Töchterle: Plattform Young Science vernetzt Schule und Wissenschaft  

erstellt am
18. 11. 11

Servicestelle fördert frühen Zugang zu Wissenschaft und Forschung – Neues Gütesiegel für Forschungspartnerschulen
Wien (bmwf) - Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle präsentierte am Vormittag des 18.11. im Rahmen einer Pressekonferenz ein neues Zentrum für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Schule. Unter dem Motto „Forschung verbindet“ bündelt die Beratungs- und Servicestelle Young Science ab nun Informationen und Kontaktangebote zu sämtlichen Programmen der voruniversitären Nachwuchsförderung des BMWF. Ziel der Initiative ist es, die Kooperationen zwischen dem sekundären und tertiären Bildungssystem deutlich zu intensivieren und Direktkontakte von Schülerinnen und Schülern zu Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen zu fördern.

Von Kinder- und Junioruniversitäten über das Programm Sparkling Science bis zu speziellen Angeboten für Studieninteressierte: Nachwuchsförderung wird im Wissenschafts- und Forschungsministerium großgeschrieben. „Wissensdurst wird in Schulen geweckt und ist einer der grundlegenden Motoren für die Forscherinnen und Forscher von morgen.“, so Bundesminister Dr. Karlheinz Töchterle.

Deshalb wurden in den letzten Jahren in Kooperation mit dem BMUKK bereits eine Reihe erfolgreicher Programme für Schülerinnen und Schüler, Pädagogen und Pädagoginnen und Forscher und Forscherinnen eingerichtet. Für Maturantinnen und Maturanten sowie Schülerinnen und Schüler bietet das BMWF in enger Zusammenarbeit mit dem BMUKK das Programm Studienchecker an, welches Jugendlichen in der Klärung ihrer persönlichen Kompetenzprofile und Ausbildungsziele helfen soll. Die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft bietet zusätzlich in Kooperation mit dem BMWF Beratung über Studienfächer und Studienwahl an. Für Schülerinnen und Schüler gibt es die Möglichkeit, im Rahmen der Initiative „Studieren probieren“ Lehrveranstaltungen an Universitäten zu besuchen, sowie sich im Rahmen der Maturant/innenberatung der ÖH beraten zu lasssen.

Wie auch das Erfolgsprogramm Sparkling Science wird Young Science vom OeAD, dem Österreichischen Austauschdienst, betreut werden, wobei alle bestehenden Anlaufstellen der laufenden Förderprogramme selbstverständlich weiter bestehen bleiben. Durch die zentrale Informationsplattform Young Science werden diese nun zusätzlich unterstützt. „Mit nur einem Klick können sich Forscherinnen und Forscher, Schulen und Studieninteressierte fortan zu allen Initiativen, Programmen und Aktionen des BMWF im Bereich Nachwuchsförderung informieren. Young Science bietet Beratung aus einer Hand.“, so Bundesminister Karlheinz Töchterle. Zentrale Anlaufstelle ist die Website www.youngscience.at. Als Netzwerk- und Servicestelle unterstützt, berät und informiert Young Science darüber hinaus persönlich, telefonisch und via E-Mail. Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines Young Science-Netzwerkes, das Hochschulen und interessierten Pädagoginnen und Pädagogen einen regelmäßigen Austausch ermöglicht. „Young Science erweitert im OeAD den Zukunftsbereich ‚Wissenschaft und Schule‘ und schlägt so die Brücke zu den zahlreichen Bildungs- und Mobilitätsprogrammen wie Erasmus oder Comenius. Damit kommen wir der Vision des OeAD als Full Service Provider für alle Lebensphasen des Lernens wieder ein Stück näher.“, so Geschäftsführer Dr. Hubert Dürrstein.

Gütesiegel für erfolgreiche Forschungspartnerschulen
Dass eine frühzeitige Förderung von Schülerinnen und Schülern wichtig und besonders notwendig ist, betont auch HR Mag. Elisabeth Sperk, Direktorin der AHS Mater Salvatoris, im Rahmen der Pressekonferenz: „In den drei Sparkling Science-Projekten, die bisher an unserer Schule stattgefunden haben, arbeiteten und arbeiten unsere Schülerinnen und Schüler hautnah in wissenschaftlichen Projekten mit. Das Faszinierende ist, dass nicht nur die Jugendlichen sehr viele neue Erfahrungen sammeln. Auch die Lehrerinnen und Lehrer genießen die neuen Möglichkeiten des forschungsorientierten Unterrichts.“

Die AHS Mater Salvatoris ist eine jener 281 österreichischen Schulen, die seit 2007 im Rahmen von Sparkling Science gemeinsam mit wissenschaftlichen Einrichtungen zu aktuellen wissenschaftlichen Themen forschen. Diese besonders engagierten Schulen werden nun mit einer neuen Initiative vor den Vorhang geholt: Zu den ersten Projekten von Young Science gehört die Einführung eines neuen Gütesiegels für Schulen, die bisher vorbildliche Lösungen für die Zusammenarbeit mit dem tertiären Bildungsbereich entwickelt haben.

Die Pionierleistungen der betreffenden Schulen sind Voraussetzung für die Verleihung des Gütesiegels durch ein erfahrenes Gutachter/Innengremium, das sich aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Schulentwicklung, Hochschulentwicklung, Pädagog/Innenbildung und Bildungsforschung zusammensetzt. Den Vorsitz übernimmt DI Dr. Peter Skalicky, ehemaliger Rektor der Technischen Universität Wien. „Forschungsorientierte Schulprojekte, aber auch zahlreiche Praktika, die die Technische Universität Wien engagierten Schülerinnen und Schülern schon seit Jahren ermöglicht, erweisen sich als besonders erfolgreicher Weg, um wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Der direkte Kontakt baut Hürden ab und ermöglicht einen realistischen Einblick in die Wissenschaft und Forschung.“

Ebenfalls Mitglied des Experten/innengremiums ist Prof. Christiane Spiel von der Universität Wien, die bereits auf Projekterfahrung mit Schülerinnen und Schülern der AHS Mater Salvatoris zurückblicken kann. Im Rahmen des Sparkling Science-Forschungsprojektes „Kompetenzen zum Lebenslangen Lernen“ entwickelten Schüler/innen und Wissenschafter/innen gemeinsam Erhebungsinstrumente zur Erfassung von Lernmotivation und Lernstrategien, die in der Sprache der Jugendlichen formuliert sind. „Das Kennenlernen und Anwenden von Werkzeugen des wissenschaftlichen Arbeitens wirkt bewusstseinsbildend und vorbereitend zugleich. Dieses Engagement in der Schulzeit macht sich spätestens beim Studium bezahlt“, so Spiel. Sie betont aber auch den Nutzen für die Wissenschaft. In der Psychologie sind Erhebungsinstrumente häufig in einer Wissenschaftssprache formuliert und erreichen damit nicht die Zielgruppen. Die Schülerinnen und Schüler im Sparkling Science-Projekt haben mit den Wissenschaftler/innen Fragen entwickelt, die die Jugendlichen erreichen.

Nachwuchsförderung im BMWF
Die zahlreichen Initiativen und Maßnahmen zur Nachwuchsförderung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung setzen bereits im Vorschulalter an. So begeistern die Kinder- und Junioruniversitäten seit mehr als zehn Jahren Großteils in den Sommerferien tausende neugierige, aufgeweckte und wissbegierige junge Menschen. Unterstützt werden die Kinder- und Junioruniversitäten vom BMWF mit rund 500.000 Euro jährlich. Insgesamt flossen bisher rund 3,5 Millionen Euro in die Förderung, mehr als 64.000 Kinder und Jugendliche profitierten seit 2008 davon.

Auf schulischer Ebene ist das Nachwuchsförderprogramm Sparkling Science verankert. Das vom BMWF initiierte und mit bisher insgesamt 12,9 Millionen Euro finanzierte Forschungsprogramm begeistert seit 2007 mehr als 30.000 Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen von 167 Projekten Seite an Seite mit Wissenschafterinnen und Wissenschaftern arbeiteten und arbeiten. Die nächste Ausschreibung startet voraussichtlich Ende November.

Als dritter Eckpunkt unterstützt ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Studienwahl Schülerinnen und Schüler, die kurz vor der Matura stehen, bei der weiteren Ausbildungsentscheidung. Die Studienberatungsoffensive besteht aus der Maturant/innenberatung, dem Studienchecker und „Studieren probieren“. Auch hier werden die Maßnahmen sukzessive verstärkt. So beteiligen sich im Schuljahr 2011/12 zum ersten Mal alle Bundesländer am Studienchecker. Aktuell nehmen 188 Schulen und 15.500 Schüler/innen daran teil.
     
Informationen: http://www.youngscience.at    
     
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