Direktvertrieb hilft neuen Selbständigen auf die Sprünge   

erstellt am
21. 11. 11

St. Pölten (nöwpd) - 2730 Unternehmen in Niederösterreich vermarkten ihre Ware direkt an ihre Kunden - und zwar unter Ausschaltung des Einzelhandels. Das Entwicklungspotential und die Zukunftsaussichten der Berufsgruppe sind laut Spartenobmann Herbert Lackner "enorm". Im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst betont der erfahrene Direktberater die hohe Bereitschaft seiner Berufskollegen, Neueinsteigern in die Branche hilfreich unter die Arme zu greifen: "Wir wollen neue Kollegen fit für die Selbständigkeit machen und unterstützen sie beim Einstieg ins Unternehmertum mit unserer Expertise und Beratung."

Unter dem Motto "Karriere direkt leicht gemacht" bietet die Wirtschaftskammer Einstiegsveranstaltungen für Interessierte in den Bezirken an. Lackner: "Wir wollen eine Brücke auf dem Weg vom unselbständig Beschäftigten zum selbständig agierenden Unternehmer schlagen." Der Einstieg in den Direktvertrieb passiere zumeist über den Weg einer "vorerst gewagten Teilzeit-Unternehmerschaft. Viele Kollegen haben ein Angestelltenverhältnis ganz oder teilweise hinter sich."

In Bezug auf erforderliche Qualifikationen für Neo-Unternehmer meint Lackner: "Unsere Berufsbranche orientiert sich an den jeweiligen persönlichen Stärken und nicht an einer spezifischen Ausbildung." So sei es ganz selbstverständlich, dass sich Akademiker, Hauptschul- oder AHS-Absolventen unter den selbständigen Vermarktern finden, wichtig sei vielmehr der "Unternehmergeist". 90 Prozent der Direktberater sind Ein-Personen-Unternehmen (EPU), 86 Prozent bewerten ihre Geschäftslage als "sehr positiv" bis "positiv"

393 Neugründungen verzeichnet die Branche in Niederösterreich allein im Geschäftsjahr 2011. Österreichweit werden jährlich etwa 540 Millionen Euro abseits von "stationären" Geschäftslokalen erwirtschaftet. Der überwiegende Teil der verkauften Waren kommt aus den Segmenten Wellness, Nahrungsergänzungsmittel und Gesundheitsprodukte, an zweiter Stelle liegen Kosmetika und Düfte. Als verkaufsstark haben sich auch Modeschmuck, Haushaltswaren und technische Geräte erwiesen. 90 Prozent der Unternehmer sind laut Lackner im "Empfehlungsmarketing" tätig, das heißt, sie bauen sich eigene Vertriebsstrukturen auf und bilden weitere Direktvertreiber aus.

Allen bekannt ist das niederschwellige und kundenfreundliche Vertriebsmodell in Form der immer noch beliebten "Tupperware-Partys" direkt bei den Kunden zu Hause. Der Vorteil: Direktvermarkter agieren zeitlich und örtlich unabhängig, die Ware kann an beliebigen Orten vorgeführt und getestet werden. Sollte es innerhalb von 90 Tagen Reklamationen geben, bieten Direktvermarkter oftmals eine "Zufriedenheitsgarantie" an, die Ware kann problemlos zurückgegeben werden.

Dem Spartenobmann ist es wichtig zu betonen, dass Kunden von Direktvermarktern unbedingt auf die sogenannte "Golden Card" achten sollen, die den Händler als Mitglied der Wirtschaftskammer mit dessen Foto und Mitgliedsnummer ausweisen. "Wir arbeiten in der Öffentlichkeit an unserem Image und am Vertrauen in unsere Berufsgruppe", betont Lackner, der in diesem Zusammenhang auch auf eine karitative Aktion seiner Kollegen aufmerksam machen will: Unter dem Titel "Ihr Direktvermarkter, mobil, modern, menschlich" wurden für die Aktion "Licht ins Dunkel" für das Jahr 2011 bereits 23.000 Euro lukriert, die dem niederösterreichischen Kinderschutzverein "Die Möwe" überreicht werden.
     
Informationen: http://www.derdirektvertrieb.at    
     
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