Engagierte Politikerin mit "Liebe zum Konflikt"
Wien (rk) - Bürgermeister Dr. Michael Häupl überreichte am 09.11. im Wiener Rathaus
das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien an die ehemalige ÖVP-Bundesministerin
Maria Rauch-Kallat. Häupl würdigte vor allem das politische Engagement von Rauch-Kallat, "nicht
zuletzt jenes für Wien".
An der Feier nahmen zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien teil,
darunter Ungarns Botschafter Vince Szalay-Bobrovniczky, Stadträtin Sandra Frauenberger, die ehemalige ORF-Generaldirektorin
Monika Lindner und Schauspieler Otto Schenk.
In seiner Laudatio betonte Vizekanzler a.D. Dr. Erhard Busek das politische und soziale Engagement der Geehrten
und bedankte sich bei seiner langjährigen politischen Weggefährtin für die "erfolgreiche, spannungsgeladene
und dadurch besonders produktive Zusammenarbeit". Mit "Liebe zum Konflikt" habe sich Rauch-Kallat
insbesondere auch für das Soziale Hilfswerk (heute Wiener Hilfswerk) und für die Gleichstellung von Frauen
eingesetzt.
Rauch-Kallat bedankte sich für die "hohe Auszeichnung" und die "positive Zusammenarbeit mit
Wegbegleitern aller politischen Parteien". Ein spezieller Dank gelte Erhard Busek, der sie in die Politik
geholt habe und ihr in vielen Bereichen noch immer Vorbild sei.
Lebenslauf Maria Rauch-Kallat
Maria Rauch-Kallat wurde 1949 in Wien geboren. Die ausgebildete Hauptschullehrerin übte diesen
Beruf von 1967 bis 1983 aus. Nach der Erblindung einer ihrer Töchter begann sie sich ehrenamtlich zu betätigen,
insbesondere im Bereich der Elternselbsthilfe für sehgeschädigte Kinder. In Folge übernahm sie die
Leitung des Sozialen Hilfswerks von 1983 bis 1992. Parallel dazu begann ihre politische Laufbahn im Rahmen der
Wiener ÖVP, die sie vorerst in den Bundesrat und ab 1987 in den Wiener Landtag und Gemeinderat führte.
1988 wurde sie Landesleiterin der Wiener ÖVP-Frauenbewegung, und sie baute den "Club Alpha" auf,
eine Art überparteiliche politische Akademie für Frauen. 1992 wurde sie als Bundesministerin für
Umwelt, Jugend und Familie in die österreichische Bundesregierung berufen. Nach der Nationalratswahl 1994
blieb Rauch-Kallat weiterhin Ministerin, aber ausschließlich für die Umweltagenden. Von 1995 bis 2003
war sie Generalsekretärin der ÖVP-Bundespartei, danach wurde sie Bundesministerin für Gesundheit
und Frauen. Nach ihrem Ausscheiden als Ministerin war Rauch-Kallat bis September 2011 Abgeordnete zum Nationalrat.
Weiters ist Maria Rauch-Kallat seit 2002 Vizepräsidentin der Frauenorganisation der Europäischen Volkspartei
sowie seit 2009 Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Komitees. |