Volksschule Oberwart veranstaltete ein "Bloch ziehen"!   

erstellt am
25. 11. 11

Oberwart (stadt) - Im Rahmen eines Europaprojektes, an dem 35 Schulen aus 33 EU Staaten teilnehmen, werden traditionelle Bräuche, Lieder und Tänze der Staaten untereinander ausgetauscht. Die Englischklasse der VS Oberwart entschied sich dafür, den anderen Staaten den Brauch des "Blochziehens" vorzustellen. Eine derartige Veranstaltung gab es in früheren Zeiten, wenn in einem Ort im Fasching keine Hochzeit stattgefunden hatte. Damals war es üblich, ausschließlich im Fasching zu heiraten. Meist war der gesamte Ort eingeladen, die Menschen feierten, und genossen das gute Essen.

Vor allem den jungen Burschen im Ort gefiel es gar nicht, wenn keine Hochzeit gefeiert wurde, denn dann wurden sie um das gute Essen und die Mehlspeisen gebracht. Dadurch entwickelte sich der Brauch des "Blochziehens". Die Burschen des Ortes wählten statt einer "richtigen Braut" eine "Waldbraut". Dafür wurde ein Baum gefällt, geschmückt und als Braut durch den Ort getragen. Dabei klopften die Burschen an jene Haustüren, wo Töchter im heiratsfähigen Alter wohnten. Wurden die Türen des Hauses geöffnet, war es üblich, begehrte Leckerbissen zu reichen und so kamen die Burschen zu ihrer Mahlzeit, auch wenn keine "wirkliche" Hochzeit im Ort gefeiert wurde.

Die Kinder der 3. Englischklasse der VS Oberwart sägten mit Hilfe von Thomas Topler einen Baum um und schmückten ihn sorgfältig. Diese "Waldbraut" wurde von der 3e und 3 weiteren Klassen der VS Oberwart am 25.11. von der Rotunde zum Gemeindehaus gebracht, wo der Bürgermeister einige Worte an die Kinder richtete, die, nach alter Tradition, Leckerbissen forderten. Danach ging es weiter zum Haupttor der Schule in der Schulgasse, wo zwei falsche Bräute von einem Brautvater angeboten wurden: Die erste Braut war hässlich, die zweite Braut zu jung und so entschied sich der "Bräutigam", doch die "Waldbraut" zu ehelichen. Bevor das passierte, kam es jedoch zu einem "Happy End"!

Die Kinder redeten in selbst erdichteten Reimen und natürlich in "hianzischer Sprache", wie das der Brauch ist! Sogar an den Hahn als Fruchtbarkeitssymbol wurde gedacht!

Für das Projekt hatten die SchülerInnen der 3e bereits im Vorfeld "die schöne Burgenländerin" gesungen und Walzer tanzen gelernt. Das Ergebnis wird dann am Ende der Feier gezeigt.

Die teilnehmenden Schulen aus Europa haben bereits letztes Jahr ein gemeinsames Projekt gestaltet, das sowohl in Österreich, als auch EU weit mit Qualitätssiegeln ausgezeichnet wurde. Das neue Projekt versprach schon am Beginn ein voller Erfolg zu werden und machte den Kindern sichtlich großen Spaß!
     
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