambitionierter sparen als bisher
Fekter kündigt Sparpfad an, sieht aber Österreichs Triple-A-Rating nicht in akuter
Gefahr.
Wien (bmf) - Grundsätzlich bestehe keine Gefahr einer Abwertung durch die Rating-Agenturen.
„Unsere Wirtschaftsdaten sind gut“, so Finanzministerin Dr. Maria Fekter. Dennoch warnt sie: „Wir halten die EU-Vorgaben
beim Defizit-Abbau nicht ein, wir trödeln zu sehr beim Defizit. Wir werden beim Sparen einen Zahn zulegen
müssen, wenn wir unser Triple-A behalten wollen. Unsere Spreads (Zinsen für Staatsanleihen) haben sich
zuletzt von den deutschen entfernt. Wir waren immer nah an Deutschland dran, jetzt ist die Differenz größer
geworden und das kann für das Rating gefährlich werden.“
Mit der Umsetzung der Verankerung einer Schuldenbremse in der Verfassung werde ein starkes Zeichen innerhalb Europas
im Kampf gegen den wachsenden Schuldenberg gesetzt. „Der Text für das Gesetz ist fertig und wird in der Regierung
gerade abgestimmt. Dann müssen Länder und Opposition mit ins Boot. Die Schuldenbremse soll noch vor Jahresende
im Parlament beschlossen werden“, zeigt sich die Finanzministerin optimistisch.
„Wir werden Vollgas geben“, versichert Fekter weiters. Man werde kein Sparpaket, sondern einen Sparpfad beschließen.
„Ich verhandle zu Beginn des Jahres 2012 mit allen Ressorts den Budget-Konsolidierungspfad für 2013 bis 2015
und ich kündige jetzt schon an: Das wird ein Sparpfad. Wir müssen viel ambitionierter sparen als wir
das bisher tun“, so Fekter. Es gehe darum klug zu sparen, also nicht bei den Zukunftsinvestitionen, sondern dort
wo EU und OECD zum Sparen raten: Bei den Frühpensionen, den ÖBB, im Gesundheitssystem und bei den Förderungen.
„Das heißt vor allem, die Frühpensionen dürfen nicht mehr attraktiv sein, das faktische Pensionsantrittsalter
muss deutlich ansteigen, die Verwaltung, jedes Ressort muss sparen. Und wir müssen uns dem Nulldefizit so
rasch nähern wie die Deutschen“, so die Finanzministerin im Detail. Nur durch diese Maßnahmen könne
unser Land gestärkt aus der Krise geführt werden. |
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Strache: Fekters Budget liefert keine Antworten
Finanzministerin verfügt über keinen Plan zur Budgetkonsolidierung
Wien (fpd) - FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache nahm in seiner Pressekonferenz am 14.11. auch Stellung
zur bevorstehenden Budgetdebatte im Plenum. Sowohl in ihrer Budgetrede als auch in den Ausschussberatungen habe
sich gezeigt, dass Finanzministerin Fekter nicht über den geringsten Plan zur Budgetkonsolidierung verfüge.
Insofern sei sie durchaus eine würdige Nachfolgerin ihrer ebenso planlosen Vorgänger Molterer und Pröll.
"Zu Recht wird von unserer Seite immer das Papier des Rechnungshofes zur Verwaltungsreform zitiert",
so Strache. "Darin sind echte Einsparungen von ca. 3 Milliarden Euro aufgeschlüsselt. Der Feigheit und
Untätigkeit der Bundesregierung ist zu verdanken, dass diese Mittel ineffizient versickern." Wie auch
im Rechnungshofpapier wiederholt dargelegt, dürfte der Schlüssel zur ausgabenseitigen Gesundung der Staatsfinanzen
eine Neuordnung der Länderbeiträge sein. Vor allem sollte es dringendst eine Zusammenführung von
Einnahmen-, Aufgaben- und Ausgabenverantwortung geben - in welcher Hand auch immer.
Zu diesem Zweck wäre laut Strache aber eine Bundesstaatsreform samt Neuorganisation des Finanzausgleichs nötig,
in dessen Zuge entweder der Bund viel mehr Kompetenzen übernimmt oder die Länder mit Finanzierungsverantwortung
bedacht werden. "Der Rechnungshof sieht eine mögliche Dämmung der Ausgabendynamik von mindestens
5 Milliarden Euro auf Sicht einiger Jahre, ein Potenzial, welches unbedingt gehoben werden sollte. Allerdings wäre
dazu politischer Antrieb vonnöten."
Gleichzeitig hungere die Bundesregierung wegen ihrer Feigheit gegenüber den Ländern und zur Herbeiführung
verwaltungsreformatorischer Alibimaßnahmen die Bundesverwaltung derart aus, dass nicht nur die Leistungserbringung
massiv gefährdet scheine, sondern auch unübersehbare negative Effekte auf das Staatsganze zu konstatieren
seien, so Strache.
So gebe es bspw. eine Abhandlung des Rechnungshofes über das Finanzamt Graz Stadt (dieses hat einen erweiterten
Aufgabenkreis in Form der USt-Rückerstattung an Ausländer), welches aufgrund von akutem Personalmangel
jährlich USt-Rückzahlungen in Höhe von mindestens 1 Milliarde Euro ungeprüft ins Ausland überweise.
Davon dürfte ein beträchtlicher Teil zu Unrecht erfolgen. Dass dem Staat aufgrund des ausufernden schwarzen
Sektors und der Kapazitätsmängel der Finanzverwaltung Milliarden an Steuereinnahmen entgehen, dürfte
ebenfalls bekannt sein.
Die Steuer- und Transferpolitik unterlasse es nach wie vor, die notwendigen Strukturänderungen durchzuführen,
kritisierte Strache. Im Abgabenwesen werde nach wie vor leistungsfeindlich der Faktor Arbeit sehr hoch besteuert.
Und der milliardenteure Förderdschungel sei Legion. Fekter täte gut daran, endlich echte Strukturänderungen
anzugehen.
Ein bislang kaum diskutiertes Problem ist laut Strache die demografisch bedingte Ausgabendynamik, welche die budgetären
Zwänge in naher Zukunft noch potenzieren wird. Es sei bis 2030 mit 110 Milliarden Euro an Mehrausgaben zu
rechnen. Die einzige Abhilfe, eine vernünftige Familien- und Bevölkerungspolitik, finde nicht statt.
"Eindämmende Maßnahmen á la Rechnungshof werden nicht umgesetzt, und bald dürfte sogar
das Triple-A-Rating der Republik wackeln - ein Skandal, wenn man bedenkt dass ein zusätzlicher Prozentpunkt
Zinsniveau rund 2 Milliarden Euro pro Jahr kostet", so Strache. "Und welche Antworten liefert das Budget
von Frau Fekter? Null." |
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Bucher: Misstrauensantrag gegen VP-Fekter
BZÖ beantragt Schuldenbremse mit maximal 0,35 Prozent Neuverschuldung
Wien (bzö) - Das BZÖ wird im Rahmen der kommenden Sitzungstage des Nationalrates einen Misstrauensantrag
gegen ÖVP-Finanzministerin Fekter einbringen. "Fekter hat ihre Budgetziele nicht erreicht. Sie ist die
Rekordschuldentreiberin der Nation und setzt damit unsere Triple-A Bonität aufs Spiel. Überhaupt ist
die ÖVP, die seit 25 Jahren ununterbrochen in der Bundesregierung vertreten ist, für den horrenden Schuldenberg
verantwortlich. Die jetzige Hinterhältigkeit, die Spindelegger, Fekter und Co an den Tag legen, wenn sie von
Sparpaketen und Reformen reden, aber keine umsetzen, wird die ÖVP bei den nächsten Wahlen noch Kopf und
Kragen kosten", begründete BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher im Rahmen seiner Pressekonferenz am
14.11. das neue BZÖ-Misstrauensvotum gegen die Finanzministerin.
Bucher kündigte einen neuerlichen BZÖ-Antrag (seit dem Jahr 2009 der vierte) für die Verankerung
einer Schuldenbremse in der Verfassung an. Demnach dürfe die Neuverschuldung lediglich 0,35 Prozent des BIP
betragen. "Wenn die rot-schwarze Bundesregierung jetzt lediglich die Maastricht-Kriterien von drei Prozent
festschreiben will, dann ist das vergleichbar mit einem Formel 1 Auto mit einer Fahrradbremse. Beide werden damit
gegen die Wand fahren", warnte Bucher. Der Schuldenberg Österreichs betrage mitsamt den Schulden der
ausgelagerten Gesellschaften wie ÖBB, Asfinag sowie den Schulden von Ländern und Gemeinden bereits 270
Milliarden Euro. "Daher braucht es eine Schuldenbremse, wo bei der Neuverschuldung ein Nuller vorne steht",
forderte der BZÖ-Chef.
In Bezug auf die rot-schwarzen Verhandlungen bei Beamtengehältern und Pensionen sagte Bucher, dass auch diese
Personengruppen ihren Beitrag zur Staatsanierung leisten müssen. Überzogene Forderungen seien unangebracht.
"Auch die Beamten und Pensionisten müssen sich bewusst sein, dass wir heute auf Kosten der nächsten
Generationen leben und diese keine budgetären Spielräume in den Bereichen Bildung, Gesundheit usw. haben
werden", so Bucher. |
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