Katholiken, Orthodoxe und Juden beraten Anfang Dezember über die Situation der Familie in
Europa – Initiative des Gründers der „Appeal of Conscience Foundation“, Rabbi Schneier
Wien (pew) - „Familie in der Krise“ (Family in Crisis) lautet das Thema einer interreligiösen europäischen
Konferenz über Familienfragen, die von 5. bis 7. Dezember im Wiener Hotel „Intercontinental“ stattfindet.
Initiator der Konferenz ist der aus Wien stammende New Yorker Rabbiner Arthur Schneier, der Gründer der „Appeal
of Conscience Foundation“. Je zehn Führungspersönlichkeiten (Geistliche und Laien) aus dem katholischen,
dem russisch-orthodoxen und dem jüdischen Bereich werden an der Konferenz teilnehmen. Delegationsleiter für
die Katholiken ist Kardinal Christoph Schönborn, für die Russisch-Orthodoxen Metropolit Hilarion von
Wolokolamsk (der Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats) und für die Juden der Moskauer Oberrabbiner
(und Vorsitzende der europäischen Rabbinerkonferenz) Pinchas Goldschmidt. Im Rahmen der Konferenz sind auch
Begegnungen der Teilnehmer mit Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Werner Faymann vorgesehen.
Die Themen der einzelnen Sessionen lauten „Familie und religiöse Gemeinschaft“, „Für eine familienfreundliche
Gesetzgebung in Europa“, „Sexualethik“ sowie „Eltern und Kinder“. Im Detail wird es u.a. um die Frage gehen, ob
die Ehe in der postmodernen Gesellschaft als Institution in die Krise geraten ist, aber auch um die Scheidungsproblematik,
um die materielle Notsituation vieler Familien, um Empfängnisregelung und Abtreibung, um die Haltung der Populärkultur
zur Heiligkeit der Ehe, um die Auswirkungen von Internet und „social media“ auf das Familienleben und um die Weitergabe
religiöser Traditionen an die Kinder.
Der katholischen Delegation bei der Konferenz gehören u.a. „Familien-Bischof“ Klaus Küng, der Präsident
des Katholischen Familienverbandes, Alfred Trendl, der Leiter des Instituts für Ehe und Familie, Günter
Danhel, der Sprecher des Forums der Katholischen Aktion für „Beziehung, Ehe und Familie“, Norbert Thanhoffer,
und P. Jurko Kolasa vom „Internationalen Theologischen Institut“ (ITI) in Trumau an.
Nach Angaben von Rabbi Goldschmidt werden auch Parlamentarier aus verschiedenen europäischen Ländern
und Mitglieder des Europäischen Parlaments in Wien erwartet. |