Kleine Kinos brauchen die EU, um digitale Umstellung zu überleben   

erstellt am
17. 11. 11

Brüssel (europarl) - Digitale Ausrüstung ist für kleine unabhängige Kinos zu teuer, um bei der digitalen Revolution mithalten zu können, heißt es in einer am Mittwoch angenommenen Resolution. Die Abgeordneten fordern spezifische EU-Subventionen, damit die Kinos in Produktion und Archivierung von 3D-Projektion, HDTV oder Blue-Ray-Technologie investieren können.

Doris Pack (EVP, DE), Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung, sagte: "Die Kosten der Digitalisierung sind für die Multiplex-Kinos tragbar, doch für Besitzer kleiner unhängiger Kinos unverkraftbar. Doch gerade diese Kinos sind für die kulturelle Vielfalt wichtig."

In europäische Identität investieren
Europäische und nationale Subventionen für europäisches Kino sollen Vielfalt in Europas Filmproduktion und Kinonetzwerk fördern, um den Ausdruck europäischer kultureller Identitäten zu fördern. Die Abgeordneten fordern eine einmalige Erhöhung staatlicher Beihilfe, Gelder aus den EU-Strukturfonds und dem neuen MEDIA-Programm, um die Digitalisierung europäischer Kinoproduktion und der Vertriebskette zu unterstützen.

Förderung des Filmerbes
Die größte Herausforderung für europäisches Kino heutzutage besteht darin, die Zahl der Kinogänger in unabhängigen Programmkinos in Kleinstädten und ländlichen Gegenden, die finanziell besonders gefährdet sind, zu erhöhen. Ihnen sollte geholfen werden, um mit den technologischen Entwicklungen Schritt halten zu können, sagen die Abgeordneten.

Die Resolution hebt zudem hervor, wie wichtig digitales Archivieren ist, um nationales und europäisches Filmerbe zu erhalten und zeigen zu können. Die Abgeordneten fordern die EU-Mitgliedstaaten auf, notwendige legislative Maßnahmen zu ergreifen, während sie gleichzeitig sicher stellen, dass die Urheberrechte beachtet werden.

Die Resolution wurde mit 506 Ja-Stimmen, 27 Gegenstimmen und 47 Enthaltungen angenommen.
     
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