Rückgang der Inflation im Oktober 2011 auf 3,4%   

erstellt am
16. 11. 11

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Oktober 2011 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 3,4% (September 3,6%, August 3,5%). Für den Rückgang der Teuerung waren die etwas moderateren Preisanstiege in den Ausgabengruppen Verkehr (v. a. Treibstoffe) und Beherbergungsdienstleistungen sowie Preisreduktionen bei der Nachrichtenübermittlung verantwortlich. Mineralölprodukte (+18%) waren wie bisher die Hauptpreistreiber; ohne sie hätte die Inflation 2,6% betragen. Als weitere wichtige Preistreiber erwiesen sich Ausgaben für Wohnen und Nahrungsmittel.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Oktober 2011 betrug 104,0. Gegenüber dem Vormonat (September 2011) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.

Ausgaben für Tanken, Energie und Nahrungsmittel verursachten fast die Hälfte der Inflation
Hauptpreistreiber im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +5,6%; Einfluss: +0,77 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffpreise, die im Jahresabstand durchschnittlich um 18% gestiegen sind. Wartung und Reparaturen von Pkw verteuerten sich insgesamt um 4%.

Die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,8%; Einfluss +0,71 Prozentpunkte) wurden vor allem von Teuerungen bei der Haushaltsenergie (insgesamt +7,2%, Heizöl +21%, Gas +13%, jedoch Strom 0%) verursacht. Die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 3,2% mehr. Wohnungsmieten stiegen um 4,0%.

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +4,3%; Einfluss: +0,52 Prozentpunkte) verteuerten sich Nahrungsmittel durchschnittlich um 4,0% (Molkereiprodukte und Eier +7%, Brot und Getreideerzeugnisse sowie Fleisch und Fleischwaren jeweils +4%, Obst +3%, Gemüse jedoch -3%). Starke Preisanstiege wiesen alkoholfreie Getränke auf (durchschnittlich +7,7%). Zurückzuführen war dies hauptsächlich auf den deutlich teureren Kaffee (+24%).

Für die durchschnittlichen Preisanstiege von 3,6% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (Einfluss +0,35 Prozentpunkte) waren teurere Versicherungsdienstleistungen (+2,7%) hauptverantwortlich. Die Preise für Schmuck und Uhren stiegen insgesamt um 16 %.

Als Preisdämpfer wirkte die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (durchschnittlich -2,8%; Einfluss: -0,07 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem Telefon- und Faxdienstleistungen bei, die im Jahresabstand durchschnittlich um 3,4% weniger kosteten (Festnetz-Telefongrundentgelt -9%).

+0,1% gegenüber September 2011
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +2,5%; Einfluss: +0,15 Prozentpunkte) war Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Zurückzuführen war dies auf Kollektionsänderungen (weniger Artikel der Herbst-/ mehr Artikel der Winterkollektion). Insgesamt wurden dadurch Bekleidungsartikel sowie Schuhe gegenüber dem Vormonat um jeweils 3% teurer.

Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -0,7%; Einfluss: -0,09 Prozentpunkte) war Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand. Dazu trugen vor allem in der Nebensaison billigere Pauschalreisen (insgesamt-4,6%) bei.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Oktober 2011: +3,8%

Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Oktober 2011 bei 114,36 (September revidiert 114,09). Die harmonisierte Inflationsrate war im Jahresabstand mit 3,8% (September 3,9% revidiert, August 3,7%) erneut deutlich höher als jene des nationalen VPI. Zur Differenz zum VPI von 0,4 Prozentpunkten trugen vor allem die deutlichen Teuerungen bei der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" sowie bei Flugtickets und Treibstoffen bei (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI). Dämpfend auf den HVPI wirkten hingegen Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen, da diese Gruppen im HVPI eine geringere Gewichtung als im VPI aufweisen (siehe methodische Informationen).

Teuerung für Pensionistenhaushalte im Oktober 2011 bei +3,6%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Oktober 2011 3,6% (September 3,8%, August 3,6%). Der Indexstand lag im Oktober 2011 bei 104,2. Der Unterschied zum VPI von 0,2 Prozentpunkten war überwiegend auf Teuerungen bei Krankenhaus- und Sozialschutzdienstleistungen, bei Heizöl und Nahrungsmitteln zurückzuführen (jeweils höherer Gewichtsanteil im PIPH). Umgekehrt schlugen Preisanstiege bei Treibstoffen sowie in den Ausgabengruppen "Restaurants und Hotels" und "Erziehung und Unterricht" (jeweils geringerer Gewichtsanteil im PIPH) im PIPH weniger durch als im VPI.

Inflation beim täglichen Einkauf genauso wie beim durchschnittlichen Preisanstieg, beim wöchentlichen Einkauf deutlich darüber
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Oktober um 3,4% im 12-Monatsvergleich (September 4,1% revidiert). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und deshalb neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 6,7% (September 7,1%).
     
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