Eisenstadt (magistrat) - Zufrieden zieht Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel Bilanz über fünf
Jahre an der Spitze der burgenländischen Landeshauptstadt. "Wir haben trotz angespannter finanzieller
Rahmenbedingungen zahlreiche wichtige Projekte für die Bevölkerung umsetzen können. Es war eine
interessante und verantwortungsvolle Aufgabe, wobei der Zuspruch der Bevölkerung diesen Auftrag erleichtert.
Dafür möchte ich mich bedanken", so Fraunschiel.
Fraunschiel leitet die Geschicke der Stadt seit Jänner 2007 mit großem Engagement und viel persönlichem
Einsatz. Erstmals in der Geschichte lag in dieser Zeit das Zepter der Landeshauptstadt in Frauenhand.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
"Es war mir stets ein wichtiges Anliegen, diese Aufgabe als Bürgermeisterin nicht nur als politisches
Amt zu sehen, sondern mein Engagement für das Gemeinwohl in den Mittelpunkt zu stellen. Mein Weg war das Gespräch,
denn der Dialog trägt die meisten Früchte. Es ist zu wenig, Amtsstunden zu halten und auf Veranstaltungen
zu gehen. Man muss sehr viel Energie, Wissen, Freizeit und Herz, gewissermaßen einen Teil seines Lebens,
in dieses Amt investieren", sagt Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel.
"Meine Arbeit für die Stadt Eisenstadt hat sich über viele Jahre erstreckt: Seit 1992 Gemeinderätin,
Ausschussvorsitzende für Schule, Jugend und Sport, Stadträtin, Vizebürgermeisterin und die letzten
5 Jahre als Bürgermeisterin. In dieser langen Zeit, immerhin fast 20 Jahre lang, haben wir gemeinsam viele
wichtige Meilensteine für Eisenstadt setzten können. Ich bin sicher, dass dieses Erbe auch weiterhin
so gewissenhaft gestaltet und verwaltet wird, wie meine Vorgänger und ich es praktiziert haben - nämlich
mit Verantwortung und Weitblick", so Fraunschiel weiter.
"Eisenstadt ist heute eine Stadt zum Leben und Wohlfühlen. Die Gründe dafür liegen auf der
Hand: Hohe Lebensqualität, moderne Infrastruktur, zahlreiche Arbeitsplätze, hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten
und ein abwechslungsreiches Freizeitangebot. Gemeinsam mit den Bürgern haben wir viel erreicht und auf den
Weg gebracht. Für mich war es stets eine große Freude, Verantwortung für Eisenstadt zu übernehmen.
Die Menschen hier sind mir sehr ans Herz gewachsen und es ist eine große Ehre, für sie arbeiten zu dürfen",
resümiert Fraunschiel.
Eisenstadt - Eine Leistungsbilanz
In den vergangenen fünf Jahren wurden gezielt Investitionen getätigt, um damit Schritt für
Schritt an einer weiteren Steigerung der Lebensqualität für Eisenstadt zu arbeiten. Darum präsentiert
sich Eisenstadt heute als eine Stadt, in der sich die Menschen wohlfühlen und die vielfältigen Einrichtungen
und Angebote zu schätzen wissen.
"Unsere Bilanz kann sich sehen lassen. Es war eine spannende und interessante Zeit, in der wir viel weitergebracht
haben. Meine drei Themenschwerpunkte waren Lebensqualität, Bildung und Generationen. Für mich war der
verantwortungsvolle Umgang mit Steuermitteln dabei stets oberste Prämisse. Denn nichts ist verantwortungsloser,
als unseren Kindern einen Schuldenberg zu hinterlassen. Finanzielle Drahtseilakte, die Eisenstadt auf Jahre hinweg
hohen Belastungen aussetzen würden, waren nie ein Thema", erklärt Fraunschiel.
Für Eisenstadts Jugend
"Gerade im Bereich der Jugendpolitik haben wir neue Wege eingeschlagen. Auf der einen Seite haben
wir mit der Dompfarre einen guten Partner gefunden, mit dem wir das erfolgreiche Nachhilfeprojekt durchführen.
Auf der anderen Seite wurde mit dem neuen Skaterplatz und dem Projekt E-Cube neuer Raum für die Jugend geschaffen,
wo wir sowohl betreute als auch selbstorganisierte Jugendarbeit anbieten können. Dies ist ein Schritt zu einer
neuen, modernen und innovativen Jugendarbeit", ist Fraunschiel überzeugt.
E-Move, ein Projekt das gemeinsam mit den Grünen entwickelt wurde, bietet 12- bis 16-Jährigen die Möglichkeit,
in der Freizeit Tätigkeiten etwa für Vereine oder öffentliche Einrichtungen zu verrichten, sie erhalten
dafür Einkaufsgutscheine und werden damit für sinnvolle Freizeitbeschäftigung entlohnt. Ebenfalls
zu erwähnen ist der Fahrtkostenzuschuss für Lehrlinge und Studenten sowie der finanziellen Zuschuss zum
Fahrsicherheitstraining für Führerschein- Neulinge. Durch Veranstaltungen und Informationskampagnen konnte
auch die Bindung der Studenten an die Innenstadt wieder verstärkt werden.
Gemeinsam für Eisenstadt: Bürgerbeteiligung
"Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt wünschen sich den Dialog. Bei uns werden
Entscheidungen nicht über die Köpfe der Menschen hinweg getroffen, sondern im gemeinsamen Konsens gefasst.
Ich habe stets darauf geachtet, dass jede und jeder seine Wünsche, Anregungen und Beschwerden einbringen konnte.
Meine Türen im Rathaus waren immer offen. Bei allen wichtigen Bauvorhaben konnten Anrainer ihren Standpunkt
einbringen. Mit den Bürgergesprächen und der breit angelegten Erarbeitung eines Stadtleitbildes haben
wir im Bereich der Bürgerbeteiligung wichtige Akzente gesetzt", betont Fraunschiel.
Bildung, Soziales und Gesundheit
Ein Herzstück ihrer Amtszeit war mit Sicherheit die Entwicklung des Generationenviertels: Hier finden
vom Baby bis zum betagten Pensionisten alle Platz. Vor vier Jahren wurde mit dem Bau begonnen - zunächst wurden
der Kindergarten und die Kinderkrippe errichtet, dann folgten das Seniorenheim und zuletzt die Anlage für
betreubares Wohnen, die auch das Generationenzentrum beherbergt. Die Stadt Eisenstadt hat gemeinsam mit ihren Partnern
rund 12,4 Millionen Euro in den Bau des Generationenviertels investiert.
Auch im Bereich der Pflege wurden neue Wege eingeschlagen, denn das konventionelle Altersheim ist längst nicht
mehr der einzige Ort, um alt zu werden. So wird in der neuen Seniorenpension neben der klassischen Heimunterbringung
auch Kurzzeit- und Tagspflege angeboten. Für ältere Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen oder
aufgrund des Lebensalters Hilfe bei der eigenen Haushaltsführung benötigen und nicht in ein Heim umziehen
wollen, ist die Wohnform des betreubaren Wohnens eine gute Alternative.
Engagiertes Kindergarten- und Schulbauprogramm
"Ich bin stolz darauf, dass in den vergangenen Jahren Werte geschaffen wurden, von denen die Bürger
täglich profitieren. Wir haben in Lebensqualität investiert, die noch vielen Generationen zugute kommen
wird. Dies gilt vor allem für den Bildungsbereich", ist Fraunschiel stolz. Am Schwarz-Platz wurde ein
neuer Kindergarten gebaut, in Kleinhöflein eine neue Volksschule und die Volksschulen in St. Georgen und Eisenstadt
einer grundlegenden Sanierung zugeführt. Neben den 5,8 Mio. Euro, die Jahr für Jahr für den laufenden
Betrieb der Schulen und Kindergärten aufgewendet werden, schlug das Kindergarten- und Schulbauprogramm nochmals
mit 8 Mio. Euro zu Buche.
"Als sozialpolitischer Meilenstein lässt sich mit Sicherheit auch die Einführung des Gratis-Kindergartens
bezeichnen. Für berufstätige Eltern, allem voran für Frauen, ist es jedoch auch wichtig, ihre Kinder
auch während der Ferien gut betreut zu wissen. Ferienkindergarten, Tagesheimbetreuung in den Sommerferien
sowie das Ferienspiel sind hier wichtige Impulse, um Job und Familie besser vereinen zu können. Dazu gehört
aber auch, regelmäßige Bedarfserhebungen zu machen und die Öffnungszeiten der städtischen
Betreuungseinrichtungen an die Bedürfnisse der Eltern anzupassen", erklärt Fraunschiel.
Servicequalität für Eisenstädter Bürger
"Eisenstadt erfüllt seit Jahren eine Vorreiterrolle in Sachen bürgernaher Verwaltung. Ich
habe uns stets als modernen Dienstleister gesehen. Perfektes Service für unsere BürgerInnen war mir ein
wichtiges Anliegen. Dabei konnte die Servicequalität nicht nur aufrecht erhalten, sondern deutlich ausgebaut
werden. Der Relaunch unserer Gemeindewebseite, unser Facebook-Auftritt, die Bürgermeisterbox, Neubürger-Informationskampagnen,
die Mobile Unterstützungstruppe, all das sind Maßnahmen, die es uns ermöglicht haben, noch näher
am Bürger zu sein. Außerdem haben wir ein breites Spektrum an kostenlosen Beratungs-Einrichtungen für
unsere Bürger geschaffen: Familienrechtsberatung, Mietberatung, Sprechstunden mit dem Behindertenombudsmann,
die Initiativen Ganz schön stark, Gesundes Eisenstadt aber auch diverse Projekte zur Förderung von Frauengesundheit
konnte ich in meiner Amtszeit einführen", so Fraunschiel.
Moderne Infrastruktur
Eisenstadt verfügt über eine leistungsfähige Infrastruktur für 30.000 Personen. Diese
wurde in den vergangenen fünf Jahren kräftig ausgebaut, erneuert und modernisiert, um den Anforderungen
der Zukunft gerecht zu werden. Stellvertretend für zahlreiche Projekte seien nur der Ausbau der Kläranlage,
kräftige Investitionen in den Hochwasserschutz durch den Bau von mittlerweile 11 Retentionsbecken oder der
WLAN Hotspot im Bereich der Innenstadt erwähnt. Mit dem Neubau des Kalvarienberg- und des Colmarplatzes konnten
wichtige Stadtentwicklungsprojekte realisiert werden. Der Neubau des städtischen Bauhofs, mit dem alle städtischen
Betriebe an einem Standort zusammengefasst werden, ist auf Schiene und soll bis März 2013 abgeschlossen sein.
Grundlage für diese Zusammenführung der Wirtschaftsbetriebe war eine umfangreiche Umstrukturierung, die
in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich über die Bühne gebracht werden konnte.
Neue Ansätze in der Verkehrspolitik
Die Fragen des Verkehrs zählen bei einer wachsenden Stadt wie Eisenstadt sicher zu den wichtigsten.
Die erfreuliche Tatsache der Bevölkerungszunahme auf Grund hoher Lebensqualität und zahlreicher Arbeitsplätze
stellt die Politik vor neue Herausforderungen. Hier waren kreative Lösungsansätze gefragt. Mit dem Projekt
"Eisenstadt e-mobilisiert" wird ein innovatives und umweltfreundliches Mobilitätssystem für
die Landeshauptstadt entwickelt und umgesetzt. 2,5 Mio. Euro werden hier investiert, um Innovation auf die Straße
zu bringen.
Auch die Schaffung von neuem Parkraum wurde aktiv betrieben. Die Herausforderung besteht darin, für Einpendler
leistbare Dauerparkplätze zu schaffen und so im Innenstadtbereich genügend Parkraum für die Kunden
der Wirtschaftstreibenden zu haben. Neben den 240 neuen Parkplätzen, die bei den Krautgärten und am Hyrtlplatz
geschaffen wurden, konnte auch ein kluges Mehrzonenmodell für die Parkraumbewirtschaftung entwickelt und eingeführt
werden.
Geht's der Wirtschaft gut…
"Lebensqualität ist auch Wohlstand. Und Wohlstand kommt von einer ausreichenden Anzahl an Arbeitsplätzen
und einer damit verbundenen hohen Kaufkraft der Beschäftigten. Eisenstadt kann mit mehr als 14.000 Arbeitnehmern
und der höchsten Kaufkraft aller Landeshauptstädte all diese Attribute aufweisen. Um den Standort Eisenstadt
erfolgreich weiterzuentwickeln, haben wir im vergangenen Jahr ein innovatives Leerflächen- Informationssystem
entwickelt, das gezielt und übersichtlich die wichtigsten Informationen zu aktuell verfügbaren Geschäftsflächen
im Stadtgebiet liefert. Auch die Betriebe der Innenstadt liegen mir am Herzen. Daher war die aktive Unterstützung
des Stadtmarketings sowie gezielte Wirtschaftsförderung, etwa durch die Rückerstattung der Schanigartengebühren
im Haydnjahr oder die Kommunalsteuer-Rückerstattung an lehrlingsausbildende Betriebe, fester Bestandteil meiner
Wirtschaftspolitik", führt Fraunschiel aus.
Engagiertes Umwelt- und Klimaschutzprogramm
Mit der Erstellung eines Energiekonzeptes, der Erneuerung der Straßenbeleuchtung, der Solarförderung,
der Einführung einer Energieberatung, dem 70-Cent-Bus, der Radverkehrsoffensive, dem Pedibus- Projekt sowie
der Kindermeilen-Kampagne konnten in den letzten Jahren eine Reihe von vorbildlichen Initiativen gesetzt werden.
Diese Bemühungen sichern die Lebensqualität auch für kommende Generationen.
Freizeit, Sport, Kultur und Tourismus
Eisenstadt besitzt neben den kulturellen Highlights auch ein breit gefächertes Angebot an Freizeitmöglichkeiten
und vor allem ein reges Vereinsleben. "Im kulturellen und touristischen Bereich ist es uns im Haydn-Jahr hervorragend
gelungen, uns als die Haydn-Stadt zu positionieren. Der touristische Schwung aus dem Jahr 2009 konnte gut mitgenommen
werden. Neue Akzente wie die Konzerte im Orgelbauerhaus oder die musikalischen Picknick- Nachmittage im Schlosspark
beleben unsere Stadt merkbar", freut sich Fraunschiel.
Auch im Freizeitbereich hat sich viel getan: Mit dem Sportentwicklungsplan konnten fundierte Grundlagen für
sportpolitische Entscheidungen geschaffen werden. In Zeiten, in denen mancherorts eher über die Schließung
von Bädern und sonstigen Freizeiteinrichtungen gesprochen wird, hat man sich in Eisenstadt zu einer Sanierung
des Hallenbads um 2,5 Mio. Euro entschlossen. Kleinhöflein hat einen neuen Fußballplatz, das Radwegenetz
wird kontinuierlich ausgebaut und das neue Lauf- und Nordic-Walking Streckennetz umfasst bereits 7 Strecken und
mehr als 30 Kilometer.
Dank an alle MitarbeiterInnen
"Ein ganz herzliches Dankeschön gilt neben den Bürgerinnen und Bürgern auch unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne deren Unterstützung dieses umfangreiche Arbeitsprogramm nicht möglich
gewesen wäre. Von ihnen wird Tag für Tag Kompetenz und Bürgernähe erwartet, sie sind in vielen
Bereichen die erste Visitenkarte unserer Stadt. Meinem Nachfolger Thomas Steiner wünsche ich viel Kraft und
alles Gute für diese anspruchsvolle Aufgabe", so Fraunschiel abschließend. |