seXtegeneration - oder: wie wird man ÖsterreicherIn?   

erstellt am
14. 11. 11

Eine individuelle Reise durch 150 Jahre Wiener Zeitgeschichte – Theater Spielraum von 14. – 17. Dezember 2011 um 20 Uhr
Wien (sky unlimited) - seXtegeneration - oder: wie wird man ÖsterreicherIn? ist eine individuelle Reise durch 150 Jahre Wiener Zeitgeschichte. Regisseurin, Schauspielerin und Performerin Jutta Schwarz betrachtet ihre persönliche Familiengeschichte aus wechselnden Perspektiven und setzt sie in Beziehung zu ihrem jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Kontext.

seXtegeneration – oder: wie wird man Österreicherin? handelt von Immigration und Assimilation, von Emanzipation und Zivilcourage. Das Stück spiegelt die unterschiedlichen Strategien der Familienmitglieder ihr Stückchen persönliches Glück zu realisieren, mitten in den Turbulenzen einer sich immer rascher überschlagenden Zeit. Es sind intime Erfahrungen von Liebe und Täuschung, von Selbstbehauptung und Hingabe, von Verlust, Angst, Trauer – und immer wieder ein Neuanfang, die Hoffnung auf ein besseres Leben für die nächste Generation.

Die Soloperformance bezieht ihre Lebendigkeit aus dem assoziativen Wechsel der Perspektiven und Rollen quer durch ein Spektrum von 6 Generationen, von der prägenden Großmutter im Gemeindebau - hin zur Urgroßmutter, die noch barfuß 1860 aus Böhmen nach Österreich emigriert ist - und zurück zu den Enkeln, die als Kinder des neuen Jahrtausends in ihren Star Wars Spielen schon ihre Widerstandsstrategien erproben.

Jutta Schwarz ist Kriegskind, Frau der 68 Generation, Theaterschaffende – und manchmal gibt sie der alten Frau in ihr Raum. Auch im Bewusstsein ihrer allmählich knapp werdenden Lebenszeit spiegelt sie facettenreich das Heute im Damals, das Politische im Privaten.

seXtegeneration – oder: wie wird man Österreicherin? ist eine höchst persönliche Vorstellung im interdisziplinären Spannungsfeld Theater, Performance und Lecture. In ihrer nicht-linearen Forschungsreise durch die Zeit berührt Jutta Schwarz immer wieder mit sinnlichen Momenten, die verstören und befreien, zum Nachfühlen und Mitdenken anregen.

Jutta Schwarz, Regisseurin, Schauspielerin, Performerin
1942 geboren in Wien, studierte einige Semester Englisch, Deutsch, Philosophie, wechselte dann aber ins Schauspiel. Engagements von1965 -68 am Volkstheater Wien und von 67 -70 an den Kammerspielen München. Ausgedehnte Reisen Richtung Osten. 1975 kehrt sie, mittlerweile Mutter eines kleinen Sohnes, nach Wien zurück. Hier wird auch die Tochter geboren.

Jutta Schwarz prägte die beginnende Wiener Off-Szene maßgeblich mit, auch durch ihre vielfältigen Tätigkeiten am Dramatischen Zentrum. Wichtig ist ihr bis heute der körperorientierte und assoziative Zugang des postmodernen Theaters ebenso wie die dialogischen Prinzipien der Soziokultur. Eine Psychodrama Ausbildung hat ihre praktische Arbeit begleitet und vertieft. Sie entwickelte Stücke und Aktionen mit Kindern, Jugendlichen, SeniorInnen und mit unterschiedlichen Randgruppen.

An der Sozialakademie Freytaggasse leitete sie über 20 Jahre ein Stegreiflabor und unterrichtete u.a. an der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Sozialwesen, Ästhetik und Kommunikation. Von 1990 bis 2006 war sie künstlerische Leiterin des mehrfach ausgezeichneten nonverbalen StraßenBewegungsTheaters vis plastica trans.gen.

seXtegeneration – oder: wie wird man ÖsterreicherIn? sieht Jutta Schwarz als Folgeprojekt ihrer Theaterarbeit mit älteren Immigrantinnen, als eine Reflexion der eigenen soziokulturellen Prägungen und eine Sichtung ihrer Mittel.

seXtegeneration - oder: wie wird man ÖsterreicherIn?
Konzept und Performance: Jutta Schwarz
Künstlerische Mitarbeit: Brigitte Wilfing
Video: Armin Assadi
Musik: Jorge Sànchez-Chiong
Produktionsassistenz: Vanja und Peter Fuchs
Gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien und Kulturkommission Neubau.
     
Informationen: http://www.theaterspielraum.at    
     
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