Makroregion Alpenraum   

erstellt am
11. 11. 11

LH Durnwalder: Gründung im Juni 2012
Bozen (lpa)- Im Rahmen einer von der Arge Alp organisierten Diskussionsrunde mit dem Titel "Auf dem Weg zu einer europäischen Strategie für den Alpenraum" tauschten sich am 08.11. in Brüssel die Vertreter der Alpenländer über die Makroregion Alpenraum aus. Für LH Durnwalder ist sie eine Möglichkeit, die Aufmerksamkeit in der EU für die Berggebiete weiter zu steigern.

"Makroregionale Strategien eröffnen neue Wege der Zusammenarbeit in der Europäischen Union", erklärt LH Luis Durnwalder. "Die Alpenregionen stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Mit der Schaffung einer Makroregion könnte EU-weit die Aufmerksamkeit für die Bergregionen weiter gesteigert werden." Die Makroregion Alpenraum soll, so Durnwalder, eine Plattform für alle Alpenländer sein, um gemeinsam Lösungen für Kernanliegen auszuarbeiten, die eine Region alleine nicht lösen kann. "Beispielsweise könnten gemeinsam Programme für die Förderung der Berggebiete ausgearbeitet werden, um gegenüber Brüssel und gegenüber den einzelnen Staaten gestärkt auftreten zu können", betont Durnwalder.

Derzeit existieren zwei Makroregionen: die Baltische Makroregion (Ostseeraum) und die Donau-Makroregion. Es gibt für Makroregionen keine geschriebenen Regeln auf EU-Ebene, aber es gilt, dass für deren Bildung keine neuen Verwaltungsstrukturen, keine zusätzlichen Geldmittel und keine neuen gesetzlichen Regelungen geschaffen werden sollen. Zwar müssen die Mitgliedsstaaten eingebunden werden, doch die Initiative geht von Regionen aus.

"Ziel einer Makroregion soll es sein, dass sich verschiedene, von einem oder mehreren ähnlichen Problemen betroffene Regionen zusammenschließen, um diese durch Nutzung von Synergien effizienter zu lösen", erklärt Landeshauptmann Durnwalder. Es gehe nicht darum, bestehende Zusammenschlüsse wie Arge Alp, Alpenkonvention etc. zu ersetzen, sondern diese unter einem Dach zusammenzuführen und zu unterstützen.

Noch zu klären sei die geografische Abgrenzung einer Makroregion Alpenraum. Hier wäre entweder der Alpenraum im geografischen Sinn mit rund 14 Millionen Menschen denkbar oder eine Zusammenfassung der betroffenen Territorien, auch wenn diese nicht vollständig Alpengebiete sind (zum Beispiel Berücksichtigung von ganz Bayern, Veneto oder der Lombardei; rund 70 Millionen Menschen).

Als mögliche Schwerpunktthemen kann sich LH Luis Durnwalder die erneuerbare Energie, die Land- und Forstwirtschaft, Umweltschutz, Tourismus und Verkehr im Alpenraum sowie Forschung und Innovation vorstellen. Bereits im Jänner 2012 wird in Frankreich die nächste Sitzung zur Makroregion Alpenraum stattfinden. "Im Juni 2012 soll dann die Gründung der Makroregion Alpenraum erfolgen", so Durnwalder.

Mit seinem Bericht im Ausschuss der Regionen 2008 "Für ein Grünbuch: Hin zu einer europäischen Bergpolitik" hat Landeshauptmann Luis Durnwalder die Diskussion rund um eine Makroregion Alpenraum angestoßen. Zusätzliches Gewicht verliehen wurde ihr durch die Resolution "Makroregion Alpenraum", die auf Initiative des Landes Südtirol bei der Arge-Alp-Regierungschefkonferenz am 1. Juli 2011 in Zell am See beschlossen wurde.
     
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