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Bildungsvolksbegehren abgeschlossen |
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erstellt am
11. 11. 11
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383.820 (6,07 %) Unterschriften - Beachtliches Votum gegen den Stillstand und für die Zukunft
unserer Kinder
Bildungsgipfel gefordert - Regierung und Parlament sind nun mit raschen Reformen am Zug
Wien (vbbi) - "383.820 Unterschriften (6,07 %) für das Bildungsvolksbegehren sind ein beachtliches,
demokratisches Votum für einen raschen Bildungsfrühling und gegen den lähmenden Stillstand in Österreich.
Wir freuen uns über diese breite Unterstützung und danken allen Bürgerinnen und Bürgern, die
unterschrieben haben und mit uns rasche Reformen im Bildungssystem einfordern" erklärte Volksbegehrens-Initiator
Hannes Androsch. "Das Votum der Bevölkerung ist ein deutlicher Anstoß, die Umsetzungen der Forderungen
des Volksbegehrens zügig in Angriff zu nehmen. Jede Unterschrift ist wichtig und muss ernst genommen werden.
Jetzt sind die Regierung und das Parlament am Zug." Androsch fordert Bundeskanzler Faymann auf, rasch einen
Bildungsgipfel unter Einbeziehung der Parlamentsparteien, Sozialpartner und Initiativen des Volksbegehrens einzuberufen.
"Dieses wichtige Zukunftsthema muss jetzt Chefsache werden. Beim Bildungsgipfel soll ein Umsetzungsprogramm
zu den 12 Forderungen des Bildungsvolksbegehren erarbeitet werden."
"Die Stillstandspolitik hat ausgedient. Es geht um mehr und bessere Bildung, die Schaffung eines zeitgemäßen
und einheitlichen Bildungssystems, aber auch um mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit durch größere
soziale Durchlässigkeit und der bestmöglichen Ausschöpfung aller Talente. Nur dann, wenn unser Land
nicht länger bei der Bildung und Ausbildung abdriftet, werden wir unsere gesellschaftliche Stabilität
und die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten können", betont Hannes Androsch und erwartet
eine umfassende und intensive parlamentarische Befassung in Form eines "besonderen Ausschusses" mit einem
gesetzlich bindenden Ergebnis. Der Ausschuss muss alle Forderungen des Volksbegehrens hinreichend behandeln, öffentlich
tagen und alle betroffenen Gruppen mit einbeziehen.
"Am Thema Bildung kommt nun niemand mehr vorbei, zurecht: Bildungsungerechtigkeit heute führt zu sozialen
Spannungen morgen", hebt Bernd Schilcher hervor und weiter: "Niemand aus der Politik kann mehr über
die Zukunft Österreichs reden, ohne die Bildungspolitik mitzudenken. Das ist vielleicht der bisher größte
Erfolg unserer Kampagne. Aber wir sind aber erst am Anfang. Diese breite Bewegung - getragen von Sozialpartnern,
mehr als 80 Organisationen aus allen ideologischen Bereichen und Prominenten - wird mit aller Kraft weitergehen."
Schilcher ruft die Regierung und die im Parlament vertretenen Parteien dringend dazu auf, das Volksbegehren sehr
ernst zu nehmen: "Das Vertrauen der Österreicherinnen und Österreicher in das politische System
ist bereits tief erschüttert. Den Ruf nach einer umfassenden Bildungsreform nun im Parlament versanden zu
lassen, wäre ein katastrophales Signal. Das breite Verlangen der österreichischen Bevölkerung nach
umfassenden Reformen des gesamten Bildungsbereiches über das Volksbegehrens-Ergebnis hinaus, wird außerdem
durch viele sozialwissenschaftliche Studien belegt. Die Regierung und das Parlament sind daher dringend gefordert,
dem Wunsch nach echten Reformen Respekt zu zollen und demokratische Sensibilität an den Tag zu legen. Es geht
um die Zukunft unserer Kinder!" |
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Faymann: Ich nehme als Regierungschef das Ergebnis sehr ernst
Cap: Anliegen der Unterstützer im Parlament breitest behandeln
Wien (bpd) - Bundeskanzler Werner Faymann wertet das Ergebnis des Bildungsvolksbegehrens als positive
Unterstützung für weitere Bildungsreformen. "Ich nehme als Regierungschef das Ergebnis sehr ernst.
Ich werde mich persönlich dafür einsetzen, dass die Bildungsreformen voran getrieben werden. Die Qualität
der Bildung unserer Kinder und Jugendlichen in Österreich sowie die Weiterentwicklung und Modernisierung des
Bildungssystems sind entscheidende Faktoren für die Zukunft des Landes", stellt der Kanzler am 11.11.
fest.
Der Bundeskanzler begrüßt in diesem Zusammenhang die Bereitschaft des Parlaments, den Anliegen der Unterstützerinnen
und Unterstützer im Nationalrat breitestmöglichen Raum bieten zu wollen.
Cap: Anliegen der Unterstützer im Parlament breitest behandeln
Wien (sk) - "Die Forderungen des Bildungsvolksbegehrens werden wir sehr ernst nehmen und den
Anliegen der Unterstützer im Parlament breitest möglichen Raum bieten", stellt SPÖ-Klubobmann
Josef Cap nach Vorliegen des Ergebnisses des Bildungsvolksbegehrens fest. Die zahlreichen Unterstützerinnen
und Unterstützer bestätigen den eingeschlagenen Weg und geben den nötigen Rückenwind, das Tempo
bei der Reform des Schulsystems zu erhöhen.
Das Volksbegehren soll in einem eigens eingerichteten Ausschuss behandelt werden und es soll ein Hearing abgehalten
werden, indem alle Betroffenen - Schülerinnen und Schüler, Eltern- und Lehrervertreter sowie die Initiatoren
des Volksbegehren ihre Positionen darstellen und mit den Abgeordneten diskutieren, so Cap am Donnerstagabend gegenüber
dem SPÖ-Pressedienst. |
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Amon: Bildungsvolksbegehren bleibt weit unter den Erwartungen
Reformpartnerschaft der Regierungsparteien zeigt Wirkung
Wien (övp-pk) - Zum Bildungsvolksbegehren sagte ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon am 11.11., dass
"dieses doch angesichts der zahlreichen prominenten Unterstützer sowie des enormen medialen und werblichen
Aufwandes weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist". Es zeige aber auch, dass sich die Regierungsparteien
auf dem richtigen Weg befinden, denn der Unmut scheint geringer zu sein, als "uns von vielen versucht wird,
weis zu machen. "Im Gegenteil: Zwischen den Regierungsparteien gibt es überhaupt keinen ständigen
Streit, sondern Unterrichtsministerin Claudia Schmied und ich arbeiten im Sinne einer Reformpartnerschaft Stück
um Stück an der Schulreform, wie nicht zuletzt die Übernahme der Neuen Mittelschule ins Regelschulwesen
- die größte Schulreform seit 50 Jahren - belegt. Natürlich bedeutet das für beide Koalitionsparteien
mitunter auch ein Überwinden von Barrieren, aber die Ergebnisse zeigen, dass dies durch beharrliche Arbeit
möglich ist", so Amon.
Selbstverständlich werde es für dieses Volksbegehren, wie für alle, die ungefähr eine gleiche
Unterstützung erfahren haben, eine seriöse Behandlung im Parlament mit Anhörung der Initiatoren
geben. Eine "Sonderbehandlung" sieht Amon allerdings als nicht angebracht. Auch wenn Bildungspolitik
eine komplexe Angelegenheit sei und Fortschritte daher nur in schwierigen und konstruktiven Verhandlungen erreicht
werden können, so sei in dieser Gesetzgebungsperiode schon einiges auf den Weg gebracht worden: "Die
Einigung zur Überführung der Mittelschule ins Regelschulwesen, die Einführung der teilzentralen
Reifeprüfung, wo jetzt die Evaluierung der Versuche ansteht, die Begutachtung für die neue Oberstufe,
der Ausbau der sprachlichen Frühförderung, der massive Ausbau der Ganztagsbetreuung und vieles mehr",
betonte Amon.
Das Regierungsprogramm sowie die Beschlüsse vom Semmering skizzieren eindeutig, was noch vor uns liegt, erklärte
Amon und verwies auf die anstehende Reform der 9. Schulstufe, die Schaffung eines einheitlichen Dienstrechts sowie
das Vorhaben, die Lehrerausbildung auf neue Beine zu stellen. Wo es nach wie vor Probleme gebe, sei die Beweglichkeit
der SPÖ bei der Studienplatzbewirtschaftung und Finanzierung der Universitäten.
"Bildung und die Zukunft unserer Kinder ist so wichtig, dass nicht genug darüber gesprochen werden kann.
Das Jahr der Bildungsreform hat die Koalition allerdings schon ausgerufen, bevor das Bildungsvolksbegehren überhaupt
gestartet ist", so Amon abschließend. |
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Kickl: Bürger haben sich den Ruhestand von Androsch und Co. redlich verdient
FPÖ für Stärkung der direkten Demokratie - Volksbegehren künftig aufwerten
Wien (fpd) - Das bescheidene Ergebnis des Bildungsvolksbegehrens ist für FPÖ-Generalsekretär
NAbg. Herbert Kickl auch ein klares Signal dafür, dass die Menschen auf die Empfehlungen von Polit-Pensionisten
gerne verzichten können. "Hannes Androsch ist ein längst vergessener Politiker mit zwielichtiger
Vergangenheit. Niemand hat ihn als jene moralische Instanz ernst genommen, als die er sich rund um das Bildungsvolksbegehren
im Dienst seiner SPÖ inszenieren wollte, die selbst seit Jahrzehnten den miesen Zustand des Bildungssystems
auf allen Ebenen sowohl durch unmittelbar bildungspolitische als auch durch Maßnamen mit massiven Auswirkungen
auf das Bildungssystem, wie etwa die Massenzuwanderung mitverursacht hat", so Kickl. Klar sei, dass das Bildungssystem
in Österreich Reformen brauche, klar sei aber auch, dass der Androsch-Verschnitt aus ideologischen Versatzstücken
der Linken dazu nicht das taugliche Mittel sei.
Das magere Ergebnis des Volksbegehrens solle nun auch von anderen Altpolitikern als klares Signal dafür verstanden
werden, im Ruhestand zu bleiben. "All diese Initiativen, in denen ausgediente Politiker meist großkoalitionärer
Herkunft versuchen, Themen zu befördern, die sie in ihrer aktiven Zeit nicht angepackt haben, sind in Wahrheit
peinlich. Die Hätti-Wari-Initiativen dienen nur dem Ego des einen oder anderen Betreibers, aber nicht den
Interessen der Österreicher", so Kickl. Die Bevölkerung habe ein sehr feines Sensorium dafür
und lehne diese Initiativen daher ab. "Ich kann zwar das schlechte Gewissen nachvollziehen, das viele Altpolitiker
beim Blick auf persönliche Bilanz befällt, aber jetzt ist es eindeutig zu spät, das auszubügeln",
stellt der FPÖ-Generalsekretär fest.
Volksbegehren als Instrument der direkten Demokratie steht die FPÖ generell sehr positiv gegenüber und
fordert daher auch, die Gesetzeslage in Zukunft so zu ändern, dass deren Ziele einer Volksabstimmung zu unterziehen
sind, wenn sie eine bestimmte Zahl von Unterschriften erreichen. "Wir Freiheitlichen mussten aber leider zuletzt
in einer Sondersitzung des Nationalrats erkennen, dass die anderen Parteien dem Volk keinerlei zusätzliche
direktdemokratische Rechte einräumen wollen und unsere entsprechenden Anträge abgelehnt haben",
stellt Kickl fest. Dennoch werde die FPÖ ihre Reformvorschläge zur Stärkung der direkten Demokratie
weiter hartnäckig vorantreiben, um den Bürgern mehr wirkliche Mitsprache an die Hand zu geben. |
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Bucher für Internet-Volksbegehren mit verpflichtender Volksabstimmung
Bei 100.000 Unterschriften Behandlung im Parlament, bei 400.000 verpflichtende Volksabstimmung
Wien (bzö) - BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher zieht aus dem Ergebnis des Bildungsvolksbegehrens
ganz klar die Konsequenz, dass das Instrument Volksbegehren eine Modernisierung braucht. Bucher schlägt deshalb
eine Totalreform durch die Einführung eines "Internet-Volksbegehrens" vor. Konkret sollen die Österreicher
die Möglichkeit bekommen, auch via Internet Volksbegehren zu starten und zu unterstützen. Bucher verlangt,
dass dieses "Internet-Volksbegehren" ab 100.000 Unterstützern verpflichtend im Parlament behandelt
werden soll und es ab 400.000 Unterzeichnern eine verpflichtende Volksabstimmung geben muss. 400.00 deshalb, weil
dies doppelt so viele Stimmen sein, wie für den Einzug in den Nationalrat benötigt würden. Bucher
zeigt sich davon überzeugt, dass beispielsweise bei dieser vom BZÖ vorgeschlagenen Regelung das Bildungsvolksbegehren
mehr als die jetzigen 383.000 Unterschriften erreicht hätte und es zu einer Volksabstimmung gekommen wäre.
"In Zeiten der Politikverdrossenheit, gerade bei der jungen Generation, braucht es mehr Mitsprache und direkte
Demokratie. Das "Internet-Volksbegehren" ist modern, schnell und kostengünstig. Die Direkte Demokratie
muss gestärkt, aber auch weiterentwickelt und den Möglichkeiten des Internet-Zeitalters angepasst werden.
Eine moderne Demokratie braucht moderne Bürgerbeteiligung", so Bucher.
Konkret soll das "Internet-Volksbegehren" über die Homepage des Parlaments abgewickelt werden, wo
es bereits jetzt seit ungefähr einem Monat auf Initiative der Vorsitzenden des Petitionsausschusses, der BZÖ-Abgeordneten
Ursula Haubner, die Möglichkeit gibt, online Petitionen und Bürgerinitiativen zu unterstützen. Bucher
verweist auf das englische Vorbild, wo bereits jetzt Volksbegehren/Petitionen online über die Homepage des
englischen Parlaments beantragt und unterstützt werden können und ab 100.000 Unterschriften dort verpflichtend
diskutiert werden müssen. In England gibt es klare Kriterien, welche Volksbegehren zugelassen werden, beispielsweise
werden verhetzende oder diskriminierende Forderungen selbstverständlich ausgefiltert. In Österreich solle
dies eine unabhängige Expertenkommission prüfen und wie in England sollen auch in Österreich die
abgewiesenen Begehren veröffentlicht werden, um für maximale Transparenz zu sorgen. Aktiv und passiv
teilnahmeberechtigt sind alle bei Nationalratswahlen wahlberechtigten Österreicherinnen und Österreicher.
Wer selber über keinen Internetzugang habe, könne seine Unterstützung auch bei öffentlichen
Stellen abgeben können. Missbrauch sei durch klare Kriterien auszuschließen, beispielsweise könnte
die Nummer eines amtlichen Lichtbildausweises als Identifikationsnachweis neben Namen und Wohnort verlangt werden. |
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Walser: Klares Signal für grundlegende Bildungsreform
Grüne verlangen ernsthafte Behandlung im Parlament mit Gesetzesbeschlüssen
Wien (grüne) - "Das ist ein klares Signal für eine grundlegende Bildungsreform", sagt
der Grüne Bildungssprecher zum Ergebnis des Bildungsvolksbegehrens, das gemessen an der Anzahl der UnterstützerInnen
das erfolgreichste Bildungsvolksbegehren der 2. Republik ist. "383.820 BürgerInnen haben einen deutlichen
Auftrag an das Parlament formuliert. Ebenso wie wir das Volksbegehren mit aller Kraft unterstützt haben, werden
wir alles daran setzen, dass die Forderungen des Volksbegehrens im Parlament ernsthaft behandelt werden statt das
Schicksal vieler bisherigen Volksbegehren zu erleidet, die meist schubladisiert wurden", kündigt Walser
an. Dass das Ergebnis nicht noch besser ausgefallen ist, liegt neben dem mangelnden Vertrauen der Bevölkerung
in eine ernsthafte Behandlung von Volksbegehren wohl auch an der fehlenden Unterstützung der SPÖ-Spitze
um Bundeskanzler Faymann. Entgegen ursprünglichen Ankündigungen hat die SPÖ kaum mobilisiert",
kritisiert Walser.
"Es ist höchste Zeit, dass sich etwas tut! Zwei Millionen Menschen in Österreich befinden sich in
Ausbildung. Sie brauchen eine echte Chance. Deswegen braucht es eine tiefgreifende Reform des Bildungssystems,
vom Kindergarten über die Schule bis zu den Unis", fordert Walser. "Die von den ProponentInnen des
Volksbegehrens vorgeschlagenen Maßnahmen bieten hierfür eine sehr gute Grundlage". Die Grünen
fordern nun eine ernsthafte, verbindliche und transparente Behandlung des Volksbegehrens durch das Parlament in
drei Schritten. Als Auftakt sollen die betroffenen Regierungsmitglieder im Rahmen einer Generaldebatte Erklärungen
abgeben und ihre Positionen zu den einzelnen Anliegen des Bildungsvolksbegehrens darlegen. Dies schafft, gemeinsam
mit einer Live-Übertragung der Sitzung im ORF, größtmögliche Transparenz und Verbindlichkeit
für die Bevölkerung. Zweiter Schritt ist die Einsetzung eines parlamentarischen Ausschusses "Bildungsvolksbegehren"
("besonderer Ausschusses zur Vorberatung des Bildungs-Volksbegehrens"), um die Anliegen des Volksbegehrens
dem Stellenwert entsprechend parlamentarisch ausführlich zu diskutieren. Beim "Bildungsvolksbegehren-Ausschuss"
sollen alle relevanten Gruppen eingebunden werden. "Neben den ProponentInnen des Volksbegehrens, den zuständigen
Regierungsmitgliedern, den Abgeordneten und ExpertInnen sollen insbesondere auch Vertreter der Landeshauptleutekonferenz
und des Bundesrates im Ausschuss vertreten sein, damit die Bundesländer von Anfang an mit an Bord sind und
das Ergebnis am Ende nicht blockieren sondern mittragen. Die Sitzungen des Ausschusses sollen für BürgerInnen
und Medien öffentlich zugänglich sein und wesentliche Teile live vom ORF übertragen werden. Der
Ausschuss soll im Nationalratssitzungssaal tagen. Dritter Schritt: Am Ende des Bildungsvolksbegehrens-Ausschusses
sollen neben einem Bericht an den Nationalrat konkrete Gesetzesvorschläge für eine Bildungsreform in
Österreich stehen", fordert Walser. |
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Foglar: Dringender Auftrag, rasch handeln
Bildung ist kein Bereich für Sparmaßnahmen
Wien (ögb) - Der ÖGB zeigt sich erfreut über den hohen Zuspruch zum Bildungsvolksbegehren:
"Bildung ist das Schlüsselthema für die Zukunft der jungen Menschen und für die Wirtschaft
des Landes", sagt ÖGB-Präsident Erich Foglar. "Die Bundesregierung muss das Ergebnis des Volksbegehrens
als dringenden Auftrag verstehen, rasch die nötigen Veränderungen und Verbesserungen im Bildungssystem
anzugehen. Es ist nicht fünf vor Zwölf, sondern bereits zehn nach Zwölf."
"Vieles muss im Bildungssystem in Österreich verbessert werden", so Foglar. "Der ÖGB hat
dazu viele Vorschläge gemacht, die vom Kindergarten über Schule, Lehre und Unis bis zur beruflichen Weiterbildung
reichen." Das Bildungsvolksbegehren habe wichtige Themen aufgegriffen, die auch dem ÖGB Anliegen seien
und die sich weitgehend mit jenen Positionen decken würden, die ÖGB und AK - auch im Rahmen des Sozialpartnerkonzeptes
"Chance Bildung" - vertreten.
"Das Recht auf Bildung muss Grundbildung, berufliche Erstausbildung, weiterführende Bildung und lebensbegleitende
Weiterbildung gleichermaßen umfassen, und zwar ohne soziale und finanzielle Schranken", so Foglar. "Politische
Versprechen sind zu wenig, auch zusätzliche Budgetmittel müssen zur Verfügung gestellt werden. Bildung
ist kein Bereich, in dem man sparen soll, denn es geht um die Zukunft der Jugend und auch des Landes. Die Bundesregierung
muss das Ergebnis des Volksbegehrens auch als Hilferuf vieler Eltern, SchülerInnen, Studierenden, LehrerInnen
und aller anderen mit Bildung befassten Menschen verstehen und rasch handeln." |
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Sorger: Erfolg für Bildungsvolksbegehren und klarer Arbeitsauftrag
IV-Präsident: Erfolgreichstes Volksbegehren zum Thema Bildung der 2. Republik ist
eindeutiger Arbeitsauftrag der Bevölkerung - Industrie will das beste Bildungssystem der Welt
Wien (pdi) - "Wir brauchen für Österreich das BESTE Bildungssystem der Welt - vom Kindergarten
bis zur Hochschule, um als Wirtschaftsstandort langfristig an der Weltspitze zu bleiben. Der Erfolg des Bildungsvolksbegehrens
- es ist das erfolgreichste Volksbegehren zu Bildungsfragen in der Zweiten Republik gemessen an der Gesamtzahl
der Unterschriften - ist ein klares Signal der Bevölkerung, die Verbesserungen des Bildungswesens fordert",
so der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Dr. Veit Sorger in einer ersten Reaktion. Noch nie wurde
so engagiert und lebhaft über Bildung in allen gesellschaftlichen Gruppierungen diskutiert als zu Zeiten vor
und während der Eintragungswoche für das Volksbegehren. Das Engagement der IV für das Volksbegehren
habe sich bereits aus diesem Grund gelohnt. Mit dieser Initiative konnte ein neuer Diskussionsstandard für
das wichtige Zukunftsthema Bildung geschaffen werden.
"Wir verstehen dieses Ergebnis als klaren Arbeitsauftrag und fordern nun eine konsequente Umsetzung von Reformen
im Bildungssystem: Vorrangig sind hier aus unserer Sicht der Abbau von Bürokratie, um mehr Mittel für
den wirklichen Schulbetrieb frei zu bekommen sowie der Ausbau der flächendeckenden Kinderbetreuung und Förderung
schon vom Kindergartenalter an, weiters eine Neugestaltung der Berufs- und Bildungsinformation, damit die Jugendlichen
ihren Talenten und Fähigkeiten entsprechend die beste Bildung erhalten", betonte Sorger. "Bildung
hat Top-Priorität in der Industriellenvereinigung und wird mit Partnern intensiv weiter in Richtung Umsetzung
von Bildungsreformen in Österreich bearbeitet." |
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Bischöfe mahnen ganzheitliches Verständnis von Bildung
ein
Kritik an "zunehmend ökonomisch verzwecktem Zugang" zum Bildungsthema und
Fixierung auf Strukturdebatten
Wien (kap) - Österreichs Bischöfe haben im Blick auf die laufende Bildungsdebatte ein ganzheitliches
Verständnis von Bildung eingemahnt. Sie lehnen einen "zunehmend ökonomisch verzweckten Zugang"
zum Bildungsthema ab und betonen, Bildung sei mehr als nur Wissen und "schon gar nicht nur eine 'Investition
in das Humankapital'". In einer ausführlichen Erklärung zum Abschluss ihrer Herbstvollversammlung
formulieren die Bischöfe demgegenüber eine "christliche Vision von Bildung": Bildung müsse
die "vielfältigen Potenziale und Begabungen jedes einzelnen auf dem Weg zu einem selbstverantwortlichen
Leben im Miteinander und Füreinander" fördern und "zu einem erfüllten Menschsein"
führen.
Die katholische Kirche als größter privater Träger von Bildungseinrichtungen in Österreich
setze dieses Verständnis von Bildung auch in der Praxis, hebt die Bischofskonferenz hevor. Es sei "sehr
erfreulich", dass Bildung in Österreich derzeit breit diskutiert werde - angestoßen nicht zuletzt
durch ein Bildungsvolksbegehren und eine neue Bildungsplattform.
Für Wahlfreiheit der Schulformen
Die Bischöfe wenden sich allerdings gegen eine "Fixierung" der Bildungsdebatte auf schulische Strukturfragen.
Dies seien "sekundäre Fragen", in der auch "Katholiken legitimerweise zu unterschiedlichen
Ergebnissen kommen können". Als wichtig erachten die Bischöfe die Wahlfreiheit von Eltern und Kindern
hinsichtlich konkreter Schulformen bei größtmöglicher Durchlässigkeit. Die geplante Einführung
der Neuen Mittelschule wird als "geeigneter Weg" begrüßt, differenzierte Förderung zu
bieten.
Besorgnis erweckt bei den Bischöfen der Befund, dass beim gegenwärtigen Bildungssystem familiäre
Herkunft und sozialer Status eine so wichtige Rolle spielen, dass damit soziale Unterschiede und materielle Armut
eher verfestigt werden. Es sei eine "Frage der Gerechtigkeit", eine soziale Nachhaltigkeit des Bildungssystems
anzustreben. |
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