Workshops und Diskussionen im Mittelpunkt der Jugendenquete der SPÖ Frauen und SPÖ Jugendorganisationen
Wien (sk) - Spannende Diskussion gab es bei der Jugendenquete "Null Toleranz für Rassismus"
am 19.11. im ega-frauenzentrum in Wien. Die Enquete wurde von den SPÖ Frauen in Zusammenarbeit mit den Wiener
SPÖ Frauen und den sozialdemokratischen Jugendorganisationen AKS, Junge Generation, VSSTÖ, Sozialistische
Jugend, Rote Falken und FSG-Jugend veranstaltet.
In vier Workshops zu den Themen "Feminismus in Europa", "Frauen in der rechten Szene", "Asyl-
und Bleiberecht" und "Integration" wurden Konzepte gegen rechte Strömungen diskutiert. Den
Höhepunkt der Enquete bildete die Abschlussdiskussion mit Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, der Wiener
Landtagsabgeordneten Nurten Yilmaz, Verena Fabris von der Volkshilfe Österreich und Mari Steindl vom Interkulturellen
Zentrum Wien, moderiert von der SJ Wien Vorsitzenden Irini Tzaferis. Gemeinsam mit dem Publikum wurden aktuelle
Fragen rund um das Thema diskutiert.
"Alle Menschen in diesem Land müssen lebenswerte und gerechte Bedingungen vorfinden und die gleichen
Chancen haben", betonte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Der Ansatz "Leistung durch Integration"
greife jedoch eindeutig zu kurz. "Denn Leistung darf nicht nur über beruflichen Erfolg und Steuerleistung
definiert werden. Wichtig ist der Zusammenhalt aller in Österreich ", sagte Frauenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek.
Die Wiener Landtagsabgeordnete Nurten Yilmaz erinnerte daran, dass Österreich eine große Migrationsgeschichte
habe, die für dieses Land sehr positiv sei. "Österreich muss sich endlich zu seinen Zuwanderinnen
und Zuwanderern bekennen. Bei fremdenfeindlichen Äußerungen muss ein Aufschrei durch dieses Land gehen",
forderte Yilmaz. Landesfrauensekretärin Nicole Berger-Krotsch verwies auf die Wiener Charta für ein gutes
Zusammenleben. In der Charta sollen die zentralen Wertvorstellungen einer modernen und weltoffenen Gesellschaft
und die Spielregeln für ein gutes Zusammenleben in Wien formuliert werden.
"Ein Staat wird daran gemessen, wie er mit den Schwächsten in der Gesellschaft umgeht", sagte Mari
Steindl, Geschäftsführerin des Interkulturellen Zentrums in Wien. "Es ist notwendig, dass wir endlich
weg von der Diskussion über Integration hin zu jener über Chancengerechtigkeit kommen", so Steindl.
Verena Fabris von der Volkshilfe Österreich sieht bei allen Ängsten, die die Themen Asyl und Zuwanderung
in der Bevölkerung auslösen, auch viel Positives: "Mehr als 50 Prozent der Menschen sagen zum Beispiel,
dass Asylwerberinnen einen Zugang zum Arbeitsmarkt haben sollen. Das stimmt optimistisch", so Fabris. Es sei
notwendig, auch eigene frauenspezifische Gründe für das Asylverfahren zu definieren wie zum Beispiel
Vergewaltigung im Krieg oder durch Amtsträger, drohende Genitalverstümmelung oder häusliche Gewalt.
"Die Ereignisse in Deutschland oder rechtsradikale Sprüche, wie etwa jüngst von FPÖ Generalsekretär
Kickl sind erschütternd und zeigen, wie wichtig und aktuell das Thema ist", so Bundesfrauengeschäftsführerin
Andrea Mautz. |