Haslauer und Schaden unterzeichnen Grundsatzvereinbarung / Barock als
Schwerpunkt / Aufwertung des Keltenmuseums
Salzburg (lk) - In Salzburgs Museumslandschaft ist ein großer Reformprozess im Gang, zu dem
sich Stadt und Land gleichermaßen bekennen. Dazu gehören die Umsetzung des Museumsleitplanes, die Neukonzeptionierung
eines Schwerpunktes Barock in Salzburg, die Aufwertung des Keltenmuseums sowie die Umwandlung der Residenzgalerie
in eine GmbH.
Hochwertiges Angebot und effiziente Strukturen
"Wir sind dabei unsere Museen, die hervorragende wissenschaftliche und kulturelle Leistungen erbringen, mit
effizienten Strukturen auszustatten. Gemeinsam arbeiten die Residenzgalerie, die ebenfalls in eine GmbH umgewandelt
wird, die Burgen und Schlösser, der Domkirchenfonds mit dem Dommuseum, das Benediktinerstift St. Peter, das
Salzburg Museum und die Universität Salzburg am Projekt des Dom-/Residenz-Rundganges. Ich freue mich sehr,
dass das Projekt des Museumsleitplanes von der Stadt Salzburg aktiv unterstützt wird. Dazu passen auch die
heute unterzeichneten Weichenstellungen für das Barock- und Keltenmuseum", sagte Salzburgs Museumsreferent
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer.
Großer Wurf in der Museumslandschaft
"Mit diesem neuen Gesamtkonzept ist uns der große Wurf für die Salzburger Museumslandschaft zum
Besseren gelungen. Die Stadt Salzburg wird sich daher auch mit einer Summe von 900.000 Euro an diesem Projekt beteiligen.
Das Geld ist gut investiert", sagte Salzburgs Bürgermeister Dr. Heinz Schaden.
Die am 28.11. zwischen Stadt und Land Salzburg abgeschlossene Grundsatzvereinbarung enthält folgende Eckpunkte:
Neues Konzept für den Barock-Schwerpunkt
Das Erscheinungsbild der Stadt Salzburg ist vom Barock geprägt. Diese Stärke der Stadt Salzburg wird
derzeit weder in touristischer noch in musealer Hinsicht ausreichend genutzt. Das im Mirabellgarten angesiedelte,
ambitionierte Barockmuseum hat seinen Kern in der Sammlung Kurt Rossacher. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf
Entwürfen zur Barockmalerei, weist jedoch keine inhaltlichen Bezüge zu Salzburg auf.
In der Barockstadt Salzburg sollte das Schwerpunktthema Barock durch Konzentration der Kräfte und intensive
Zusammenarbeit der Museen rund um den Salzburger Dom eine deutliche Stärkung erfahren. Dazu bedarf es – neben
der schwerpunktmäßigen Präsentation der Sammlung Rossacher – der wissenschaftlichen Aufarbeitung
und Präsentation des Barocks in Salzburg, aber auch internationaler Barockthemen. Dieses Ziel soll folgendermaßen
erreicht werden:
1. Integration des Barockmuseums in die Salzburg Museum GmbH
Das Barockmuseum wird in die Salzburg Museum GmbH eingebracht. Das Eigentum am Sammlungsbestand bleibt unverändert
im gemeinschaftlichen Eigentum von Stadt und Land Salzburg, die Sammlungsobjekte des Barockmuseums (Sammlung Rossacher)
werden per 1. Jänner 2012 in die Sammlung des Salzburg Museums integriert und in Zukunft von dieser verwaltet.
Die Salzburg Museum GmbH schafft eine eigene Abteilung "Salzburg Barock" mit den Aufgabenbereichen
- wissenschaftliche Bearbeitung des Themas Barock in Salzburg, aber auch in Österreich und international;
- weitere Herausgabe der Barockberichte;
- Betreuung und schwerpunktmäßige Präsentation der Sammlung Rossacher;
- Organisation von Ausstellungen und Veranstaltungen zum Thema Barock von internationalem Rang;
- Gestaltung und Betreuung der "Barockpforte" (siehe weiter unten);
- Betreuung und Erweiterung der Barocksammlungen des Salzburg Museums;
- Kunstvermittlung zum Thema Barock;
- Zusammenarbeit und gemeinsame Ausstellungstätigkeit zum Thema Barock, vor allem zwischen Salzburg Museum,
Residenzgalerie, Dommuseum und St. Peter.
2. Unterbringung
Das Barockmuseum wird seinen Betrieb im stadteigenen Gebäude im Mirabellgarten mit 31.12.2012 schließen
und das Gebäude räumen. Künftige Ausstellungen zum Thema Barock werden mit den Sammlungsbeständen
des Barockmuseums durch die Salzburg Museum GmbH vorrangig im nördlichen Domoratorium, im "Domquartier",
präsentiert. Die Sammlung Rossacher wird aber auch für Sonderausstellungen im Salzburg Museum verwendet
sowie in Zusammenarbeit mit anderen Museen (z.B. Residenzgalerie, Dommuseum) zur Ausstellung gelangen.
3. Voliere
Es wird geprüft, ob die so genannte "Voliere" am Mirabellgarten zu einem Informationszentrum "Salzburg
Barock" (oder "Salzburger Barockpforte") mit dem Ziel umgestaltet werden kann, den Besuchern der
Stadt Salzburg die Schönheit der Barockarchitektur näherzubringen und Anreize für die Besichtigung
barocker Bauten aber auch der Ausstellungen Salzburger Museen zu bieten. Dazu sollen die großen barocken
Bauten in Salzburg als Modelle sowie weitere Barockobjekte ausgestellt und Bildmaterial und Informationen zur Salzburger
Museumslandschaft aufgelegt werden. Dabei könnte die Voliere auch als Informationszentrum für den Mirabellgarten
dienen.
Umsetzung des Museumsleitplanes
Stadt und Land Salzburg bekennen sich zur Umsetzung des Museumsleitplanes ("Domquartier"), also die durchgängige
Begehbarkeit und museale Aufbereitung der Prunkräume der Alten Residenz, der Residenzgalerie, des Überganges
in und über den nördlichen Dombögen zum Dom, der nördlichen Domempore mit dem Schwerpunkt Sonderausstellung
und der Nutzung durch die Abteilung Barock, dem Dommuseum in der Südempore (Dauerausstellung), der Kunst-
und Wunderkammer des Dommuseums, des Langen Ganges (St. Peter) und der vom Stift St. Peter neu zu schaffenden Ausstellungsräumlichkeiten
im umgebauten Wallistrakt. Mit diesem Projekt entsteht im Herzen der Altstadt ein Museumsquartier, das die architektonische
äußere Einheit des Komplexes im Inneren wieder herstellt, für Museumszwecke nützt und öffentlich
zugänglich macht und die internationale Geltung Salzburgs als Museumsstandort vorantreiben soll. Als finanzielle
Beteiligung der Stadt wird ein Betrag von 900.000 Euro vorgesehen, zusätzlich ist ein Beitrag des Altstadtverbandes
zur Umsetzung des Projektes Museumsleitplan im Betrag von 300.000 Euro angefragt.
Schwerpunkt Ur- und Frühgeschichte im Keltenmuseum
Das Salzburg Museum verfügt über beträchtliche Sammlungsbestände der Ur- und Frühgeschichte,
die derzeit nicht ausreichend präsentiert werden können. Das Keltenmuseum in Hallein ist ein Museum der
Stadt Hallein, an dem das Land zur Hälfte beteiligt ist. Stadt und Land Salzburg geben ihre Zustimmung, dass
die Salzburg Museum GmbH Stadt Hallein die Betriebsführung des Keltenmuseums zu folgenden Eckpunkten übernimmt:
Die Salzburg Museum GmbH wird im Keltenmuseum einen Schwerpunkt Ur- und Frühgeschichte des Landes darstellen,
wobei die bisherigen Themen des Keltenmuseums – "Die Kelten", "Salz" sowie "Halleiner
Stadtgeschichte" – weiterhin Museumsgegenstand bleiben.
Die bisherigen Förderungen der Stadt Hallein und des Landes Salzburg für das Keltenmuseum kommen der
Salzburg Museum GmbH für die Betriebsführung zu.
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