Verfahren zur Verflüssigung und Treibstofferzeugung aus Reststoffen und Biomasse präsentiert
Eisenstadt (blms) - Ein neues Verfahren zur Verflüssigung und Treibstofferzeugung aus Reststoffen
und Biomasse stand am 16.11. unter dem Motto „Reststoffe und Biomasse für den Tank“ im Mittelpunkt einer internationalen
Konferenz, die auf Initiative der Technologieoffensive Burgenland im TechLab in Eisenstadt abgehalten wurde.
„Das Burgenland geht schon seit vielen Jahren neue Wege in Sachen erneuerbare Energie. Windkraft, Biomasse, Photovoltaik
und viele andere Optionen mehr sind es, die durch entsprechende Rahmenbedingungen zu mittlerweile tragenden Säulen
unserer Energieversorgung geworden sind. Wenn wir uns bewusst machen, dass allein im Burgenland pro Jahr etwa 350
Millionen Liter Treibstoff verkauft werden, so sehen wir, dass auch die Frage der Erzeugung von Treibstoff wesentlich
ist, und dass jede Technologie, die für die Produktion von Treibstoffen eine vielversprechende Lösung
anbietet, weiterverfolgt und unterstützt werden muss“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl im Vorfeld dieser
internationalen Konferenz.
Konkret geht es bei diesem Verfahren um die Erzeugung von Treibstoff aus Reststoffen, wie beispielsweise aus Plastikabfällen
und Hausmüll, aber auch aus rein biologischen Reststoffen, wie Maiskolben, Stroh, Strauchschnitt oder Schilf.
Die Lösung dieser Aufgabe im Pilot- bzw. Labormaßstab ist in diesem Fall durch internationale Kooperationen
gelungen, und zwar durch bilaterale Interreg-Projekte der Technologieoffensive Burgenland mit Partnern aus Ungarn
und der Slowakei. Hier ergänzen sich Know How und Expertisen von verschiedenen Partnern aus der Slowakei,
Ungarn und Österreich in idealer Weise.
Prof. a.D., Dr. Imre Sarközi, World Technical Solution, hat im ungarischen Györ eine Verflüssigungsanlage
im industriellen Maßstab entwickelt, die seit etwa einem Jahr in Betrieb ist und ursprünglich für
die Verflüssigung von Kunststoffabfällen konstruiert wurde. Univ.Doz. Dr. Jan Cvengros hat an der Technischen
Universität in Bratislava ein Verfahren entwickelt, um derartige Flüssigkeiten, wie die aus Györ,
weiter zu veredeln, damit diese als Treibstoffe verwendet werden können. Als Bindeglied zwischen diesen Universitäten
fungiert der aus Wulkaprodersdorf stammende DI Eduard Buzetzki, der an der TU in Bratislava seine Doktorarbeit
schreibt und eine Miniaturanlage gebaut hat, mit welcher bereits Versuche zur Verflüssigung von Maiskolben
durchgeführt wurden. Mit im Team ist auch die Fachhochschule Pinkafeld, die in Kooperation mit dem Umweltdienst
Burgenland auf der Basis von Hausmüll aus dem Burgenland für Testzwecke eine Massenbilanz der Versuche
erarbeitet hat. |