Ganzheitliche Sprachförderung in den städtischen Kindergärten   

erstellt am
08. 11. 11

Innsbruck (rms) - 1935 Kinder besuchen in diesem Jahr einen der 27 Kindergärten der Stadt Innsbruck. Die KindergartenpädagogInnen legen großen Wert auf die ganzheitliche Förderung der Kinder, insbesondere auf die Förderung der Sprache. Damit die PädagogInnen bestmöglich geschult sind, investiert die Stadt jährlich 50.000 Euro in die Fortbildung, etwa in den Bereichen „Sprachentwicklung“ oder „Interkulturelle Bildung“.

„Je mehr ein Kind in seiner Muttersprache gefestigt ist, desto besser und schneller lernt es eine neue Sprache. Die PädagogInnen sind bemüht, dieses Wissen an mehrsprachige Eltern weiter zu geben und damit den Grundstein für die sprachliche Entwicklung der Kinder zu festigen“, so Kinder- und Jugendreferent Vizebürgermeister Christoph Kaufmann anlässlich eines Besuches im Kindergarten Walderkammweg am 07.11.

Muttersprachliche Assistenz
Unterstützt werden die PädagogInnen der Stadt unter anderem durch drei muttersprachlich türkische AssistentInnen (zwei im Kindergarten O-Dorf, eine im Schülerhort Walderkammweg) sowie eine zweisprachige (deutsch/türkisch) Pädagogin im Kindergarten Walderkammweg.

Sprachstartgruppe im Kindergarten Walderkammweg
Seit 2009 wird im Kindergarten Walderkammweg sehr erfolgreich eine Sprachstartgruppe geführt. Ziel der Gruppe ist es, drei- bis vierjährige Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache beim Erwerb der Zweitsprache Deutsch zu unterstützen. Das Sprachverständnis und die Möglichkeit zu kommunizieren werden in der Sprachstartgruppe soweit gefördert, dass die Kinder nach einem Jahr gut in die allgemeinen Kindergartengruppen integriert werden können. Der Kindergarten Walderkammweg legt dabei größten Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern.

Die Erfahrung zeigt, dass diese Sprachstartgruppe bestens angenommen wird. Dies hängt unter anderem mit der Wertschätzung, die der Erstsprache des Kindes entgegengebracht wird, zusammen. Der Spracherwerb erfolgt natürlich auch in dieser Gruppe ganzheitlich.

Gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Volkshochschule Innsbruck
In einer Welt, in der die Menschen dank neuer Kommunikationstechnologien immer näher zusammenrücken, sind Sprachkenntnisse eine der wichtigsten Zukunftskompetenzen. Da Menschen Sprachen am schnellsten und leichtesten in der Kindheit erlernen, hat die Stadt Innsbruck gemeinsam mit der Volkshochschule eine Sprachinitiative gestartet: Neben der Sprachförderung durch die PädagogInnen werden seit 2006 in den Kindergärten zusätzlich Sprachkurse angeboten. 2010/2011 konnten die VHS-SprachlehrerInnen in 21 Kursen insgesamt 162 Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren betreuen. Ebenfalls in Kooperation mit der Volkshochschule werden heuer die Englisch-Kurse, die vergangenes Jahr das erste Mal eingeführt wurden, an fünf städtischen Kindergärten fortgesetzt.

Seitens des Landes Tirol wird seit 2009 in den städtischen Kindergärten für fünf- bis sechsjährige Kinder ebenfalls eine Sprachförderung angeboten. 2010/2011 konnten damit insgesamt 237 Kinder erreicht werden. Zum Abschluss der Sprachkurse dürfen sich die Kinder übrigens über „Sprach-Zeugnisse“ freuen.

Um die Eltern bestmöglich über das Angebot der Sprachkurse und der Sprachförderung zu informieren, organisiert das Amt für Kinder- und Jugendbetreuung traditionell im Herbst Elternabende. Diese finden heuer am 7. bzw. 21. November (jeweils 19 Uhr im Rathaus/Plenarsaal) statt.
     
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