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Produktion bleibt in Österreich |
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Wien (fraunhofer) - Best Practices in der Fabrik- und Layoutplanung war das Thema eines Kaminabends von
Fraunhofer Austria und der TU Wien. Planungsexperten aus Industrie und Wissenschaft diskutierten aktuelle Vorgehensweisen,
Trends und Planungstools in der Fabrikplanung. Erfreuliche Entwicklung: Eine Verlagerung von Produktion ins Ausland
ist immer seltener ein Thema. Viermal im Jahr laden Fraunhofer Austria und die TU Wien zum Kaminabend mit interessanten Experten-Vorträgen und anschließendem Networking ein. Beim letzten Kaminabend des Jahres stand das Thema Fabrik- und Layoutplanung auf der Tagesordnung. Und dass nicht von ungefähr: Erlebt doch Österreichs Industrie derzeit einen regelrechten Boom bei Fabrikneubauten und Fabrikumplanungen. Und bei jeder Neuplanung steht der Standort Österreich auf dem Prüfstand. Doch der kann häufig gegenüber den Niedrigkostenstandorten punkten. "Früher wurde oft blind verlagert", kommentiert Daniel Palm, Leiter des Geschäftsbereichs Produktions- und Logistikmanagement der Fraunhofer Austria, die Entwicklung. "Da waren die Lohnkostenvorteile im Osten vordergründig so attraktiv, dass die Standortauswahl nicht mehr Teil einer objektiven Planung war. Oder man hat sich den Niedrigkostenstandort einfach schöngerechnet und Managementaufwände, Mitarbeiterfluktuation, Logistikkosten sowie Reaktionszeiten vernachlässigt." Österreich mit Standortvorteilen Dieser Trend ist in der letzten Zeit massiv rückläufig und es finden Neubauten und Kapazitätserweiterungen wieder verstärkt in Österreich statt. "Einer unserer Kunden hatte sogar bereits ein Grundstück in Osteuropa gekauft, doch nach der Planung hat der Spatenstich zum Bau des neuen Werks in Österreich stattgefunden", erklärt Christian Morawetz, Leiter der Gruppe "Produktionsstrukturen" bei der Fraunhofer Austria in Wien. Auch viele andere Unternehmen investieren lieber in Österreich, die Gründe dafür liegen einerseits in der Verfügbarkeit von qualifizierten, aber auch motivierten und loyalen Mitarbeitern und andererseits in der Nähe zum Kunden, den Entwicklungsabteilungen sowie der Unternehmensführung. Trotzdem dürfen die Lohnkosten nicht vernachlässigt werden. Doch mit der Planung von hocheffizienten Produktionsstätten und schlanken Produktionsstrukturen ist eine erfolgreiche Wertschöpfung in Österreich möglich. Zunehmende Komplexität der Fabrikplanung Auslöser für fabrikplanerische Aktivitäten sind oft zu geringe Kapazitäten oder Platzmangel. Doch auch kürzer werdende Konjunkturzyklen, bedingt durch die globale Vernetzung der Wirtschaft, kombiniert mit häufigen Produktwechseln, einer größeren Variantenvielfalt und einem erhöhten Preisdruck machen bei vielen Unternehmen permanente Umplanungen erforderlich. Und noch während der Laufzeit eines Planungsprojekts kommt es häufig zu starken Veränderungen in den Planungsprämissen, sodass wesentliche Teile der Planung wieder überarbeitet werden müssen. Hier helfen methodische, effiziente und teamorientierte Vorgehensweisen und moderne vernetzte Planungstools, die bei Veränderungen von Prämissen die Auswirkungen im Layout ohne großen Zusatzaufwand darstellen können. Allerdings ist auch die wandlungsfähige Gestaltung von Produktionsstätten entscheidend, um für zukünftige Veränderungen gerüstet zu sein. "Wichtig ist, dass alle potenziell erforderlichen Kapazitätsanpassungen bereits in der Planung berücksichtigen werden, um später die Anpassungskosten gering zu halten", beschreibt Christian Morawetz die Problematik. Gute Planung unabdingbar Eine Entwicklung, die auch im "Best Practice-Beispiel" beim Fraunhofer-Kaminabend eine entscheidende Rolle spielte. DI Andreas Mühlberger berichtete über den Werksneubau auf der grünen Wiese der Wacker Neuson Linz GmbH. Die Spezialisten für die Entwicklung und Produktion von Kompaktbaggern errichten in Hörsching ihr neues Betriebsgebäude und verdoppeln hierbei ihre Produktionskapazitäten. Die professionelle Begleitung des Planungsprozesses und die Einbindung der Mitarbeiter waren entscheidende Erfolgsfaktoren des Neubaus, der im Juni 2010 begann und Ende April 2012 abgeschlossen sein wird. Ein gutes Beispiel, dass mit einer effizienter Planung und dem Einsatz der richtigen Planungstools auch in Österreich international wettbewerbsfähige Produktionsstätten errichtet werden können. |
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Informationen: http://www.fraunhofer.at | ||
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