MAK: Veränderung durch angewandte Kunst   

erstellt am
24. 11. 11

Christoph Thun-Hohenstein, seit 1. September 2011 neuer Direktor des MAK, präsentiert neues MAK-Programm: Ausstellungen - Projekte - Strategien
Wien (mak) - Unter dem neuen Leitthema "Veränderung durch angewandte Kunst" startet Christoph Thun-Hohenstein eine Neupositionierung des MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst. "Angewandte Kunst muss mit neuem Leben erfüllt werden. Ihr Potenzial als Motor für einen positiven Wandel unserer Gesellschaft in sozialer, ökologischer und kultureller Hinsicht ist das Hauptthema eines aktiven Museums für angewandte Kunst", so Thun-Hohenstein, seit 1. September 2011 neuer Direktor des MAK, bei der Programmpräsentation am 24.11. Ein künftiger Leitgedanke der künstlerischen Strategie ist "Interkreativität", also Verknüpfungen zwischen Bereichen der angewandten Kunst, insbesondere Design und Architektur, und Gegenwartskunst als wichtigem Impulsgeber.

Dieses Bekenntnis zum positiven Wandel durch angewandte Kunst wird im Ausstellungsprogramm 2012 insbesondere mit der Ausstellung "MADE4YOU. Design für den Wandel" (MAK-Ausstellungshalle, 6. Juni - 7. Oktober 2012) deutlich, die zukunftsorientierte Beispiele für Mobilität, Gesundheits- und Bildungswesen, Kommunikation, Arbeitswelt und Freizeitgestaltung erkundet. "Interkreativität" beweist die Ausstellung "Erschaute Bauten. Architektur im Spiegel zeitgenössischer Kunstfotografie" (MAK-Ausstellungshalle, 7. Dezember 2011 - 22. April 2012), die die Beschäftigung von Kunstfotografie mit Architektur zum Inhalt hat.

Europäische Triennale für positiven Wandel
Die strategische Fokussierung auf "Change" erfährt im Jahr 2014 ihren vorläufigen Höhepunkt: Unter dem Titel "Europäische Triennale für positiven Wandel" (4. Juni - 5. Oktober 2014) initiiert Thun-Hohenstein eine europäische Triennale, die auf knapp 5.000 m2 Ausstellungsfläche wesentliche zeitgenössische europäische Positionen aus angewandter Kunst, insbesondere Design und Architektur, sowie aus Gegenwartskunst zum Thema "Change" in Wien versammeln wird.

Belebung der Sammlung
Die Sammlungen des MAK auszubauen und einer größeren Sichtbarkeit zuzuführen ist ein Kernanliegen des MAK-Direktors. Die MAK-Schau- und -Studiensammlung wird etappenweise durch KünstlerInnen, ArchitektInnen und DesignerInnen neugestaltet. Vor allem im Bereich Wien um 1900 wird das MAK, das hier unschätzbare Ressourcen besitzt, unter anderem mit einer grundlegend neukonzipierten, großzügig angelegten Schausammlung als spartenübergreifendes Kompetenzzentrum positioniert. Diese Schausammlung wird im November 2012 eröffnet und durch Ausstellungen zeitgenössischer Einzelpositionen ergänzt. Geplant sind außerdem Neugestaltungen der MAK-Schausammlungen 20./21. Jahrhundert Architektur (2012) und Teppiche (2013) sowie eine neue MAK-Schausammlung Textil (2013).

Ausstellungsstrategie
Die Ausstellungsstrategie wird grundlegend neupositioniert. Die 1.700 m2 große untere Ausstellungshalle ist Themenausstellungen und bedeutenden Einzelpositionen gewidmet. Die obere Ausstellungshalle wird auf Basis eines flexiblen Wandsystems drei Ausstellungen parallel zeigen können und konzentriert sich auf Sammlungsausstellungen sowie Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst, Architektur und Design. Ab Juni 2012 sind hier die drei parallel laufenden Sammlungsausstellungen "DINGE. schlicht & einfach" (13. Juni - 30. September 2012) zu sehen, die dem Ideal der Einfachheit in der asiatischen und europäischen Kunstgeschichte nachgehen. Die Reihe MAK NITE(C) wird als MAK NITE(C) Lab im Kontext "Change" neuausgerichtet.

MAK-Exposituren
Das MAK-Gegenwartskunstdepot Gefechtsturm Arenbergpark heißt ab 2012 MAK Tower und präsentiert ab Mai 2013 umfassend die Sammlung Gegenwartskunst sowie zusätzlich eine neue Schausammlung Design, außerdem zeitgenössische Einzel- und Themenausstellungen. Im MAK Center L.A. wird der Dialog zwischen Kunst und Architektur mit dem Start eines ab 2013 alle zwei Jahre zu vergebenden "Schindler Award for Art and Architecture" für experimentelle Architekturschaffende und der Etablierung eines neuartigen Architektur- und Kunstvereins im Garage Top der Mackey Apartments forciert. Im Geymüllerschlössel soll die Bedeutung des Biedermeier als eines der frühen Experimentierfelder der Moderne stärker herausgearbeitet werden. Mit dem MAK Design Salon, der sich im Jahr 2012 mit der Intervention "Time and Again" des Londoner Designers Michael Anastassiades dem Thema Zeit widmet, wird es verstärkt für zeitgenössische Positionen geöffnet. Das Josef Hoffmann Museum, Brtnice (eine gemeinsame Expositur der Mährischen Galerie und des MAK Wien) wird von 5. Juni bis 28. Oktober 2012 mit der Sonderausstellung "Josef Hoffmann / Stanislav Kolíbal. Fläche - Raum - Linie" bespielt.

Kooperationen
Mit gezielten Kooperationen will der neue MAK-Chef das Zusammenwirken zwischen Kunst und Wirtschaft und die Verknüpfung unterschiedlicher Kreativbereiche intensivieren. Neben der seit 2009 bestehenden Kooperation "design> neue strategien" mit departure, der Kreativagentur der Stadt Wien, wird es unter anderem Kooperationen mit der Wiener Universität für angewandte Kunst und mit dem sound:frame Festival geben.

MAK als öffentlicher Raum
Thun-Hohenstein ist es ein besonderes Anliegen, das MAK als offenes Museum zu positionieren. Thun-Hohenstein: "Als eine der ersten Initiativen im MAK habe ich mit 'MAP - Memory and Progress' ein Projekt initiiert, bei dem in öffentlichen Diskussionsrunden das Gedächtnis des Museums durchgearbeitet und vom MAK präsentierte Vorschläge für die kommenden Jahre erörtert werden. Die daraus resultierende Ausstellung "Magie der Zukunft". Das MAK als öffentlicher Raum' verknüpft ab Mitte Februar 2012 die Neupositionierung des MAK als treibende Kraft für positiven Wandel mit einer stärkeren Sichtbarkeit der Sammlung und setzt sich in grundlegender Weise mit den Aufgaben eines Museums der Zukunft auseinander."
     
Informationen: http://www.mak.at    
     
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