22. Europäischer Volksgruppenkongress tagt in Klagenfurt   

erstellt am
23. 11. 11

LH Dörfler eröffnete hochkarätig besetzten Kongress
Klagenfurt (lpd) -. "Autochthon - allochthon - autonom. Status und Selbstverständnis europäischer Volksgruppen" lautet das Thema des 22. Europäischen Volksgruppenkongresses, der am 23.11. im Konzerthaus Klagenfurt eröffnet wurde. Es referieren namhafte Experten aus Österreich, Slowenien, Irland, Deutschland, Südtirol, Rumänien, Spanien und der Ukraine. Der vom Volksgruppenbüro des Landes organisierte Kongress stößt auf großes Interesse, unter den zahlreichen Teilnehmern befinden sich auch mehrere Schülergruppen.

Landeshauptmann Gerhard Dörfler strich die hohe Qualität des Volksgruppenkongresses hervor, auf den er sehr stolz sei. Er dankte allen Mitverhandlern der Ortstafellösung und verwies auf die sich nun eröffnenden Chancen durch das neue Miteinander im Alpen-Adria-Raum: "Wir haben aus einer nicht einfachen Vergangenheit herausgefunden. Die Karawanken waren einst wie eine Mauer. Wir haben sie zu einer Glaswand diskutiert, die jetzt Türen hat." Dörfler betonte wie wichtig es sei, sich gegenseitig Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen. In diesem Sinne habe man auch das Dialogforum installiert, das die doppelten Chancen durch die Lösung weiterentwickeln solle.

Der Landeshauptmann hob zudem die Buntheit im Land hervor, die auch durch "neue Volksgruppen" geprägt werde. Alleine aus Bosnien-Herzegowina seien rund 7.500 neue österreichische Staatsbürger perfekt in Kärnten integriert. "Wir sind sehr international geworden", meinte Dörfler und verwies als Beispiel auf die über 20 Nationen, die bei Infineon beschäftigt seien.

Das erste Referat des Kongresstages hielt Sektionschef Gerhard Hesse, Leiter des Verfassungsdienstes im Bundeskanzleramt. Vom Landeshauptmann wurde er als wichtiger Teilnehmer der Ortstafellösungsverhandlungen mit einer Kärntner Stärkung begrüßt. Hesse sprach über "Autochthonie und neue Minderheiten - Grundlagen und Perspektiven für die Reform des österreichischen Volksgruppengesetztes".

Auf Hesse folgte Dan Ilie Nanu aus Sibiu/Hermannstadt in Rumänien über "Die ungarische Minderheit in Rumänien nach 1989 - soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte". Weitere Referenten sind Jim Campbell aus dem irischen Belfast, Erk Hassold aus Bredstedt in Deutschland, Anatoliy Kruglashov aus Czernowitz in der Ukraine, Joze Kopeinig vom Bildungshaus Sodalitas in Tainach, Jerneja Celofiga vom Amt für Auslandsslowenen der Republik Slowenien, Francisco Javier Insausti Ugarriza aus Donostia/San Sebastián in Spanien und Günther Rautz aus Bozen/Bolzano in Südtirol.

Landesamtsdirektor Dieter Platzer begrüßte die vielen Ehrengäste. Unter ihnen waren LHStv. Peter Kaiser, Landtagsabgeordneter Franz Wieser in Vertretung von LR Josef Martinz, Superintendent Manfred Sauer, Bundesrätin Ana Blatnik, Landtagsabgeordneter Reinhart Rohr, Volksgruppensprecherin Zalka Kuchling, Sloweniens Generalkonsulin Dragica Urtelj, Sergey Smirnov von der Botschaft der Russischen Föderation, die Slowenenvertreter Marjan Sturm und Bernard Sadovnik, Landesschulratspräsident Walter Ebner und der stellvertretende Militärkommandant Oberst Walter Gitschthaler.
     
Informationen: http://www.volksgruppenbuero.at    
     
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