Staatssekretär zu hochrangigen Arbeitsgesprächen in der Republik Mazedonien
Skopje (bmeia) - Zum Auftakt seiner fünftägigen Westbalkanreise ist Staatssekretär
Wolfgang Waldner am 07. und 08.11. in der mazedonischen Hauptstadt Skopje zu bilateralen Arbeitsgesprächen
mit Staatspräsident Gjorge Ivanov, Vizepremierminister Vladimir Pesevski, Außenminister Nikola Poposki
sowie Kulturministerin Elizabeta Kanceska-Milevska zusammengetroffen.
Hauptthema in den Gesprächen war die EU-Perspektive des seit 20 Jahren unabhängigen Balkanstaates. „Österreich
wird Mazedonien im EU-Beitrittsprozess weiter unterstützen. Das Land hat in den vergangenen Jahren einen beeindruckenden
politischen und wirtschaftlichen Wandel durchlebt. Nun gilt es, den Rückenwind des Fortschrittsberichts der
Europäischen Kommission zu nützen und Reformen weiter zu forcieren“, so Waldner.
Wiederholt zum Ausdruck kam in den Gesprächen mit den mazedonischen Regierungsmitgliedern die Besorgnis, dass
der Namensstreit mit Griechenland nicht rechtzeitigt vor dem Beginn von Beitrittsgesprächen mit der Europäischen
Union beigelegt werden könne. Staatssekretär Wolfgang Waldner betonte, dass die Frage nur im bilateralen
Dialog zwischen Mazedonien und Griechenland gelöst werden könne: „Es ist extrem wichtig, wie auch die
Europäische Kommission fordert, dass der Dialog aufgenommen wird, auch wenn ich es nicht für realistisch
halte, dass, ähnlich wie bei Kosovo und Serbien, der Dialog schon vor Beginn der Beitrittsverhandlungen einen
Durchbruch erzielt“, und weiter: „Mazedonien erfüllt seit Jahren die politischen Kriterien für den Beginn
von Beitrittsverhandlungen. Im Lichte der positiven Entwicklungen in der Region – Kroatien hat seine Verhandlungen
im Sommer erfolgreich abgeschlossen und auch Serbien hofft auf den Kandidatenstatus – sollte Mazedonien wegen
ungelöster bilateraler Fragen nicht zurückfallen. Die Namensfrage ist für alle Betroffenen eine
wichtige und zu respektierende Angelegenheit, sie sollte aber dem Beginn von Beitrittsverhandlungen nicht länger
im Weg stehen“.
Während seines Aufenthalts in der mazedonischen Hauptstadt traf Waldner auch mit Vertretern der jüdischen
Gemeinde zusammen und besichtigte das neu errichtete Holocaust Memorial. Zudem tauschte sich der Staatssekretär
mit Vertretern österreichischer Unternehmen aus, die in Mazedonien tätig sind und erkundigte sich nach
dem Investitionsklima. Schließlich seien die österreichischen Investitionen in Mazedonien eine „win-win“
Situation, da sie Arbeitsplätze in beiden Staaten schaffen und sichern würden.
„In meinen Gesprächen hat sich gezeigt, dass die politische Führung sowie die Zivilgesellschaft und die
Wirtschaft voll und ganz hinter der europäischen Perspektive des Landes stehen. Wir werden Mazedonien auf
seinem Weg in die EU weiterhin unterstützen“, so Waldner abschließend. |