Graz (lk) - Im Pflegewohnheim „Haus am Ruckerlberg" des Diakoniewerkes wurde
am Vormittag des 11.11. nicht der Faschingsbeginn gefeiert, sondern ein ganz besonderer Geburtstag: Leopoldine
Geriewitsch, die seit sechs Jahren im Pflegeheim wohnt, wurde heute vor 100 Jahren geboren. Dieses Alter erreichen
zu dürfen, ist auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegewohnheim nichts Alltägliches
und so musste eine Überraschung her. „Seit sie bei uns ist, schwärmt sie vom Landeshauptmann. Einmal
den Franz Voves kennen lernen, dass wäre schön, hörten wir immer wieder von ihr", so Betriebsrätin
Monika Heinisch, die im Büro des Landeshauptmannes um einen Besuch anfragte. „Ich freue mich, einen 100jährigen
Fan zu haben. Zum 105. Geburtstag, wenn Gott will, komm ich gerne wieder vorbei", so LH Voves, der der Jubilarin
vor allem beste Gesundheit für die weiteren Lebensjahre wünschte.
Leopoldine Geriewitsch erblickte am 11.11.1911 in Klöch im Bezirk Radkersburg das Licht der Welt. Gemeinsam
mit ihren sieben Geschwistern, von denen nur mehr ein Bruder lebt, wuchs sie am elterlichen Bauernhof auf. Als
Magd zog sie nach Liebenau, arbeitete dort auf einem Hof und Jahre später wurde sie Haushaltshilfe bei einem
Weingroßhandel. Mit 27. Jahren begann sie bei der Steiermärkischen Sparkasse als Aufräumerin zu
arbeiten, wo sie dann auch mit 60 Jahren in Pension ging. Geriewitsch war verheiratet und hat eine Tochter, die
in Frankreich lebt und selbst schon in Pension ist. Ihr ganzer Stolz sind ihre beiden Enkelkinder, die sie aber
leider nicht oft sieht. Ihr Mann ist vor zehn Jahren gestorben. Seit einem Sturz lebt Leopoldine Geriewitsch im
Pflegewohnheim der Diakonie und für die Zukunft wünscht sie sich, dass sie mehr Spaziergänge im
Garten machen kann.
Das Pflegeheim „Haus am Ruckerlberg" wurde 2009 nach Umbauarbeiten wiedereröffnet. In diesem Haus, das
vielen Grazerinnen und Grazern noch als Krankenhaus der Diakonissen in Erinnerung ist und seit vielen Jahren als
Pflegeheim gefu?hrt wird, werden die Bewohnerinnen und Bewohner nach dem zukunftsweisenden Konzept der Hausgemeinschaften
betreut. In kleinen Einheiten werden die oft schwer pflegebedürftigen Menschen in sehr familiärer Atmosphäre
betreut. „Uns war von Anfang an wichtig, dass unser Haus nicht wie ein Krankenhaus aussieht. Unsere 114 Bewohner
sollen sich wie zu Hause bei uns fühlen", betonte Claudia Löcker, Geschäftsführerin des
Diakoniewerks Steiermark. |