Bioindustrial Pilot Plant   

erstellt am
10. 11. 11

BOKU und TU Wien errichten europaweit einzigartige Core Facility – Praxisorientierte Spitzenausbildung für Biotech-Studenten - ein Projekt im Rahmen der MINT-Initiative
Wien (boku) - Viele Diplomingenieure müssen ihr Studium abschließen, ohne je mit einer bioindustriellen Produktionsanlage in Berührung gekommen zu sein - es fehlt an entsprechender Infrastruktur; auch große Unternehmen verfügen über keine geeigneten Trainingsanlagen. Dieser Mangel wird nun behoben: Die Firma Polymun (ein Spin-off von Hermann Katinger, em. Univ.-Prof des BOKU-Departments für Biotechnologie) übersiedelt nach Klosterneuburg und stellt ihre bioindustrielle Versuchsanlage am BOKU-Standort Wien/Muthgasse kostenfrei als Trainingssite zur Verfügung. Die Umrüstung und Modernisierung wird als eines von 17 bewilligten Projekten über die MINT-Initiative des BMWF finanziert; für den laufenden Betrieb sind Industriekooperationen vorgesehen.

Am Vienna Institute of Biotechnology (VIBT) der BOKU ist man glücklich, die Anlage als Trainingssite und Biotechnikum ausbauen zu können. Damit können sowohl Bakterien- als auch Säugetierzellen gezüchtet werden – derzeit die am häufigsten für die Produktion industriell oder pharmazeutisch eingesetzter Biomolekülen verwendeten Produktionszellen.

„Mit dieser industriellen Pilotanlage können wir die Studierenden wesentlich besser auf das Berufsleben vorbereiten und dafür sorgen, dass sie ausreichend ingenieurwissenschaftliches Know-how in der Biotechnologie mitbekommen“, freut sich Univ.-Prof. DI Dr. Karola Vorauer-Uhl, Leiterin des BOKU-Departments für Biotechnologie und erklärt: „Die Arbeit mit einer 1.000-Liter-Produktionsanlage kann nicht im Labormaßstab simuliert und gelehrt werden.“

Von der neuen Anlage und mehr Know-how in der Bioprozesstechnik werden hunderte Studierende profitieren. Das sind vor allem StudentInnen der Lebensmittel- und Biotechnologie, des Master-Lehrgangs „Biotechnologie und Bioanalytik“ sowie StudentInnen der Technischen Chemie an der TU Wien. Auch die FH Campus Wien sowie namhafte Unternehmen haben bereits Interesse bekundet.
     
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