Niedrig Qualifizierte haben kaum Chancen auf guten Job. Die Folge: Unzufriedenheit
mit Arbeit, Leben und Gesellschaft.
Wien (sora) - Die aktuellen Daten des von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhobenen
Arbeitsklima Index wurden präsentiert: Sie spiegeln den engen Zusammenhang von Qualifikation und Zufriedenheit
deutlich wider: Demnach liegen ArbeitnehmerInnen mit nur Pflichtschulabschluss aktuell bei einem Indexwert von
100 – ein Tiefststand, der schon einmal Ende 2010 erreicht wurde. Beschäftigte aber, die nach der Schule eine
Lehre absolviert haben, haben derzeit den Indexwert 108 – so hoch wie der Gesamtindex. ArbeitnehmerInnen mit Matura
oder Universitätsabschluss liegen mit 111 Punkten sogar klar über dem durchschnittlichen Arbeitsklima
Index.
Pessimismus unter niedrig Qualifizierten stark gestiegen
Der Teilindex „Erwartungen“ (Aufstiegschancen, Einschätzung rasch wieder Arbeit zu finden) zeigt,
wie pessimistisch Beschäftigte mit nicht mehr als Pflichtschulabschluss ihre Lage am Arbeitsmarkt einschätzen.
Ihr Indexwert liegt aktuell bei 43, das ist ein Absturz um sieben Punkte seit dem Vorjahr. Zum Vergleich: ArbeitnehmerInnen
mit höherer Qualifikation als die Pflichtschule haben den Wert 57, ein Anstieg um zwei Punkte.
Unzufrieden mit Einkommen
Wenig überraschend ist, dass die Mehrheit (53 Prozent) der Beschäftigten mit Pflichtschulabschluss
mit ihrem Einkommen nicht zufrieden sind. Diese Unzufriedenheit und die pessimistische Einschätzung der beruflichen
und gesellschaftlichen Chancen drückt auf die Stimmung: Personen mit nicht mehr als Pflichtschulabschluss
geben nur zu 77 Prozent an, mit ihrem Leben sehr oder eher zufrieden zu sein. Bei Beschäftigten mit besserer
Bildung sind das hingegen 85 Prozent.
Repräsentative Befragung von 4.000 ArbeitnehmerInnen
Die Berechnung des Arbeitsklima Index beruht auf vierteljährlichen Umfragen unter österreichischen
ArbeitnehmerInnen. Die Stichprobe von rund 4.000 Befragten pro Jahr ist repräsentativ ausgewählt, so
dass daraus relevante Schlüsse für die Befindlichkeit aller ArbeitnehmerInnen gezogen werden können.
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