Brüssel (europarl) - Das Internet soll offen und neutral bleiben. Dies
soll durch die ordnungsgemäße Umsetzung der EU-Bestimmungen für Telekommunikation sichergestellt
werden. Diese Forderung geht aus einer am 17.11. angenommenen Resolution hervor. Ebenso fordern die Abgeordneten
die Europäische Kommission auf, die Verwaltungsmethoden der Internetnutzung zu überwachen, um beispielsweise
zu garantieren, dass die Internetverbindung der User nicht abbricht, wenn Netzwerke überlastet sind.
In der per Handzeichen angenommenen Resolution wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, den EU-Rechtsrahmen für
Telekommunikation konsequent umzusetzen und Methoden der Internetverwaltung genau zu überwachen. So soll der
offene und neutrale Charakter des Internets gewahrt werden.
Es wäre für alle vorteilhaft, wenn die Kommission EU-weite Leitlinien festlegte, um sicherzustellen,
dass die Bestimmungen des Telekommunikationspakets zur Netzneutralität ordnungsgemäß und einheitlich
angewandt und durchgesetzt werden.
Die EU-Parlamentarier fordern die Kommission, spätestens sechs Monate nach Veröffentlichung der Ergebnisse
der Untersuchung des Gremiums Europäischer Regulierungsstellen für elektronische Kommunikation (GEREK)
zu bewerten, ob weitere Regulierungsmaßnahmen für Meinungsfreiheit, den freien Zugang zu Informationen,
die Wahlfreiheit der Verbraucher und den Medienpluralismus erforderlich sind.
Internetverkehrsverwaltung
Die Kommission, die Mitgliedstaaten und GEREK sollen "die Entwicklung der Verwaltungspraxis aufmerksam"
verfolgen, fordert das Parlament. Dadurch soll beispielsweise sichergestellt werden, dass die Verbindungen der
Endnutzer nicht durch Netzwerküberlastung unterbrochen werden und dass Internetdienstanbieter niemanden daran
hindern, diskriminieren oder die Möglichkeit beeinträchtigen, jeglichen Service, Inhalt oder Anwendung
ihrer Wahl, unabhängig von Ausgang oder Ziel, zu nutzen.
"Vernünftige Datenverkehrsverwaltung ist notwendig und sehr nützlich für den reibungslosen
Ablauf von Anwendungen und Diensten und um Netzwerküberlastungen vorzubeugen. Es ist selbstredend, dass Datenverkehrsverwaltung
nicht gegen Wettbewerbszwecke verstoßen darf", erklärte Herbert Reul (EVP, DE), Vorsitzender des
Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie.
Hintergrund
Die EU-Minister planen, die Schlussfolgerungen zu offenem Internet und Netzneutralität in Europa auf der
Tagung des Rates "Verkehr, Telekommunikation und Energie", am 13. Dezember 2011 anzunehmen. |